wir aus dieser Quelle, daß Ludwig in jungen Jahren ‘Obrister Stallmeister’ des Herzogs Wilhelm von Jülich war und 1566 mit Kaiser Maximilian II. am Türkenfeldzug teilnahm. Sein Geburtsdatum wird mit 13. Oktober 1529 angegeben, so daß er zur Zeit der Niederschrift des Liedes i.J. 1550 erst 21 Jahre alt gewesen sein kann. Dies ist ein wichtiges Indiz dafür, daß wir uns den Kreis um die Besitzerin des Liederstammbuches teilweise als recht jung vorzustellen haben werden.
Entsprechend der Herkunft des Schreibers ist der Sprachstand des Liedes rein hd. Die Überlieferung des Liedes von der Unstetigkeit der Frau ist im 16. Jh. bisher fast ausschließlich auf die gedruckte Sphäre beschränkt geblieben. Wir kennen den Text aus Flugblättern (Brednich, Liedpublizistik 2, Nr. 451), Flugschriften (LB Weimar, 14, 6:60e.53.2, Nürnberg: Kunegund Hergotin) und Liederbüchern (Gassenhawerlin und Reutterliedlin, Frankfurt 1535, Nr. 14, danach E.-B. Nr. 430; Ldb. Ambras 1582, Nr. 32). Bisher ist nur ein hs. Beleg (1 Str. mit Mel.) bekannt geworden, s. Paul Stötzner, Ein geschr. Ldb. d. 16. Jhs., in: Euphorion 2, 1895, S. 296, Nr. 22. D 103 bietet den ersten Textzeugen für eine vollständige Rezeption einer dreistrophigen Fassung. Der Text schließt sich eng an die gedruckte Überlieferung an. Z. 12 ist in der übrigen Tradition in der Lesung unsicher. Die Flugblätter und Flugschriften verzeichnen hier: sie geben kurze zil, Gassenhawerlin: sie gehn in kürtze rein (!), Ldb. Ambr. sie geben einen kurzen bescheid. Z. 19/20 sind sprw., vgl. Wander 2, 878, Röhrich 1, 447.
Zur Melodiengemeinschaft mit dem Lied Ich hatte mich unterwunden und den daraus resultierenden Kontaminationen s. oben im Kommentar zu D 20.