Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579

[p. 96]

† Lettre DCCXXXVI.
⁺Le Comte Jean de Nassau au Landgrave Guillaume de Hesse. Vacance de l'Electorat de Cologne. Réponse à donner à D. Juan.

*_** Le Comte avoit, à cette époque, de nombreuses affaires sur les bras; entr'autres, à ce qu'il paroit, les délibérations sur une Alliance Protestante dirigée par la Reine Elizabeth (p. 54). ‘De publico illo negotio de quo tecum est actum, nihil jam habeo quod scribam, quoniam ab illis nostris abfui. Abortus uxoris Johannis Nassavii aliquam moram injecit: constitutum enim erat ut acturi de eâ re apud ipsum convenirent, suaeque coitioni infantis ipsi nati baptismum praetexerent:’ Lang. ad Sydnaeum, p. 275. Il se peut que Philippe Sydney, à qui ces lignes sont adressées le 5 juillet, et qui par la suite fut Gouverneur de Flissingue au nom de la Reine, ait été employé dans cette importante négociation. Du moins Languet lui écrit le 4 juin: ‘Redditas tibi esse literas a Reginâ quibus jubebaris ire ad Principem Orangium, sane fuit mihi gratissimum:... videbam te ardere cupiditate compellandi Orangium et contrahendi cum eo amicitiam:’ l.l. p. 266. Ici encore, assister au baptême de la fille du Prince, étoit le but avoué de la mission ‘ut nomine Reginae fidejuberet in baptismo filiae ipsi Principi recens natae: ’ ad Camer. p. 235.

Durchleuchtiger Hochgeborner Fürst ..... Das E.G. ich uf dero voriges, den 12^ten Aprilis, an mich ausgangen, schreiben (darbei sie mir Don Joans d'Austria an derselben gethanes schreiben, neben den Niderlendischen vortrags-articuln, gnediglich communicirt, mit günstigen begeren das E.G. ich mein einfältigs bedenken welcher gestalt bemelter Don Joan nach gelegenheit der sachen zu beantworten sein möcht, eröffnen wollen) biszdahero nichts widerumb zugeschrieben, ist die ursach gewesen das ich mich zu gering erkhenne in

+ 1577. Mai.

[p. 97]

⁺disen so hoch wichtigen sachen etwas zu rhaten oder E.G. vor zu schreiben; zudem bin auch nun ein zeithero mit allerhandt nottwendigen geschefften, underandern aber fürnemlich mit der Cöllnischen jetz vorstehender resignation, dermaszen beladen gewesen und noch, das ich derenthalben wenig zu hausz sein, und diser oder andern sachen, wie gern ich auch gewollt, nottürftiglich nachdencken khönnen, oder noch zur zeitt etwas darzu thun khan, dienstlichs fleisz bittend E.G. wollen nit allein, aus erzellten ursachen, mich gnediglich für entschuldigt nehmen, sondern auch, alls ein fürnehmer Standt des Reichs, dise hoch beschwerliche und gantz gefehrliche Cöllnische sach, an welcher nit allein dem Stifft Cölln und allen andern stifften, und daher fürstlichen, Gräfflichen und Hern-Heusern, und insonderheyt den Evangelischen Stennden, ja dem gantzen Reich und allgemeiner Christenheitt, sondern fürnemlich und am allermeisten E.G. und dem Hausz Hessen, für andern Stenden des Reichs, gelegen, erheischender höchster nottürfft nach, zu gemuet führen, und ir mit allem ernst angelegen und befohlen sein lassen. Wie ich dan auch nicht zweiffel E.G., als ein hoch verstendiger Christund fridliebender Fürst, werden, auch ohne meinen geringfuegigen vorschlag, gedachten Don Joan der gebür zu beantworten wissen, und so woll in den Niderlendischen, als allen andern den gemeinen friden und wollfardt der Christenheitt betreffenden sachen, dahin zu rhaten geneigt sein, damit für allen dingen die ehre Gottes möge vortgesetzt, die unchristliche verfolgung und vergiessung viles unschuldigen blutts eingestelt, die lände bei wolherbrachten freiheiten und privilegiën gelas-

+ 1577. Juin.

