Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577
(1838)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre DLXXXV.
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Ga naar margenoot+langens tragen, und ist uns nicht ein geringe freude das F.G., zu sambt derselben gemahel, und deren ahn-und zugehörigen, gesundheit und wolfarth wir vernehmen mögen, sagen derhalben Gott dem Almechtigen von hertzen und billich darfür lob und danck, mit bitt seine götliche Almacht wolle dieselbe ferner, sampt der algemeinen Christlichen sache und den beträngten Niederländen, in Seinem gnedigen schutz und schirm, zu Seines nahmens ehr und irer zeitlichen und ewigen wolfarth, gnediglich erhalten und für allem unglück und übel bewahren. - Wiewol es auch der sterbensleufften halben ahn vielen orthen hierumb nicht fast gut ist, sonderlich aber zue Herborn und alhie im flecken, da nhumehr über 200 persohnen gestorben und schwach gewesen, ja auch auf'm haus, ungeverlich innerhalb 3 oder 4 monathen, vom hoffgesindt etlich persohnen schwach worden und einstheils gestorben; so ist es doch sonsten, Got lob, mit meiner fraw mutter, welche etlich wochen hero sich gleichwohl auch nicht wol gefuelet, und uns andern, leibsgesundheit halben, insonderheit nach gelegenheit, gantz gut; ohn allein das mein schwester Juliana, die von Schwartzburg, sich itzo etliche tage übel gefunden, und, wiewol ire L., sampt derselben hern und gemahel, so jtzo alhie ist, wie auch wir andern deshalben etwas betrübt, dieweil sie vileicht in hofnung tragender leibsfrucht gewesen, so hof ich doch es werde nhumehr, schwachheit halben, kein noth oder gefahr mehr haben, dan ire L. wiederumb im gemach wandeln und gehen können. - Die heimfhürung ist, erstmals, von wegen das Grave Günther naher Regenspurg ziehen wollen, welches doch durch das podagra, sr L. alten schwachheit, verhindert | |
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Ga naar margenoot+worden; volgents, von wegen der jtzigen kriegsleufft und besorgten durchzug halben, wiederumb eingestelt, aber nhunmehr abermalen und auf den 19ten künftigen monats Februarij bestimpt worden. Der tag zu Regenspurg hat, nach geschehener Krönung, sein endschafft erreicht, und seint die key. und kön. Maj.t, wie auch die Churfürsten, nhunmehr wieder zu haus; was sonsten daselbsten vorgelauffen sein mag, davon hab ich bisdahero, dieweil noch niemandts von dannen zu mir kommen, nichts sonderlichs vernommen. Es gehet ein gemein geschrey das nechstkünfftigen Februarij ein reichstag zu Augspurg sein, und daselbst under andern von einer zehenjerigen Türckenstewer gehandlet werden solle: viel halten's darfür, Herzog Casimir ahnzugk und die enderung in Franckreich, hab vieleicht noch viel ding zu Regenspurg und sonsten geëndert. Der gegentheil, wie ich vernehme, hat nicht gefeiret seine sachen zu schmücken, und, neben E.G., insonderheit auch mich bei der key. Mat und etliche hohen persohnen dermassen einzulappen, zu verungelimpffen, und in verdacht zu bringen, das E.G. und meiner nicht alzeit zum besten gedacht, ja etliche gutherzige leuthe und under andern weilanth der gut from Grave Albrecht von HohenloheGa naar voetnoot(1) selig (welcher den 16ten nechstverlauffenen monats auf des Herzogen zu Würtembergs und Marggrave Carlens von Baden tochter hochzeit, so den 7ten deszelben zu Stückart gehalten worden, nach dem s.L. gar frölich gewesen, gerent und geturnirt hett, in | |
