Archives ou correspondance inédite de la maison d'Orange-Nassau (première série). Tome II 1566
(1835)–G. Groen van Prinsterer– AuteursrechtvrijLettre CXLVI.
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Ga naar margenoot+zen zu sehen begeren, und demselben das erschinen gelt, ehe und zuvor solches geschehen werde, nicht gevolgt werden solte, und derwegen unserer frauw mutter und mir zu bedencken heimstellen, ob's nit rathsam sein solte das man ihnen als balt hinabenGa naar voetnoot1 geschickt hette, dweil sonderlich der von Brederode sich so viel erbotten, das er ihme dahin selbst füren, und darfür sein wolte das er zu nichts unbillichs gezwungen werden sollte; Darauff will E.L. ich nicht verhalten, das meine frauw mutter und ich solchs nicht zu widderatten wissen, wofern das gemelter unser bruder nicht zu kheinen unchristlichen dingen, die wider Gott weren, als das er in die mesz gehen, oder dergleichen thun solte das wider sein gewissen were, solte ahngehalten werden, und tragen die vorsorg es werde der Bisschoff seiner nicht allein zu sehen, sondern vieleichten mehr inen zu tentiren und zu erlernen begeren; welches da es geschehen solte und, E.L. zu erachten, wenig frucht bringen würde, dan unserm bruder nicht zu rathen das er etwas wider sein gewissen thun und simuliren solte, derwegen er mich alszdan wenig erlangen, vieleicht mein hr Printzen allerley verdacht und nachrede erregen würde; und bedeucht mich demnach, wie solches unsere frauw mutter ihr auch so gar nicht miszfallen lest, damit unserer bruder desto füglicher und unvermerckter hinaben zu dem Bisschoffen komen, auch so viel do weniger mit der mesz und anderm tentirt werden mögte, dasz man diese gelegenheit fürgenomen hette, als das er von unserer frauw Mutter hinaben geschickt worden were, unsers Schwestern erlaubnüs bey dem herren Printzen naher unser | |
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Ga naar margenoot+frauw mutter zu ziehen, zu bietten; auch seinen alten herren, den herren von Büren, dieweil er vieleicht in kurtzen naher Franckreich, Italien oder sonsten verschickt werden solte und sonderlich zu Loven do er selbst ein zeitlang studirt hette, zu besuchen. Wo dan der herr Printz und E.L. ihnen solchen vorschlagh gefallen liessen, köntten unsere Schwestern ihren weg uff Vianen, welches wie ich höre nicht weit von Lüttich liegen solleGa naar voetnoot(1), zu nemen, do dan unser bruder Heintz, durch den von Brederode oder sunsten, füglich gehn Luttich zum Bisschoff hien kommen köntte, mit dem schein als das er dahin die statt zu besuchen, oder aber dem Bisschoff, ausz bevelh des herren Printzen, die hend zu küssen, und beso los manos im nachgezogen were. Und köntte gemelter unser bruder seine gelegenheit dahin richten, das er uff ein solche zeit dahin komen mögte, da er der mesz halben desto weniger ahngefochten werden möchte; köntte auch darbeneben ursach haben sich zu entschuldigen, das er über ein tag, zwen oder drei nicht bleiben köntte, dieweil er mit unsern Schwestern fortziehen müste. Wen auch seine ercklerung der geistlichkeit halben oder sonsten etwas beschwerlichs von ime begertt werden sollte, hette er sich damit zu entschuldigen, das er seiner nicht mechtig were und ohne vorwissen seiner frauw mutter, brüdern und freunde, nichts thun köntte. Wo es dan auch zur sache dienlich sein solte, also das er mit so viel do weniger verdacht danieden sein, | |
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Ga naar margenoot+auch desto mehr hinweg eilen köntte, wolte ich doch uff meins hern Printzen und E.L. guttachten, meine junge vettern, den von HanauwGa naar voetnoot(1) welcher sonsten die zeitt über allein sein müste, mit ime hinaben ziehen lassen, wie dan solches seine frauw mutter und bevelhaber in Hanaw gehrn sehen und woll leiden möchten; dan ich ihnen unvermerckt ahnzeigen lassen, was Ir guttbedüncken were, wan unser bruder G. Heintz nach unsern schwestern hinab geschickt würde, ob er alszdan mitziehen oder alhie bleiben sollte. Und bedünckt mich, wan der von Hanaw mitt zoge, so köntten sie beide alsdan iren praeceptoren, demen sie sehr lieb haben und von ine vleissig und gehrn sich underrichten lassen, mitnemen, und zwischen wege ire studia ettlicher massen continuiren, und hett den namen als wan er des von Hanaws praeceptor were. Was nuhn mein her der Printz und E.L. hierin für gutt ahnsieht, wohin das man sie schicken und wen man ihnen von iren praeceptoren von adel und sonsten zu geben, und wie mans mit allem halten solle, bitt ich mich zum fürderlichsten zu verstendigen, dan ich derhalben Hilarium, so naher hausz zu ziehen begertt, bisz daher uffgehalten..... Datum Beilstein den 13ten May Anno 66.
E.L. treuer, dienstwilliger bruder, Johan Graff zu Nassau.
Dem Wolgebornen Ludwigen, Grafen zu Nassau, Catzenelnbogen, Vianden und Dietz, meinem freundlichen lieben Bruder. |
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