Jedes derselben hat dabei die Hälfte der verfügbaren Energie aufgenommen, in Masseneinheiten also 0,009, und da, wie schon früher bemerkt, 0,001 Masseneinheit rund 1 M.e.V. entspricht, bedeutet das die große Energie von rund 9 M.e.V. für jedes He-Teilchen. Der Prozeß ist u.a. von Kirchner mit der Wilson-Kammer photographiert worden, seine Aufnahmen lassen sehr schön die Bahnen der gleichzeitig mit gleicher Energie nach entgegengesetzten Richtungen fortfliegenden He-Kerne erkennen.
Der Prozeß ist prinzipiell sehr interessant, denn es ist hier auf Kosten der Masse verfügbare kinetische Energie in großem Ausmaße entstanden. Die 9 M.e.V. für jedes entstandene He-Teilchen bedeuten nämlich, daß man rund 500 000 Kilowattstunden gewinnen würde bei der Umsetzung von 7 g Li mit 1 g H zu He. Das ist eine Energiequelle von weitaus größerer Ergiebigkeit als die jetzt in der Technik gebräuchlichen. Von einer praktischen Anwendung ist man indessen noch sehr weit entfernt. Infolge des Umstandes nämlich, daß nur sehr wenige der beschleunigten Protonen den Kernprozeß ausführen, und die übergroße Mehrzahl ihre Energie sonstwie verliert, ist der Gesamtwirkungsgrad so klein, daß man alles in allem viel mehr Energie für die Beschleunigung aufwenden muß, als nachher in den seltenen Kernprozessen frei wird.
In den Tabellen sieht man, daß das gewöhnliche Lithium aus 2 Isotopen von den runden Atomgewichten 6 und 7 besteht. Der Prozeß, von dem oben die Rede ist, findet am Kern des Atoms 73Li statt; es steht zu erwarten, daß am begleitenden Atom 63Li gleichzeitig noch ein anderer Prozeß stattfindet. In der Tat sind die von natürlichen Li gelieferten α-Strahlen nicht