Nr. 97
Der unbekannte Schreiber schließt seinen umfangreichen Beitrag zur Hs. mit einem weiteren Renaissancelied, das wir wie D 11 und D 91 in direkter Linie auf die Liederbücher aus der Zeit vor der Reformation zurückführen können. Das vorliegende Lied findet sich in den Liedersammlungen Arnt von Aich (um 1510), Nr. 24, und Oeglin (1512), Nr. 5, und ist von da in mehrere Musikhss. übernommen worden, z.B. in das Ldb. des Johannes Heer von Glarus Nr. 38 (s. die Edition von A. Geering und H. Trümpy, Basel 1967, S. 64-65, und die Nachweise S. 165). Der dreistrophige Text in D tradiert das Liedmodell noch intakt, nur einige Stellen verraten Einflüsse des Traditionsprozesses auf den Text. Einige Reime sind zerstört. Die im ndt. Sprachgebiet eingetretene Umformung hat sich auf die Veränderung relativ weniger Formen beschränkt (3 oiver, 7 gaff, 11 uptem Iße, 24 macket usw.).