Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577
(1838)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre DXCI.
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Ga naar margenoot+‘ii qui nefarias istas caedes perpetraverunt in Gallià, Deum esse justum et vindicem scelerum; nam coacti sunt pacem accipere iis fere conditionibus quibus adversarii voluerunt.’ Ep. secr. I, 2. p. 191. | |||||||||
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Ga naar margenoot+Reine d'Angleterre étoit fort mécontente et alarmée de ces négociations. Elle s'en expliqua avec vivacité, lorsque, vers la fin de l'année, les Etats-Généraux lui firent demander du secours: ‘Sy thoonde eenigh miscontentement te hebben van den Prince van Orangien en van de Fransoysen, van dewelche sy de aanbiedinghen wel wiste, maer en verstonde geensins haer gheleghen te wesen de Fransoysen in Nederlandt eer of liever te lijden dan de Spaengiaerden.’ Van Meteren, p. 115c. Durchleuchtiger, gnediger Herr. Demnach E.G. in dero schreiben underanderen insonderheit verstendigt zu werden begert wie die sachen in Franckreich geschaffen, so mag derselben ich dienstlich nit verhalten das ich newlicher tag bei Lantgraf Wilhelmen gewesen, und bei s.G. schreiben gesehen so Herzog Casimir an dieselbe gethan, darinnen vermeldet das sich die sachen in Franckreich dermassen anlassen, das i.G. es darfür hallten der friedt endlich einen fortgang gewinnen werde, und wiewoll i.G. gern sehen das die religionsverwantenn ettwas beszer versichert wurden, auch ires theils das ire gern darbei thun wollten, so werde aber doch von allen theilen dermaszen heftig daruf getrungen, das i.G. für ire person weiters nichts darzu reden khünnen, und sonderlich dieweil sie bei menniglichen bevorab dem Teutschen Kriegsvolck ausgeschrien und beschuldiget worden alls ob i.G. an dem frieden et per consequens der kriegsleut bezalung verhinderlich weren, derhalben dan i.G. auch verursacht werden sich durch ein öffentlich ausschreiben sollcher ungütlichen uflag, so wol hierauszen als auch inn Franckreich, entschuldigen, und | |||||||||
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Ga naar margenoot+daszelbig in druck ausgehen zu laszen, darvon aber E.G. ich dismals keine copey zuschicken künnen. Die conditiones so dismals in der handlung gewesen, sind ungeferlich diese:
Hierauf soll der König sich dismals ercklert haben, das das exercitium religionis allenthalben sol zugelaszen werden, auszgenommen zu Parisz, und auf zwo meill umb das Königlich hofleger. Zur administrirung der justitien sollen so woll evangelische als papistische verordnet werdenn, von dem aber was in der parisischen mordthandlung vorlauffen, hab man gar nichtsGa naar voetnoot(1) hören, noch auch die angezogene drey Bisththumb willigen wollen, sondern anstat derselben hab der König dem von AlanzonGa naar voetnoot(2) das Herzogthumb Berry und noch ettliche landt daselbst herumb gelegen, sambt zehen stetten zur versicherung, vorgeschlagen, und das auf omnium sanctorum ein gemeine versamlung | |||||||||
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Ga naar margenoot+derhalben soll ausgeschrieben, und von diesen dingen ferner gehandlet werden. Es läszet sich aber bei vilen darfür ansehen, als ob zwischen dem Herzogen von Alanzon und dem von Danville, dieweill der sehr gewalltig grausamen anhang und viele landt und stette inhabe, und nog teglichs bekhombt, ettwas ein aemulatio und mistrawen sey, das der von Alenzon villeicht besorge derselbig möchte zu grosz und mechtig werdenn. Gleichfalls möchten der von Navarra und Condé auch allerhandt bedencken seinethalben haben, wie dan die Frantzosen durchaus Herzog Casimirum nicht gern zu gewaltig, sonderlich das sein G. die vorgemelte Bisthumb in dero händen haben sollten, gantz ungern sehen werdenn. Der von Navarra und Printz von Condé sollen bei iren Gouvernamenten bleiben; wie lang aber diese ding bestandt haben und weren mögen, stehet bei Gott den Almechtigen: dan dieweil der König alle vestung wider einbekhömbt und die Gubernatores zu setzen, ist zu besorgen er werde doch allzeit das ruder in der handt haben, und zu bedencken ob die religionsverwandte mit den angebottenen zehen stetten beszer versichert, dan etwan mit dreihundert stetlein und schlöszer, so wie man für gewis darvon sagt sie, beneben einem sollchen stattlichen kriegsvolck und groszem gewalt, jetzo in irer handt und macht haben, und gegen dieselbe begeben und verlaszen müszen. Nach diesem schreiben ist hochermeltem Hern Lantgrafen zeitung von dem Bisschoff van Strasburg khommen, das des Bisschoffs diener einer, bei Nanzy ein currier vom König aus Franckreich ufgestossen, welcher | |||||||||
