Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome III 1567-1572
(1836)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij† Lettre CCCVIa.
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Ga naar margenoot+lich aufferlegt und bevolhen, nit allein unser lengst zuvor gethane und oft repetirte, auch damaln durch unser von eigner handt gethanes schreiben widderholte interceszion für den ermelten Printzen und gleichwol auch die gefangene Graven, höchstes vleiszes, zu prosequiren, und an aller embsigen, auszfürlichen und gantz erinnerlichen vermanung, exhortation und persuasion, nichts erwinden zu laszen, das also zu milterung wolgedachts Khönigs L. gemuets und persönlichen hinnemung der gefasten ungnadt, indert ersprieszlich sein köndte oder möchte, sonder auch was entlich des Königs L. resolution und antwort daruf sein würde, uns bey demselben currier zu verstendigen, damit wir alszdan D.L. (von deren obberürten schreiben an uns wir auch abschrifft mitgesandt) eines solchen ferner erinnern möchten, so hetten wir uns, der gepuer und pillichheit nach, wol versehen es würde gedachter Printz angeregter widderantwort aus Hispanien etc. gedultiglich erwartet, und mitlerweil, ohne pflegung oder suchung anderer thätlichen weiterung, ruwig geplieben sein. Demselben aber zugegen langt uns itzo von mehr underschidlichen örtten glaublich ahn, wasz maszen er, der Printz, sampt einer antzal Graven, Hern, und vom Adel, sich zusamen geschlagen und vorhabens sein sollen diese lände mit der that antzufallen, zu bekrigen und zu vergwaltigen, und ob uns wol daszelbig zu glauben schwer fürfelt, so continuiren sich doch die bericht von mehr örtten in stetem gleichen lauth, inmaszen wir es nunmehr nit ghar ohne grundt erachten khöndten. Seitemal dan dieses, neben der gesuchten mildigkeit, nit der weg zur richtigen und unverlengten versönung, | |
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Ga naar margenoot+daneben auch D.L. selbst vernünftiglich zu ermeszen das dardurch der gemein geliebte friedt höchlich getruebt, und uns, als dem oberhaupt, auch des Reichs kreiszen und Stenden, kein anders getziemen khan als hiergegen gepürlichs einsehen und wendung, sovil müglich, zu thun, auch sonsten solche verpotene vergadderungen und landtfridbrüchige vorhaben von den bemelten Nidderburgundischen Erbländen, als die nicht ein geringes mitglidt des hailigen Reichs und welche des beneficij der Constitution des heilsamen Landtfriedens in alleweg vehig und gleich andern Stenden darinnen begriffen, nach möglicheit abzuwehren und dieselbigen lände vor solcher vergwaltigung zu verhueten, daraus aber nit allein allerhandt weitterung und unrath, sondern auch im ende disz ervolgen möchte, das fürterhin die versenliche begnadung des Khönigs desto schwerer und vielleicht ghar nicht zu erlangen, welches wir dan mehrernanten Printzen je nicht, sonder viel lieber alle wolfarth und frid leben in guter ruhe, mit gnaden gönnen wolten, so haben wir uf solches alles in sonderm wolmeinendem vertrawen D.L. deszen, wie itzo ertzelt, nit unerinnert laszen khönnen. Und wollen uns erstlich zu D.L. gantz freuntlich und gnediglich versehen, dieweil D.L. viel ernants Printzen, zweiffels ohne, zu aller gepuer wol mechtig, es werde D.L. nit underlaszen ine von solchen weitleufftigen und gefährlichen fürnhemen, wo er also derem gerathen were oder noch gerathen solte, zu wisen und abtzuhalten, und dadurch nicht allein sein wolferigkeit und bestes, sonder auch die gemein ruhe im heiligen Reich, heilsamlich zu befürdern, und dasjenig abermaln im werck zu ertzeigen das D.L. fridtliebenden, fürstlichen, guten ge- | |
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Ga naar margenoot+muet nach, zu jedertzeit rhumwürdig erspüret und befunden worden. Zum andern ersuchen wir auch D.L. gantz freuntlich und gnediglich gesinnendt, D.L. wolle uns nit allein, dieses obertzelten, an uns so glaubhafftig und mannigfaltiglich gelangten, Printzischen begienens, sonder auch der hin- und widder emporschwebenden Sachsischen gewerb, wie sie dan zweiffels ohn, D.L. gewohnten nothwendigen wachen und vleiszigen auffachten nach, derselben was darumb und daran unverborgen sein werden, vertreulich zu schreiben und uns daran ghar nichts verbergen. Dan das fürs dritte auch von etlichen leuthen nhun ein gute zeit hero beharlich auszgesprengt wirdet als ob auch D.L. mit offtgedachten Printzen in ettwas gehaimen verstandtGa naar voetnoot(1), und des vorhabens sein solle einen zugh auff Frieszlandt fürtzunehmen, und also von denselben örtten hero die bemelten Nidderlände zu belestigen, solchs fürcht uns ghar wenig ahn, dieweil wir demselbigen D.L. gnugsam erkhandten fridtlichen, guetherzigen, auffrechten gemuets halben, gantz keinen glauben zustellen können oder mögen, sondern halten er für ein eytel gedicht, dardurch etwa fridtheszige, böse leuth D.L. vielleicht an mehr örtten zu verunglimpffen vermeinen, und machen uns hingegen keinen zweiffel, wover mehrgedachter Printz sich je der gepuer nicht würde weisen laszen und zu ruhe begeben wolle, das D.L., als obrister des Sachszischen kreiszes, auff des Burgundischen oder auch der anderen den Nidderländen benachbarten kreis- | |
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Ga naar margenoot+ze auffmanung (an welche nemblich der vier Churfürsten am Rhein, den Reynischen, Westphälischen und Niddersachssischen kraisz, wir dan albereit hiertzu unsere kayserliche erinnerungs schreiben auszgehen laszen) sich zur abwendung und gepürender rettung ihres kreiszobristenampts, nach inhalt und vermög des Reichs Constitutionen, ordnungen und abschiede, geprauchen, und in solchen fall die gleicheit, einem standt und gliedt des Reichs wie dem anderen, zu friedt und guetem befürdern würde. Das wirdet D.L. bey menniglich rhümblich, an ime selbst zimblichGa naar voetnoot1 und pillich, und uns von derselben vast annemblich sein; es wirdet auch D.L. sonder zweiffel, uf diesen fal, bey sich vernünfftig und guthertziglich betrachten was uns selbst, neben dem das uns auch erheischung tragenden keyserlichen ampts obligt, auch insonderheit daran gelegen sein wolle dieselbigen Nidderländen, als gleichwol dem Heyligen Reich interponirte mitglieder, vor entlichem undergangk, verheerung und verwüstung, nach müglichheit zu bewharen. Geben in Wien, den zwölften Maji.
Maximilian.
Ad mandatum sacrae Caesareae Mtis proprium, J. Bernburger. V.J.v. Zast. Il y a aux Archives des lettres patentes de l'Empereur, également du 12 mai, par lesquelles il défend au Prince et à ses partisans de faire des levées contre les Pays-Bas; les menacant d'être traités comme infracteurs de la paix de l'Empire. |
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