Nr. 41
Das Lied gehört zu den insgesamt 13 Texten ndl. Herkunft in unserer Hs. Es ist von gleicher (unbekannter) Hand wie die Texte Nr. 17 und 18 geschrieben. Parallelüberlieferung zu den vier Strophen ist, auch nach freundlicher Auskunft des NVA, nicht nachweisbar, auch nicht zum Refrain. Allerdings muß das Lied sehr viel älter sein, da schon aus dem 15. Jh. eine geistliche Kontrafaktur vorliegt. Sie findet sich in der ndl. geistlichen Liederhs. Mgq 185, Nr. 46, bei Hoffmann von Fallersleben, Ndl. geistl. Lieder des XV. Jhs., Leipzig 1854 (Horae Belgicae, 10) S. 170-171, Nr. 83. Von den sechs Strophen der Umdichtung kommen nur die erste (= D Nr. 41, 1-3) und die zweite (= D Nr. 41, 13-14) für den Vergleich in Frage. Die übrigen Zeilen stehen in beiden Texten für sich.
Wi willen ons blide ende vrolic maken,
truren en mach ons baten niet,
al om te spiten die ons haten
ende om te vermeren haer verdriet
niet mer van dus, niet mer van so,
saghe ic heer Jesus, so waer ic vro.
Niemant en sal van den anderen quaet clappen,
hi en heeft hem selven wel besien
wat hier voormaels is ghevallen
ende wat hier namaels mach geschien.
niet meer van dus, niet meer van so,
saghe ic heer Jesus, so waer ic vro.