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Ga naar margenoot+für gewis gesagt das der friden in Franckreich allerdings getroffen und geschlossen sey: ob nun dem also und was darauf volgen, gibt die zeit. Da nun E.G. sollcher leut bedürftig, were jetzt die zeit; sovil ich vermerckt, begeren so woll des Königs, als auch Herzog Casimiri kriegsleut, nicht anders dan in den Niderlanden E.G. und den landen einen dienst zu thun. Der Reichstag gewint noch seinen vortgang und wirdt von den Evangelischen Fürsten und Stenden, wie ich vermerck, der religionssachen und underandern auch der freistellung halben, ernstlich angehalten werden. Meintz und der Abt von Fulldt nemen sich der Jesuiter und widereinführung des BabstumbsGa naar voetnoot(1) in Eyszfellt und stift Fulldt dermaszen ernstlich und mit ungestümb an, das die Evangelische Stende, sonderlich aber Saxen und Heszen, darmit sehr übell zufrieden, und, wo nicht hierinnen bey zeiten rhat gefunden, man sich gewiszlich eines ufstandts under dem adell und gemeinen man zu gefaren; wie dan noch newlicher zeit nicht allein die geistlicheit zu Fulldt sich mit dem Abt daselbst, so einer von Dernbach und noch gar ein junger, stoltzer, unhöfflicher man ist, hart gestoszen, sondern es auch so fern khommen, das die gantze bürgerschaft zusamen gelauffen und uf den beinen gewesen, des endlichen vorhabens | |||||||||
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Ga naar margenoot+da der Abt inen ire zween Bürgermeister (welche er von deswegen gefenglich eingezogen, das sie, gleichfals auch die geistlicheit, ein schreiben, so er versigelt, aber sie nicht gesehen, noch gelesen, zu ersiegeln sich verweigert) nicht wiederumb restituiret, und noch zwo andere rhatspersonen, so er gleichfals darumb gefenglich annemen wollen, solches angriefs erlaszen hette, das sie alsdan mit ernstGa naar voetnoot(1) zur sachen thun wolten. Mich dünckt der Churfürst von Saxen möchte woll leiden das der handel mit seinen Theologen nie were angefangen worden; man hat sich aber numehr, wie zu besorgen, zu weit verlauffen. Die Universitet zu Wittemberg ist darüber gar zu boden gangen, also das man itzo kaum soviel hundert studiosos findet, alls vormals tausent daselbst gewesen. Die gute menner Peucerus, MullerusGa naar voetnoot(2) und andere, sind noch verstrickt. Nach Doctore Cracovio ist seidther Stosselius in dem gefengnüs gantz erbärmlich und desperabundus, vonwegen das er in seiner confession aus menschlicher blödigkeit, nicht so libere geplieben und geredet hett, gestorben. - Gleichfals ist der von Letsch und der alt cantzler, dises handels halben, auch noch verstrickt; es sollte aber Saxen, wie ich vermerck und | |||||||||
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Ga naar margenoot+an sich selbst nicht unbillig ist, dem handell gern abgeholfen sehen. Der Almechtige woll gnadt verleihen das i.f.G. nur den rechten weg, und solche Christliche mittell, wie hierzu vonnöten, an die handt nemen. Es spart fürwar Lantgraf Wilhelm in dieser sacen keinen fleisz, wollte under den Evangelischen, so woll den Luterischen und Calvinischen, als auch den anderen, so da Flaccianer, Majoristen, Adiaphoristen, Ubiquitisten, BrentianerGa naar voetnoot(1) mit mancherlei nahmen genent werden, gern ein concordiam treffen. Wolte Gott i.C.Ga naar voetnoot1 G. hetten nur leutt umb sich die der sachen guten verstandt und einen rechten christlichen eiffer hetten, und derselben biszweilen allerhandt notwendige erinnerung und vermanungen thun khöndten. Mit PollnGa naar voetnoot(2) stehet es gantz gefehrlich, und ist zu | |||||||||
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Ga naar margenoot+besorgen das das Reich darüber in grosz gefahr und unruhe gerhaten werde. Der Türck hat seine Gesandten zu Wien gehabt, und die keis. Mat mit groszer bedrawung verwarnen lassen das sie sich des Königreichs Polen mit annemen solt. Die Polln, so desmals auch da gewesen, haben bei irer Mat zum heftigsten angehalten, und gebetten das ire Mat die Cron wolten annemen, mit groszer vertröstung das sie dasjenig so ire Mat in den vorgeschlagenen conditionen zu limitiren begerten, bei iren Polln auszubringen verhoffen; darauf dan ire Mat auch geschworen und die Cron entlich angenohmen. Es hallten es aber viell darfür, demnach die Poln gesehen das, uf der Türkischen Gesandten werbung, die keis. Mat die statliche geschenck, so sie den Polen zu thun gemeint gewesen, wider zurück tragen laszen, das die Polen dieses mehr darumb damit sie die geschenck, wie dan auch geschehen, darvon brechten, dan das inen die sach sonsten also angelegen und ernst gewesen. Der König von Franckreich will auf das Königreich Polen noch nicht verzeihen, führet auch noch den titell, und, wie man sagt, soll der Türck den Polen hoch ufgemützt haben das sie iren König dermassen übel tractirt, und solchen mangell leiden laszen, das er sich darumb von inen thun müszen. Der in Siebenbürgen soll von dem Türcken ernstlich ermahnet und getrieben werden die Cron Polen anzunehmen, mit angehefter betrawung, da er ein solchs nit thun würde. So sagt man das der Moscoviter es mit der keis. Mat hallten, und derselben sich uf dem notfall mit sechszig tausent man gegen den Türcken angebotten habe. Die weill dan die Polen nun allso von vielen örten | |||||||||
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Ga naar margenoot+angefochten und bedrawet werden, wirdt für gewis gesagt das sie under sich selbsten einen König sollten erwehlet und ufgeworfen haben. Der Almechtige will gnad verleihen das diese und andere geferhliche sachen zu einem guten end gereichen mögen; dan es sich fürwar ansehen lässet das Got der Herr uns Teutsche, die er nun so lange zeit her hoch erhabenn und gewarnet, auch dermall eins, umb unser grossen undanckbarkeit, blindheit, und unbarmhertzigkeit willen, heimsuchen will. WelchesGa naar voetnoot1, etc. Datum Dillenb., den 9ten Maij Ao 76.
Johan. Abn dem Hern Printzen. |
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