Nr. 13
Zusammen mit den Texten D 53, 101 und 103 von einem unbekannten Mitglied der Familie Bronckhorst und Battenburg mit den Initialien KVB eingetragen. Die einzige bekannte Textparallele zu der vorliegenden Liebesklage steht in der ebenfalls vom Niederrhein stammenden Berl. Hs. Mgf 752 (1568), Nr. 9, vgl. den Abdruck des Textes bei A. Kopp in ZfdPh 35 (1903) S. 511. Die beiden Fassungen sind in der Substanz gleich, zeigen aber in Einzelheiten manche Unterschiede, wobei die ältere Fassung D 13 bereits stärkere Abnutzungserscheinungen aufweist als der Text von 1568. Ähnlich wie beim Vergleich zwischen D 9 und 77 fällt hier die Verfügbarkeit der Liedaussage für die Geschlechter auf. D 13 ist an einen Mann, Mgf 752, Nr. 9 an eine Frau gerichtet, so daß sich hinter der Initiale K unter den drei Nachschriften zu D 13 eine Frau verbergen dürfte. Entsprechend weicht das Textincipit in Mgf 752 ab:
Myn syn hab ich an ir gelechtt,
sie ist ganz woll gebildet...
Einige verderbte Stellen in D 13 lassen sich aufgrund der Konkordanz an das ‘Original’ annähern: Z. 3 ffermert [gewrachtt; Z. 21 sebel stein [siegelstein; Z. 27 dulden [verderben.
NS 1: Hd. Parallelen zu dem Stammbuchvers s. bei Hildebrandt S. 223 und bei G. Fr. Konrich, Aus nd. Stammbüchern, in: Niedersachsen 9 (1903/4) S. 196: Es müssen mich leiden / So mich beneiden; / Auch lassen leben / So mihr nichts geben (1625).