Nr. 71
Dieser Text geht zusammen mit D 81 auf einen Schreiber zurück, der sich G. Smullych (D 81 Smullynch) nennt. Die beiden Eintragungen weichen in der Schrift etwas voneinander ab; D 81 ist 1554 niedergeschrieben, D 71 ist undatiert und eher früher anzusetzen. Der Name erscheint nicht bei Fahne, doch sind Mitglieder einer Familie Schmülling oder Smülling im Preußischen Adelslexikon des Frh. von Ledebur 2, 389 am Niederrhein bis 1664 nachgewiesen. Die Familie stand mit dem Hause Bronckhorst-Battenburg in verwandtschaftlichen Beziehungen: Jutta, die jüngere Schwester von Katharinas Vater Dietrich, war gemäß dem Stammbaum des Salm-Salmschen Archivs mit einem Wolter Smüllinck verheiratet. Der Familienname existiert heute noch in Westfalen, vgl. die volkskundliche Veröffentlichung von W. Schmülling, Hausinschriften in Westfalen und ihre Abhängigkeit vom Baugefüge, Münster 1951.
G. Smülling steuert hier ein Liebeslied bei, das zur damaligen Zeit wohl gerade Popularität gewann, nachdem es Georg Forster zum ersten Mal in den 5. Teil seiner ‘Liedlein’ aufgenommen hatte (1556, Nr. 19, vgl. die Verbreitungshinweise bei Forster-Marriage S. 261 f.). Seine Beliebtheit hielt bis ins 17. Jh. hinein an. Noch