[p. 98]

⁺sen, als mitglider beim Römischen Reich crhalten, und der Kön. Ma^t zu Hispanien, ja aller hohen heubter reputation, durch wirckliche vollnziehung und halltung irer gethanen zusage, eidts, und sonst ambts-und oberkheit halben, obligender schuldiger pflicht, gehandhabt und gemehrett, die auslendische gefehrliche regierungen (welche dan nit allein in Niederlandt und Franckreich⁽¹⁾ überhandt genohmen, und dieselbe in höchste nott und verderben gesteckt, sondern auch leider in Teutschlandt hin und wider beginnen einzureissen und umb sich zu wurtzeln) abgeschafft, und dan endlich die unbestendige, schlüpferige handlungen und geschwinde practicken, so in- und ausserhalb des Reichs jetzo gantz getriben werden, vorkhommen, und unser geliebtes vatterlandt der vielfältigen betrawten und vor augen schwebenden gefahr, ennthaben und erledigt werden.

Welchs F.G. uf dero zwei underschiedtliche schreiben ich in dienstlichen vertrawen nicht verhalten sollen, dieselbe dem Almechtigen, mit wünschung aller wollfardt und glückseligen regierung, dienstlich befelend. Datum Dillenburgk, den 17^ten Junij 77.

¹ Gnediger Herr! Nachdem auch von E.F.G. allerlei geschry ausgebreitet, und nicht allein welcher gestalt E.F.G. angelangt und ein stattlichs angebotten worden, das Sie die Cöllnische sach Ires theils befürdern und durchtreiben helffen, sondern das Sie auch mit dem Don Johan

+ 1577. Juin.

(1) Frankreich. En France on se plaignoit constamment de l'autorité et de l'insolence des Italiens.

1 Ici le copiste ajoute: ‘Per schedt lam manu propriâ Dm. Comitis seriptam.’

[p. 99]

⁺d'Austria in handlung umb eine ansehentliche summa gelts⁽¹⁾ stehen sollten, und mir dan nicht zweiffelt das E.F.G. gern wissen wolten was von derselben geredt wirdt, so hab ich, dienstlicher wollmeinung, nit underlassen mögen E.F.G. desjenigen was mir also vorkhombt (unangesehen ich denselben gleichwoll kheinen glauben zustellen khan, sondern mich eines beszern getrösten thue) dienstlichen zu berichten, damit derselben ich hierdurch ursach geben möchte der sachen wichtigkheitt, gelegenheitt, und umbstende sovil desto mehr zu beherzigen und zu gemütt zu führen, wohin aus dise ding sehen. Datum ut in litteris.

¹ Gnediger Her! Da E.F.G. der obangeregten Cöllnischen sache halben, noch nicht angelangt worden ist, so weis ich doch sovil das solchs in khurtzen geschehen, E.F.G. allerhandt angebotten, und speck uf die fall gebunden werden wirdt. Ob mir nun wol nicht zweiffelt E.F.G. werden, aus hoch begabten verstandt, hierinnen die gebür und so wol ire eigene, als auch die gemeine nottürfft, zu bedencken, und sich desfalls unverweislich

+ 1577. Juin.

(1) summa gelts. Le Landgrave n'étoit pas d'humeur excessivement prèteuse. Ecrivant au Duc Jean-Casimir (Ziegenhain, 18 juin) qu'il a entendu parler d'un ‘anlehnen vou 6 tonnen goldes’ de la part du Duc en faveur des P. Bas, il ajoute: ‘... Es heyst, mutuum dato, cui des videto, et pecunia tua ne illaqueat[o], welches der groszen herrn practica ist, die, je mehr sie schuldig, je reycher und gewalttiger sich achttenn, undt wan sie A. erlangen, nit uff horen bisz sie das Z bekommen. Intelligenti satis.’ (†MS. C.).

1 Avant ces lignes on lit: ‘Bey den subscription hatt m.g. her mit eigner hand hinzugesetzt:’

[p. 100]

⁺zu verhalten wissen, so hab ich doch, zum überflus und aus treuhertziger wollmeinung, nit umbgehen¹ E.F.G. hirvon dienstlich zu avisiren. Fistula dulce canit, volucrem dum decipit auceps.

+ 1577. Juin.

1 können, ou wollen, ou mögen, semble omis.