Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577
(1838)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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Ga naar margenoot+den 26 Nov... entpfangen, gelesen ....... Das dan E.L. hiebevor unsern discours begehren, do mogen wir E.L. zu eröffnung unserer gedancken nicht pergenn, das wir diese beschwerliche und der ganzen Christenheitt hochnachteilige hendel anderst nicht als vor ein scheinbareGa naar voetnoot1 straff Gottes halten, die dann dardurch groblichen verursacht und verwirckt ist, dieweil man, wie wir glaublich berichtet, in solcher statt bisz da hero allerhandt hochstrafbare üppigkeitten, schandt, und laster beidts impune getrieben und gestattet, und dardurch auch viel unschuldigs Christlichs bluts vergossen hat; da dan in dem Propheten Jeremia und an andern ortten der heiligen göttlichen Schriefft gnugsamb zue sehen das Gott der Herr solche grewel und gottlosz weszen, durch solchen [wegk], entlichen heimb zu suchen und zu straffen pflegt. Soviel aber sonstet E.L. vernünfftigen discours diesses Niederlendischen kriegswessens halb belangt, ob es woll an dem das hiervon, und wie solch beschwerlich kriegswesz einsmals abzuschaffen, und der geliebte friedt zu wolfartt der ganzen Christenheitt in denen beunruïgenGa naar voetnoot2 lande zu wiederbringen sein möchte, vonn guttherzigen leutten, so es mit dem wolstandt der Christenheit trewlich und gut meinen, wolmeinende anzettelung, erinnerung, und vorsichtes beschehenn, so hatt doch solchs bey denen so diesz werk vornemblich pillich treibenn solten, nicht verfangen oder statt gewinnen wollen; sondern ist von denselbigen das man sich in diesze sachen durch schickung, underhandtlung, oder in andere zu wiederpringung des geliebten friedens unsers erachtens nicht undienliche wege interponiren solte, | |
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Ga naar margenoot+[wiederachtetGa naar voetnoot1] worden; wie dann auch iziger zeitt darzu, weil der fromme Pfalz Churf. in Gott verstorben, umb soviel weniger hoffnung zu tragen und leider izo im heiligen Reich also geschaffenn ist, das ein jeder uff sein privatum und keiner uffs publicum siehet; ja, das mehr ist, so will man diejenigen so sich der gemeinen sachen itwas annehmen, vor perturbatores publicoe quietis und das sie mit frembten auszwertigenn sachenn das Reich in beschwerung pringen, und demselbigen ein anhang machenn wollen, ausschreyen: derwegen können wir uns keine andere gedanken machen, dann das es uns zu letzt nicht anderst ergehenn werde, als den GraecisGa naar voetnoot(1), quae, cum imperare singulae cuperent, imperium omnes perdiderunt. Quippe in mutuum exitium sine modo ruentes abGa naar voetnoot2 omnibus victae periere, quid singulae amitterent non nisi oppressae senserunt. Si quidem Philippus ex Macedoniâ, veluti speculâ quâdam, libertati omnium insidiatus, dum contentiones civitatum aleret, auxilium inferioribus ferendo, victos pariter victoresque subire regiam servitutem coëgit. Gott der Herr wolle einmall uns Teutschen unserer loblichen vätter und voreltern herz wiedergeben, und die augen uff thun, damit wir solche antrendeGa naar voetnoot3 und vor augen schwebende pericula und geferlicheitten nach notturft in acht nehmen, und darinnen vigilantiores sein, und unser, unserer freyheytt, und nachkommen undergang und verderben, mit guttenn rath und dapfferer aant. | |
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Ga naar margenoot+thatt wahr nehmen, und, vermittelst göttlich gnedigen verleyhung, avertiren und wendenn mögen; sonstet müssenn wir mitt E.L. bekennen, inmaszenn E.L. auch ausz hievorigen unsern deshalben an E.L. gethanen schreiben verstanden, das es warlich immer schade und zuerbarmen, auch uns schmerzlichen zu vernehmen ist, dass die herliche schöne stadt Anttorff und daruuf zugleich viel guttherziger Christen und kauffleut ausz allen nationen, die fast alle ihre haab und gütter in solcher stadt gehabtt und verloren, schier zu scheitern gehenn, oder je in unwiederpringlichen nachtheil und schaden, unverschuldet, gesezt werden sollten; haltens aber darfür diesselbigen, als tertii und diesser empörungen nicht verwante oder anhengige, werdens darbey nicht pleiben laszen, und also dero örtter selzame imitationes ervolgen. Spangenberg, am 2 Decembris Ao 1576. Wilh. v. Hessen.
An Herzog Juliussen. |
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