Nr. 67
Vom Schreiber der Lieder Nr. 9-11, 47, 56 und 59, der seine Identität nicht offenbart und hier zusätzlich durch eine Geheimschrift am Ende des Textes Rätsel aufgibt (s. Abb. 8). Typologisch handelt es sich um die gleiche Verschlüsselungspraxis wie bei D 86 (vgl. Abb. 9); trotz intensiver Bemühung ist es - auch im Verein mit Hs.-Spezialisten - nicht gelungen, hinter den Sinn der Zeilen zu kommen. Das vierstrophige Lied mit recht unregelmäßiger Strophenform und verderbtem Reimverband a a b w b hat zweifellos eine Vorgeschichte, über die wir jedoch nur mangelhaft unterrichtet sind. Das einzige Parallelzeugnis, in ebenso schlechtem Zustand, enthält die Berl. Ldhs. Mgf 752 (1568), Nr. 44 mit 9 ungleichmäßigen Strophen, s.A. Kopp in ZsfdPh 33 (1903) S. 517. Auf ndt. Ursprung könnte (wie bei D 56) der Reim sin: pin (Z. 3/5) hindeuten. Ein von J. Bolte nachgewiesener 7strophiger Text in der Ldhs. Manderscheid von ca. 1580, Nr. 10, ist leider nicht mehr zugänglich.