Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermd
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1. Zütphener Hs. 1537, Nr. 10; vgl. E. Marriage Minkoff, in: Tijdschr. 38 (1919) S. 90. Abdruck: Weim. Jb. 1 (1854) S. 112-114; Hoffmann, Ndl. geistl. Ldr. Nr. 63; v. Duyse Nr. 73; Böhme, Altd. Ldb. Nr. 114; Erk-Böhme Nr. 393b. - 2. Antwerpener Ldb. 1544, Nr. 74, Str. II-III (= D 17, Str. I-II). - 3. Hanauer Hs., abgedr. im Anzeiger f.d. Kunde d. deutschen Vorzeit N.F. 17 (1870) Sp. 242, Kalff S. 287-289. - 4. Darmstädter Hs. des Arnold Kraft von Crüdener 1584, Bl. 133-134, s.A. Kopp in ZfdPh 37 (1905) S. 514. - 5. Amsterdamer Ldb. 1589, Bl. 63, abgedruckt in Tijdschr. 10 (1891) S. 179 und bei Adolf Thoma, Uhlands Volksliedsammlung, Stuttgart 1929, S. 105-106. - 6. Brüsseler Hs. Ms. II, 144, Ende 16. Jh., Bl. 115 vo; im Auszug mitgeteilt von R. Priebsch in ZfdPh 39 (1907) S. 173. - 7. Einblattdruck Universitätsbibliothek Gent: Een Nieu Mey-Lied[ken] || Op de Wijse || Alsoo't begint...; vgl. Kalff S. 289 f. - 8. Zwei Strophen (I und V) liegen in hd. Übersetzung vor als III. und IV. Str. eines 12stroph. Liedes ‘Entlaubet ist uns der walde’ in einer Liedflugschrift der Staatsbibliothek Berlin, Yd 9672 (Nürnberg: Fr. Gutknecht). Der Anfang dieses Liedes steht seinem Wortschatz nach ganz in der Tradition der Naturschilderung. Laub, Bäume, Nachtigall und Waldvögelein, Heide und Tal sind seit den Tagen des Minnesangs fester Bestandteil der dt. Lieddichtung geblieben. Die ndl. Lyrik übernahm unter dt. Einfluß neben Wesen und Begriff des Minnesangs auch die poetischen Darstellungsmittel dieser Gattung, wenn sie auch nicht so überaus häufig Verwendung fanden wie im hd. Lied. Als Gegenstück zu dem Natureingang des Liedes (vgl. zum Terminus Barbara von Wulffen, Der Natureingang im Minnesang und frühem Volkslied, München 1963) wäre etwa auf. Str. III von Nr. 25 des Antw. Ldb. von 1544 zu verweisen: Daer na coemt ons die lieven tijt / so spruyten ons die bloemkens / si springen wt so menigerley / coel is den mey / ic hoore den nachtegael singen / van minnen. Die Einführung der Gestalt des Wächters in V. 27/28 ist in dieser Form im Tagelied formelhaft geworden, vgl. auch D Nr. 27, Z. 15/16. Z. 31/32 lies: ic sie den dach op dringen / al door die wolcken claer; vgl. Antw. Ldb. Nr. 132, V., 1-2: ic sie den lichten dach / al door die wolcken dringen. Str. VI ist stark zerrüttet. Einen besseren Text überliefert die Zütph. Hs.:
Adde min aller liefste,
adde schon blomken fin,
adde schon rosse blome,
dar moett gescheiden sien;
hentt datt ich weder kome,
die liefste soltt ghy sien,
datt hartt inn mienen lieve,
datt hertt jo altytt dienn.
Zu den Nachschriften: Z. 1/2 ähnlich auch als NS zu Nr. 13 Z. 3/4 bisher nicht nachweisbar | |
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Z. 5/6 als Stammbuchspruch häufiger bezeugt, vgl. Paul Alpers in NdZfVk 1 (1923) S. 112 (NS zu Lied Nr. 30 der Benckhäuser Ldhs. von 1573); A. Kopp, in ZfdPh 37 (1905) S. 511 (Beischrift zu Bl. 26 ro der Darmstädter Hs. Nr. 1213 von 1587); H.v. Fallersleben, Findlinge Bd. 1, Leipzig 1860, S. 435, Nr. 13 (aus einem Stammbuch der Weimarer Bibl.). - Vgl. auch die NS zu Nr. 53. | |
Worterklärungen3 lovver = Laub; 6 genoechelych = angenehm; 9 haven = holen; 22 er wehrdychheyt = Ehrerbietung. |
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