Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome V 1574-1577
(1838)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre DL.
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Ga naar margenoot+zu erlaubenGa naar voetnoot(1). Wan diese sache in 's werck gestelt und die reisz vor die handt genommen werden soll, bitt ich mich in vertrauwen zu verstendigen gleichfals wie es mit Doctor Bitterichs sachen itzo stehen. Der Herr Printz hette gantz gern gesehen das dieselbige einen vortgang gewonnen hetten, und uff's ehist müglich vor der friedtshandlung in 's werck gericht worden wehren. - Wan es mit gutter gelegenheit geschehen könte das mein gnedigster Herr der Churfürst Pfaltzsgraff gemelten Doctor Bitterich ein tag oder vierzehen mir zuschicken und beyordnen könte, hoffe ich es solte der sachen mit der freystellung desto eher ein anfang gemacht werden. Da man in diesen sachen ettwas will handlen, so ist, meins bedünckens, itz die zeit, und vonnöten das solches vor den zweyen Chur- und Fürsten tagen geschehe. Wan die collegial-zusammenkunft der Churfürsten geschehen soll, wirdt Euch beszer als mir bewust sein. Die einigungsverwanthen Chur- und Fürsten, als Sachsen, Brandenburgk, Heszen und andere, werden noch vor Pfingsten, wie ich vertreuwlich bericht worden, zusammen kommen. Nuhn ist aber in diesen sachen nicht viel auszurichten, noch ein gemein werck daraus zu machen, es sey dan das die ding auszfhürlich uf's papijer gebracht, und dermaszen deducirt werden das man daraus erkennen und abnehmen möge das solch werck und vorhaben nicht allein christlich und billich, sondern auch hoch nottwendig und in viel wege nutzs und gut, und | |
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Ga naar margenoot+darzu auch in 's werck zu stellen müglich seyen. Und dieweil diesze sach an viell und mancherley örthenn mit ungleichen leutten gehandlet werden müszen, als will soviell da mehr bescheidenheit darinnen gebraucht, und von nöten sein das, nach gelegenheit der leuth mit welchen und durch welche man handlen soll und will, underschiedliche discours, instructiones und schrifften gestelt werden. Nachdem aber hierzue verstendige, unverdroszene leuth, und solche leuth gehören die ohne verhinderung und versäumnüs anderer sachen denselben abwarten können, so hielte ich's bey mir darfür, es solte gedachter Doctor Bitterich hierzu gantz bequem und dienlich sein; hoffte auch, wan er dergestalt bey mir wehre als ob er von meinen gnedigsten Hern dem Churfursten abgeordnet worden, es solte bey andern desto mehr ansehens haben, und der sache gutte fürdernüs bringen. Ich hab an den abgestandenen Hern von [Münster] Hern Wilhelm Kettlern einer zusammenkunft halben geschrieben, wolte das müglich wehre das Doctor Bitterich auch darbey sein möchte, und wolte neben der heuptsachen ich mit demselben Hern auch gern darvon reden, dieweil der jung Hertzog von GuilchGa naar voetnoot1 ohne zweiffel den stifft Münster nhumehr, wegen seines Brueders tödtlichen abgangsGa naar voetnoot(1), begeben wirdt müszen, | |
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Ga naar margenoot+wie man an deszen statt einen Evangelischen Herren bringen und daselbsten zue einer christlichen reformation, oder zum wenigsten der freystellung, ein vorbereittung und anfangk gemacht werden möchte. Ich trage die vorsorg wan man schon von dieszer sachen lang discouriren und dieselbige den leuten als Christlich, billich und nöttig fürhalten, und dermaszen einbilden wirdt das sie solches bekennen und approbiren müszen, es werde doch wenig darmit ausgericht werden, wan man nicht dahien gedenckt das man, beneben solchen vermahnungen und persuasionibus, der sachen ein anfangk macht; da man dergleichen in Franckreich und Niederlanden nicht gethan hette, so würde es gewiszlich, menschlich darvon zu reden, nimmer so weit kommen sein, man hette gleich vor persuasiones und motiven gebraucht was man immer gekönt und gewolt. Es ist newlicher tag, als von dem werck der freystellung alhie gehandlet worden, vorgelauffen welchergestalt die Key. Mat den Bisschoff von Magdeburgk zum Reichstag gehn Augspurgk, gleich andern Fürsten und seinen Vorfahren, nit beschrieben habe, sondern derselb auszgeschloszen worden, von deszwegen das der stifft daselbst reformiret, und er, sampt ettlichen Thumherrn, sich in ehstandt begeben haben; und vor gut angesehen worden, dieweill man an dem ort einen anfangk und soviel gelegenheit habe, das man derselben sich gebrauchen und den Bisschof in diesen werck ersuchen solle, der zuversicht demnach diesem Herrn gleichwoll allerley zu gemüth zu fhüren, und under andern was er sich zu versehen, da ettwan der gegentheil seine gelegenheit dermall eins ersehen solte, der Herr auch mit Brande- | |
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Ga naar margenoot+burgk, Sachsen, und andern Chur- und Fürsten so nahendt befreundt sein, es solte ein solches zue befurderung dieszes wercks nicht wenig thienen. Was nhun den herrn hiervon bewust, odder Sie auch in diesem und andern für rathsam und gutt ansehen, des wollen Sie mich zue ehister gelegenheit verstendigen. 4 Aprilis 75. Johan. An D. Ehem und L.Ga naar voetnoot1 Zuleger. Ex concepto D. Comitis proprio. |
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