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Ga naar margenoot+Gott christlichen entschlaffen) von der kay. Ma.t und noch einem hohen haupt sollen verwarnt sein worden sich vorzusehen, damit, mit E.G. und mir, sie nicht in unglück gerathen; wie ich dan hiervon E.G., geliebt's Gott, in kurtzem, da dem also und die reden etwas auf sich gehabt, ferner will verstendigen. Der gut Grave Albrecht von Hohenlohe selig, ob er wol von Fürst Ernst von Anhalt, so gegen ihnen gestochen, auf einen schenkel und mit dem gaul umbgerent, also das er auch davon omecht worden, so hat in doch daszelb volgents nichts gehindert, sondern ist den abent wiederumb mit den Fürsten zu tisch gangen; des andern tags aber sollen s.L. gantz unversehens heftig schwach worden, dermaszen das man seine frau mutterGa naar voetnoot(1) und gemahel, gleichfals auch Grave Wolffen, zu tag und nacht eilent holen laszen; sein L. seint aber über drei tage nicht gelegen, haben ein gar christlich und vernünftig ende genommen, geredt und gelacht bis ihr den athem ausgangen: es haben s.L. sich ein zeithero sehr übel befunden; als sie auch aufgeschnieden und anatomirt worden, soll alles im leib verfault gewesen sein, das also wol zu vermuthen stehet es ein alte lang gesamblete schwachheit gewesen, und vileicht durch die grosze unruhe und bewegung itzo desto mehr erregt und vorgetrieben worden sey. Herzog Casimiri reutter seint nhun mehrentheils über Rhein, und, wie man sagt, sollen 's bis über die 8000 pferde und gar gute leuthe sein. I.G. seint am nechstvergangenen dinstag zu Heidelberg aufgezogen, haben | |
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Ga naar margenoot+meine 4 stück mitgenommen. Es wirdt aus Franckreich geschrieben, auch sonsten hien und wieder gesagt, der frieden sei in Franckreich schon troffen und geschlossen, aber hochermelter Herzog soll darzu nicht verstehen, noch denselben annehmen wollen; was es aber im grundt für ein meinung habe, ist mir noch zur zeit nicht weiszendtGa naar voetnoot1, und lauffen die reden und sachen gar wieder einander, dan die Königsche hien und wieder leute ansprechen, und, wie etliche darvon sagen, in geschwinden werbung sein sollen. Die niederlage mit Affenstein und seiner Reutter ist leider viel zu wahr; es seint deren aber wenig auf 'm platz, dan allein Affenstein und etliche vom Adel, blieben. Der von Jumelles, Siniski, und Wanbach, seint dem Bisschoff für lengst überlieffert, wie gleichfals auch mein Spanier: dieweil aber von E.G. wegen Mr de Plechin noch nicht gelieffert worden, haben sie nhun etlich viel wochen müszen sitzen und können derenthalben noch nicht ledig werden; bitt derhalben E.G. wollen sie aus der langwierigen beschwerlichen gefenknüs, mit überliefferung der obangezeigten persohnen, gnedig erledigen helffen. Nachdem, gn. H., mich auch von underschiedlichen örther ahngelangt wie das der von LumeGa naar voetnoot2 oder der Marck sich vielfältig über E.G. solle beclagen und allerlei schmach und trawGa naar voetnoot3 reden, underandern aber insonderheit auch disz vernehmen lasse: er könne mit E.G. eigener handtschrifft beweisen das E.G. gerathen und bevelch gethan das man ihme mit gifft umbbringen und vergeben | |
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Ga naar margenoot+solle; derwegen er sich dan derselben ahn E.G. und deren verwandten und dem gantzen Hausz Nassau erholen wolle. Ob mir nhun wohl hiervon nichts eigentlichs bewust, sondern ich teglich des grundts der sachen erwarttent bin, auch mich, der billikeit nach, zu ime, dem von Lume, eines solchen nicht versehen kan, so hab ich doch nicht underlassen wollen E.G. hiervon auf ein vorsorg zu verstendigen und umb derselben bericht wie er sich bei denselben verhalten und von denselben gescheidenGa naar voetnoot(1), dinstlich zu bitten. Und wolte E.G., deren ich nach mügligkeit zu dhienen bereit, dieses nicht verhalten, dieselbe, sampt dero geliebten Gemahel, meiner gn. frauwen, und dero ahn- und zugehörigen, hiemit Gott dem Hern bevelhendt. Dillenberg, dem 4ten Decembris.
Johan Grave zu Nassaw.
Ahn den Hn Printzen. |
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