Nr. 30
Das auf Georg von Frundsberg zurückgehende dreistrophige ‘Klagelied über Wandelbarkeit der Hofgunst und Wandelbarkeit der Welt’ (so der Titel bei E.-B. Nr. 272) erscheint in D in einem der frühesten hs. Belege. Aus der gleichen Zeit stammen die Texte in der Zütphener Ldhs. von 1537, Nr. 29, in Pal. 343, Nr. 167 und in Mgq 402 (1569) III, Nr. 7 Ausführliches Variantenverzeichnis von A. Kopp s. in AfdStdnSprL 111 (1903) S. 9 f. Spuren mündlicher Vermittlung des Textes in D, verbunden mit der leichten nd. Einfärbung, haben die vorliegende Fassung stark verändert, z.T. unverständlich werden lassen und in Richtung auf den konventionellen Gehalt eines gesellschaftlichen Liebesliedes hin umgebildet. Str. II ist in ihrem ursprünglichen Sinn völlig mißverstanden. Von den zahlreichen Abweichungen gegenüber Pal. 343, Nr. 167, seien die folgenden zum Textverständnis notwendigen angeführt:
1 myn gemoit [müe; 6 mir schickt [mich schigken; 7 verhoirt [verhofft; 8 [das gmüet zue hof; 9 aff [offt; 10 Var [Geet; 11 wes ich kan [wer nit kan; 12 zu [sich; 13 [dem ort, der zeit; 14 oirren [eeren; 15 [mues dannen weit; 16 angst [andt = verdrießt mich, tut mir leid; 18 dir fehlt in den Parallelen; hier wird die Umbiegung des Liedes in die eigene Erlebnissphäre besonders deutlich; 21 achtet [wigt mich.