Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij* Lettre DCCCLXXI.
| |
[pagina 566]
| |
Ga naar margenoot+und wiederstandt, und also fürwahr viel schwerer sorge, mühe, arbeit, und gefahr nhun ein zeithero auszgestanden gehabt und noch haben. Dan einmahl so hat der feindt nhun ein zeitlangk auff diesz Fürstentumb insonderheit ein auge und vielfältige practicken und anschlege gehat und noch; ist auch so fern kommen das er uns kurtzverrückter tagen zwo stette, als nemlich Erkelens und Stralen, abgenommen, unsern Capitein von der guardi Stupern getrentGa naar voetnoot1, und nhunmehr mit seinem kriegsvolck und geschuetzs in dieszem Fürstenthumb liegt; der meinung, wie er sich dan hören laszen, das er des Oberquartiers, sonderlich aber der stätte Venlo und Nymegen, versichert und gewisz sey hierauff allerley zu attentiren. Halten's auch gentzlich darfür, wo Gott der Almechtige nicht gnade verliehen das man in der eile etlich volck binnen Venlo, Geldern, und Wachtendonk bracht, und die waszer, dergleichen dan in 20 jahren nicht geschehen, auffgelauffen weren, es würde ime kaum auch gefehlet haben das er das Oberquartier gantzs inbekommen hette. Beneben dieszen haben wir nicht geringe mühe mit unsern eigenen kriegsleuthenn, welche nicht allein von unsern ihrer ausstendiger bezalung sehr unwillig und übel vortzübringen gewesen, sondern auch von der Landtschafft, in unserer absentz, zum theil aus anstifftung der böser patriotten, deren dan nicht wenig seindt, zum theil auch ausz unverstandt, und eben zue der zeit, da man ihrer am meisten bedürfftig gewesen, abgedanckt worden. Inmittelst haben sich auch in dieszem Fürstenthumb viel leuthe funden, welche, ohnezweifel durch anstifftung des bösen geysts und unserer wiedersacher, sich gegen die | |
[pagina 567]
| |
Ga naar margenoot+religion, verenderungGa naar voetnoot1 und absetzung des provincialraths, der Magistraten, und annehmung anderer tuglicher persohnen, ahn derselben statt, desgleichen auch wieder die auffgerichte Union mit den benachbarten Provincien, als Hollandt, Seelandt, Utrecht, Geldern, Frieszlandt, und andere, item fortificirung und besetzung der stette, einwilligung der general mittel, und was sonsten nicht allein von uns, sondern auch irer f.D. und den General-Staden, zue befürderung der gemeinen wolfarth, für gut ahngesehen worden, nicht allein wiedersetzt und darnach getrachtet das sie gern ein werck als die Malcontenten in Flandern, wie sie sich dan deszen auch hören laszen, ahnrichten wollen, sondern es haben sich auch etliche, als der Magistrat zu Sütphen, sambt denen zue Venlo, Geldern, Wachtendonck, und sonsten etlich kleinen stetten und von Adel, zusamen verbunden, und uns bey irer f.D. und den Hern General-Staden, mit falschen vorgeben als ob es von wegen der beider gantzer quartier geschehe, mit unwarheit und luegen beclagtGa naar voetnoot(1) und zuverungelimpffen understanden, und dardurch nicht allein ihre f.D. und die Hern General-Staden, sondern auch die gantze landtschafft, und so wol die patriotten selbst als auch andere, dermaszenn irr und perplex gemacht, das auch etliche und nhunmehr der vierte landtag darüber zerschlagen und ohne frucht abgangen, und also, unsers erachtens, der feindt durch solche trennung in 's landt gelocket worden. Weil dan, über dasz alles, noch diesz unglück darzu | |
[pagina 568]
| |
Ga naar margenoot+kommen das der Staden kriegsvolck, so von wegen irer hinderstendigen bezalung gantzs übel zufrieden, und hien- und wieder umbzeugt, in diesz Fürstenthumb mit etlich und dreisig fenlein Frantzosen, Englendern, Schotten, Walonen, und Teutschen, sambt etlichen fahnen teutscher reutter gefallenn seint, und deren noch teglichs je lenger je mehr ankommen, so habt Ihr zu erachten was für zeit und gelegenheit wir haben können unsern privatsachen in einer, solchen confusion nachzudencken; sonderlich da wir in dieszem labiryntho allein stecken und leider von niemandts dan Gott dem Hern einige hülff und assistentz haben. Wir können aber Seiner götlichen Almacht nunmehr genungsamb volndancken das Er uns biszdahero so gnediglich beigestanden und in den schweren hendeln vortgeholffen; dan es beginnet der feindt etwas zu stützen, und hoffen das er solchs so viel da mehr thun werde, dieweil wir es mit der Union so fern bracht das dieselbe die nechstvergangene täge, über alle menschliche zuversicht, ja auch anfengklich wieder des Ertzherzogen und der General-Staden willen, zu Utrecht geschloszen worden. So seint auch unsere wiedersacher und verleumbder, beides zue Hoff und für der Landtschafft, mit groszen schanden bestanden. - Die Religion nimbt, Gott lob, teglichs gewaltig zue, und beginnet sich das misztrawen und die diffidentz zwischen beiderseits religions-verwandten in dieszem Fürstenthumb etwas zu stillen. Die newe Provincial-räthe haben wir auff letzt gehaltenen Landtag, unangesehen was andere dagegen practicirt und protestirt, in eydt genommen, und ist, under andern Magistraten, insonderheit der zu Nymegen, wie auch gesterigen tags der alhie, verendert, und laszen | |
[pagina 569]
| |
Ga naar margenoot+sich, Got lob, auch andere sachen dermaszen ahn das wir teglichs je lenger je mehr beszerung verhoffen; achtens derhalben billich sein das Ihr in unsern kirchen dem Almechtigen hievor danksagen und ferner umb Sein gnade bitten laszett. Soviel nhun unsere privatsachen und anfenklich die regirung belangt, können wir leichtlich erachten das dieselbe mühesamb und beschwerlich genug Euch fallen mueszen, und solchs nicht allein von wegen der viel und mancherley wichtiger geschefft und hendel, so gemeinlich in allen regimenten sich zutragen, sondern vornemlich umb des willen das unsere sachen nhun von etlichen jahren hero sich geheuffet, gar durch ein ander verworren, und in grosze unordnung gerathen. Wir seind aber mit Euch nicht gleicher meinung das der arbeiter, das ist der persohnen und dhiener, zu wenig, sondern vielmehr das deren zu viel seien, und es nicht also ahn verstendigen und guthertzigen dhienern als ahn guter ordnung mangle...... Datum Arnhem, den 27ten Januarij Ao 1579.
Johann Graff zu Nassaw Catzenelnbogen.
Dem ernvesten, auch ernhafften, unsern räthen und Secretario zue Dillenburgk und lieben getrewen Otto von Gruenradt und M. Andreae Christiani, sambt od[er ]sondern. |
|