Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome IV 1572-1574
(1837)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre CDIII.
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Ga naar margenoot+handlung dar E.G. insonderheit und sunsten gemeiner Christlicher sachen hoch und viel ahn gelegen, warinnen Gott der Almechtige wider alle unsere hoffnung anders versehen, als nemlich das die Fransoischen nach Hollandt gefahren und ich sampt meinen mitgesellen wider zurück gen Cöllen kommen seyn, wie den E.G. schon vorhyn werden vernomen haben; soe dienet mein unterthenige schreiben umb E.G. ein weinig die umbstende aller sachen dienstlich zuzuschreiben, darmit sie nicht meynen oder dencken mögen das der mangel an uns oder unseren seytten gewesen, das die unkosten unserer reyse umbsünst angewendet sein worden; welches uns warlich wehe gnug gethan und thuet, und hetten wir wol von hertzen gern die vorgenome reyse nach E.G. wünschen und begeren vollenzogen, wo es hette geschehen können, und der harte fürwinter, sunsten bei menschen leben nicht gesehen, unsnicht verhindert hette, welcher auch darnebens die grosse auffgegangene zehrung und unkhosten verursachet, den wie wir hier aus Cöllen verreiset am 27 Novembris, seyn wir erst am 16 Decembris zu Embden in der statt ankhommen, soe von wegen manglung der fuhr, dieweil wir von Düsseldorpff bisz gen Rhenen zu kheine neuwe fuhr habenn bekhommen können, als auch des bösen wetters halben, da wir 3 oder 4 tag nach einander uber heyden und sunsten durch die dicke schneuw haben fahren muessen, ohne einige banGa naar voetnoot1 zu finden, ja auch ettliche mal durch ungestümmekeit des wetters von schneuw und windt unter einander nur halbe tagreysen haben thuen khönnen, ohne dem das wir unsern weg auch gar hoch genohmen umb das hausz Lingen zu mei- | |
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Ga naar margenoot+den, alda wir kheine guette gelegenheyt der fuhr gefunden, darzu denn geschlagen das obbemelt bösz wetter, haben unterweylen schwerlig fuhr bekhommen khönnen, es were den sach das man sie doppel belonung geben hette, und wie wir schon zu Asschendorff bey Embderlandt ankhommen, die gelegenheit vom abgangh des wetters alda, beneben dem überflues der Embsen, dermassen geschaffen gefunden, das wir auch drüber erschreckten in der stad Embden zu khommen; ja da wir endtlich mit groesser mühe und arbeit zu Leer 2 meilen von Embden ankhommen und wider angefangen zu f ieren, haben wir drey tag alda straćx still muessen bleiben liggen durch die grosse ungestümekheit des schneuwes und windts unter einander, dadurch die wege verstopffet waren worden, bis das die ban durch die schneuw gemacht, und alsoe weiters zu Oldersom komen, ein meyle wegs von Embden, von dannen ich stracx zu fues gen Embden voran gegangen, vonn wegen der publicirten mandaten alda gegen die fremde, umb ohne einige verhinderung die Fransoischen zu der stadt in thun khommen, diewelche drey tage alda gewartet ehe man ihrent halben urlaubnüsz des rahts bekommen. Nachdem der Herr Burgemeister Metmannus, wie ich ihm E.G. brieff an ihm überantwortet, mich stracx nach den wolgebornen Herren H. Graeffen Johan mit sampt E.G. schreiben abfertigen wollte; ehe man aber gewisse zeittung bekommen können wo H. Graeff Johann anzutreffen were, sulchen abgangh des wetters gefolget, das es unmüglich gewesen bei I.G., der sich zu Friedenburg erhielte, zu reysen, wie den schon etliche aus den rath der stad alda, die auch nach S.G. gereyset weren, demnach sie nicht | |
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Ga naar margenoot+passieren köndten, nicht ohne gefahr wider zurügk khommen weren: nach welchen alles der Her Burgermeister erst angefangen bei den Raht unsernt halben zu handlen, und erst auff 16 ditto antwortt und resolution, das sie in der stadt komen möchten, bekhommen, da sie schon auf dem wege und nicht weit von der stadt weren; und wie sie nun in der stad kommen, haben wir darauff bey den Heren Burgemeister angehalten, vermöge E.G. schreiben an ihm, umb einig geldt zu unserer reyse zu überkhommen, und gemerct seine entschuldigung von ihm angehört, das er mit kheine kaufleute bekandt were; auch das er alle unsere vertröstung auff H. Graeffen Johann schiebe, darhyn wir nicht kommen köndten, haben wir nur umb hundert thaler bey ihm angehalten, und hefftig gebetten er wolle uns umb soviel nicht lassen, auff das je unsere wichtige reyse nicht verhindert würde; warauff wir endtlichen vertröstung van ihm empfangen, jedoch nach allen seynen möglichen angewendten fleys hat er uns nicht weytters zu wege pringen khönnen als nur fünfftzig thaler, aber mitlerzeit und ehe wir dasselbig geldt von ihm noch empfiengen, ist es schon zu Embden in der herbierge schier in zehrung auffgangen, und wie wir uns nun demselben gelde zu Embden ausz der herbirge gefreyet, und von dannen gen Norden gezogen seyn, umb alda in geselschafft von Monsr don Carlo et de Lumbres stracx zu imbarquieren nach Hollandt (nachdem sonsten alda kheyn gelegenheit für uns wieder nach Engeland, noch Rochella zu überschiffen gewesen), ist nicht müglich gewesen wegzufahren durch verhinderung neuwes frostes, welcher schon für unseren verreysen von Embden angefangen und geweret bis auff 22 | |
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Ga naar margenoot+oder 23 Januarij, da es wider angefangen zu dödenGa naar voetnoot1; jae ist von der zeit an das wir von Emden gen Norden gezogen, alsulche einen grossen eysgangk am mundt des meers gewesen, das kein schiff schier in oder aus der Embse haben khommen können, alsoe das auch etliche die damals von LarletGa naar voetnoot2 nach Hollandt abgefahren und durch das eys durchgetrungen weren, bis auf eine meyle nach bey dem meere, wider zurügk khommen muesten, nicht ohne gefahr ihres leibs und lebens; worausz den E.G. leichtlich und gnediglich sehen und mercken khönnen, das unser nachlessigkheit oder versäumnüsz nicht ursache gewesen der auffhaltung und verweyterung alsulcher reyse, sondern vielmehr unser Her Gott selber, der alsulche verhinderung durch unbestendigkeit des wetters nach Seinen gnedigen raht und wille geschicket, das uns auch wider auff der ander seitten auf dem wege zwisschen Embden beschützet und beschirmet hat, und fürnemblich fur die Albanische reutter, welche gar weynige tage zuvorn im Westphalen allenthalben durchzogen und alles passierende volck geplündert und ausgezogen hetten. ...... Datum Cöllen, 17 Februarij Ao 1573.
E.G. underthenige dienstwilliger, Carle de Meyere.
Dem wolgebornen Hern, Hern Ludwig Graeffen zu Nassauw ... meynen gnedigen Hern. |
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