Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome III 1567-1572
(1836)–G. Groen van Prinsterer– Auteursrechtvrij
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No CCLXXIVb.
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Ga naar margenoot+standts und gemüts, ausz angerürten Königlichem und ihren fürstlichen Hochheit auszgangenn schreiben, gnugsamblich und auszfhürlich zu erlernnen, wie gröblich und gröszlich sich ettliche dieser Nidderländen angehörige underthan gegen i.K. Mt, als derselben ordentlichen vonn Gott vorgesetztenn Oberigkeitten, ohne einige befügte uhrsachen mit vergessung ihrer ehr, pflicht und aidt, vergriffen, und also durch ir selbst hochstraffmessig vornehmen und geübte wallthatten, in dem das sie sich gegen ihrenn nattürlichenn Herren mit waffen feindtlich ertzeigt, die bilder gestürmet, kirchen und Clöster beraubt, abgebrandt, consistorien und andere ungepürliche Statuta zu erachtung und undertrückung der Oberigkeit ufgericht, und endtlich alles bürgerlich und pollitisch wesen zurrüttet, i.K. Mt dahin gedrungen das sie sich, zu erhaltung schuldiges gehorsambs und stillung endtstandener und sorglicher entpörung, mit inheimischen und dann auff vorgehende Röm. Kays. Mat, unsers allergnedigsten Hern, zugeben und bewilligen, mit auszlendischen kriegsvolck vorsehenn und gevast haben müssen machen, wie dan solliches alles leider mehr dan augenscheinlich am tage und keiner weittern beweisung bedarff. Also das hochermelte Chur- und Fürsten der mhue und ihrer ytzigenn beschickung und unnottwendigenn weittleufftigen erinnerungen, woll überhabenn sein, und den angewantten uncosten ersparen hetten mögen, dieweill doch Ihre Chur- und Fürstliche Gnaden, ja auch die wenigste Obrigkeit, iren selbst underthanen sollichen freventlichen auffürischen muttwillen und offenbare rebellion ohne zweiffel nicht gestatten, geschweigen das | |
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Ga naar margenoot+ihre Chur- und Fürstliche gnade erst anderer potentaten in sollichen unleidenlichen sachen, mas und ordnung stellen solten wollen, sonderlich aber der Kön. Mat zu Hispanien, die von angebornner natur eines königlichen miltreichen gemüts und für sich selbst zu keiner unnottwendigen kriegsrüstungen, noch viell weniger zur stürtzung ihrer selbst underthänen unschuldigen bluts, mit nichten gneigt, und sonst einigen Churfürsten, Fürsten oder Standt des Hailigen Reichs, wie es durch sie mit regirung ihrer underthänen, länden und leuthenn, in religionn, prophan, und andern allen sachen, gehalten, gar nicht anfechten noch bekümmern, sondern einen yden das seine handlen und verwalttenn, und niemandts underthan wider ihro herschafften verhetzen lassen. Derwegen man dann i.K. Mt mit sollichen suchungen und persuasionen, wie billich, nit allein verschönet, sondern viellmehr mit derselbenn, in ytzigen ihren beschwerlichen obliegen, nachparlichs mitleiden haben und tragen, ja auch alle mithülffliche handtreichung und stewerGa naar voetnoot1 thun solte, solliche alhier endtstandene allegemeine antroendeGa naar voetnoot2 gefhar und übell zu vorkhommen und endtlich abzuwenden, dieweill sollichs oder dergleichen auch andern oberigkeiten leichtlichenn widderfharen mag. Darumb wissen I.F.H. in demjenigen, so ihr ampts und Guvernaments halben vertrawet, und bevolhen und biszanhero in diesen länden Christlich und löblich heerkommen gepraucht und underhalten worden, wie guttlich zu ermessen, keine verenderung zu machen, noch einige ungewönliche newerung zuzulassen. I.F.H. wollen aber mehr hochgedachter Chur- und Fürstlichen Räthe | |
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Ga naar margenoot+übergebene schrifft, wiewoll esz ohne sondere nott, dieweill Ihr Chur- und Fürstlichen gnaden, lautt überreichter copey, uff der unruigen ungehorsamen leuthe unbestendigen bericht, hochermelten Kön. Mat. albereit vorpittlich geschrieben, I.K. Mat zu erster gelegenheit zu schicken und derselben anttwortt hierüber erwarten, der unzweiffenlichen zuversicht I.K. Mt die werden aus hochbegabten beiwonenden Königlichen verstandt sich in sachen, wie obertzelt, aller gephür wiszen zu verhaltten. Das alles haben hochermelte meine gnedige Fürstin und Frauw die Guvernantin den Chur- und Fürstlichen Gesandten zur antwortt nicht verhaltten wollen. Geschehen zu Anttorff, am 21sten Maij Ao 67.
Ex commissione illustrissimae Ducissae, V. Scharberger. |