Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome VI 1577-1579
(1839)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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† Lettre DCCXXXV.
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Ga naar margenoot+auszurichten gewesen; so ist doch die stat Leiden gleich wol dardurch entsetzt und der zeit der feindt aus Hollandt gezogen, und em gute weil gehalten, auch dardurch in merckliche grosze unchosten gebracht worden, welches doch nicht geschehen were, da wir gebrueder nicht die hundert tausent cronen (welche uns gleichwol der König von Franckreich, wie mit vielen leuthen zu beweisen stehet, uns frei, ledig, und losz, darmit unsers gefallens zu schalten und zu walten, geschenckt), mit sambt etlichen silbergeschir, mit eingeschossen hetten. Wan nhun disz der danck sein solte, da unsere brueder und wir, beneben unserm gut, auch unser leib und leben bei inen aufgesetzt, wir lande und leuthe, weib und kindt die zeit verlaszen und mit denselben seithero in höchster gefahr gestanden, auch ohne zweifel da wir einen tag zu Cöllen ankommen und die sach so lang verweilet, für Mockh gleichfals mit im lauff blieben were, das man nicht allein daszelb nicht erkennen, sondern auch brieff und siegel zu disputation und zweifel setzen, und uns mit einer solchen summa, die doch gegen dasjenig so, ohne rhum zu melden, wir gebrueder bei dieszen länden gethan, gar ein geringes zu achten, stecken, und dardurch in schimpff und schaden kommen laszen wolte, so wurde es je bei allen ehrliebenden leuthe, auch bei den nachkömlingen ein seltzam ansehens haben, und gewiszlich Gott der Herr eine solche undanckbarkeit und grosze untrewe nicht ungestrafft laszen. Es were auch je ein schlechte recompens der Churfürstlichen Pfaltzs, so auf solche obligation ihr gelt so gutwillig vorgeschoszen, und sich dieszer sachen halben in groszen un willen und gefahr gesteckt, und darzu derselben | |
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Ga naar margenoot+sohn darüber verloren, und nechst Gott offtmals gehindert das nicht beschwerlichere ding gegen diesze Niedderlande vorgenommen worden. So haben je unsere drei Brueder ir leben darüber verloren, und obschon Gott der Almechtig den Hn Printzen und uns biszhero noch wunderbarlich erhalten, haben doch Ire Gn. und wir nicht allein das unser dabei aufgesetzt und unser leib nicht geschonet, sondern wir haben gewiszlich auch unser leben darbei mehr gekürtzet als erlenget, und stehet bei dem lieben Gott was es noch für ein ende nehme möge..... Soviel Moritzen betrifft, achten wirs für das beste, doch auf des Hern Printzen ratification, das man ihnen umb ersparung unchostens willen, auch weil der Ehem vom Churfürsten selbst handfest gemacht und in sein haus verstrickt ist, als balt mit der andern geselschafft ghen Siegen hette ziehen und daselbsten bis zu des Hern Printzen gelegenheit blieben liesze. Weshalben wir die unsere nach Genf noch nicht abgefertiget, könnet ir leichtlich erachten, dan fürwahr sehr viel darzu gehört. Der Commendation-schrifft ahn die Schweitzer-stette wollet doch nicht vergessen, und so viel müglich, daran sein das sie mit vleis und etwas beweglich gestellet werden... Wie es mit Ambsterdam, Utrecht, item mit Frieszlant, und sonderlich mit Groningen, gleichfalls mit Geldern stehe, auch ob und was der Herr Prinz seithero mit Don Johan gehandlet, und ob sie in persohn beisamen gewesenn... das wollet uns... verstendigen... Wir haben den Staten zum besten offtmals viel ding understehen und versuchen müssen... | |
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Ga naar margenoot+Wir habens wahrlich manchmal gantzs genaw und zum euszersten gesucht, und nicht allein unser landt und leuthe und beste renthen verpfendt und versetzt, sondern unser silbergeschirr, ja unserer fraw-mutter, hausfrawen und kinder ketten und kleinod von helsen genommen und umb irent willen versetzt und verkaufft, ja solche und dergleichen mobilien, als ob wir kremer oder kauffleuthe, selbst feil gebotten, und fürwahr mit vielen dingen uns nicht wenig beschwert und verkleinert, welches doch die Staden, Gott lob, nicht dörffen thun, sondern uns sonsten ohne grosze beschwerung, da sie nhur ein wenig den ernst brauchen wolten, woll aus nothen helffen köntten... Die schulden, unchosten, und schaden darin wir dieser Niederlendischen sachen halben gerathen, lauffen sich hoch, und bisz über die sechsmal hundert thausent floren. Nhun seindt wir aber doch nicht gemeint, weder dem Hern Printzen, noch den Staden ein solche grosze sum aufzurechnen, sondern wollen gern unsern last mittragen helffen, auff das man soviel [do] mehr zu spüren wie wir es gemeint haben; allein wollet dahien handlen helffen das doch die Staden, welche biszhero sich doch gar nichts, auch in dem geringsten nicht, erkant oder danckbar erzeigt, doch etwas thun und dermassen sich erweisen wollen, damit wir, sambt den unsern, irenthalben nicht allerdings verderbet, sondern vielmehr uns ihrer gegen andere zu bedancken und zu rhümen haben mögen....Ga naar voetnoot(1). |
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