Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermd
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in Ldhss. aus etwa der gleichen Zeit: Von ca. 1550 die obd. Fassung in Pal. 343, Nr. 14, von 1574 der ebenfalls hd. Beleg in Mgq 612, Nr. 59, abgedruckt von A. Kopp in Euphorion 9 (1902) S. 301. Diese beiden wie D dreistrophigen Paralleltexte sind in stark zerrütteter Form überliefert, so daß A. Kopp, Pal. 343, S. 21 zu dem Ergebnis gekommen war: ‘Dies Lied in erträgliche Form zu bringen, erscheint fast unmöglich, solange nicht andere Hilfsmittel bekannt werden.’ Ein solches ‘Hilfsmittel’ stellt unser Text D 70 nur mit Einschränkung dar, da er selbst vielfache Spuren der Zerstörung an sich trägt. Immerhin ist die Strophenform hier relativ besser zu erkennen, und es bestätigt sich Kopps Vermutung, daß es sich um eine neunzeilige Strophe mit dem Schema ababccddd und vier- bzw. zweihebigen Versen handele, wobei die vierhebigen z.T. noch durch Binnenreim in zwei Kurzzeilen gegliedert sind (Z. 1, 12, 13, 20, 21).
Lesarten von Pal. 343 (P) und Mgq 612 (M) (Reihenfolge der Strophen II und III dort vertauscht): 1 [Schonnes lieb, das mich erfreuwet, das muette vil leut (P); Des ich mich erfrew, das muedt viel leudt (M); 3 varstaen [sehen (M); gler [liebe (P), ehr (M); 6 ucht [mich (P, M); 7 [gedenkg an mich (P), denk hinder dich (M); 9 vertrowwet [suchest (P), gelassn hast (M); 10 Hy geloeft my [Mir gliebt auch sehr (M); 11 syner dynst [deiner liebe (P); 14 [das weder gilt (M); 15 [mit deiner huid (P); 20 [mit deiner lieb bleibt unverkehrt (M); 25/27 [mir leidt gar nichts daran / wer mirs vergan / die weil ich dich, herz lieb, zu gnaden han (P). Fazit aus dieser kuriosen Überlieferungssituation: aus drei Fassungen ließe sich jetzt so etwas wie eine Ausgangsform des Liedes zusammenstellen!
NS: Parallelen hierzu sind bisher nicht bekannt geworden. |
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