Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermd
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Nr. 93aant.Ga naar margenoot+ Warsagungh der Worffell oder Doppelstein.6 - 6 - 6
[1.]
Du solt werdenn der Reichste under alle dinen frunden,
wiewoll es dir wienich gunnen,
es sall dir noch zum gluck slain,
darumb laiß dyn troren stain.
5 - 5 - 5
[2.]
Din hertz entfength seer
in groißen liefften schwer,
und will dir das nith vorgain,
so wirstu noch groißenn unfall hain.
4 - 4 - 4
[3.]
Das ist nith in diner gwalt,
dar du woll nit faren salt,
dar isth noch vorborgen,
darumb laiß stain dynn sorgenn.
3 - 3 - 3
[4.]
Dir stain etzliche nach diner Erhen,
daran soltu dich nith keren,
se wolten dich gernne zu schandenn brengen,
wen du es inne wollest gehengen.
2 - 2 - 2
[5.]
Du hast uisgeworffenn ein Netz,
das will dich schinden wie ein Metz,
dan du bist von manigen synnen,
manicherley hantwerck wiltu begynnen.
1 - 1 - 1
[6.]
Du lebest zu groißem ungemach,
umb ein harte sach,
dair dir hin hertz nach steit,
laiß aff es isth dir unbereidt,
uff das dir nith werde liedt.
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6 - 5 - 5
[7.]
Du bist swairmutich von hertzen,
das bringt dir vyle schmertzen,
laiß diner sachen einen lichten syn,
es kompt doch wair es hynn will.
6 - 4 - 4Ga naar margenoot+
[8.]
Du solt in der Ehe haben groiß gluck und wirdicheitt,
wiewoll es etzlichen luden wirth liedt,
es wirth ehn nith erlingen,
darnach se thuin ringen.
6 - 3 - 3
[9.]
Du solt din troeren laißen stain,
so wirstu noch groiß gluck hain
und freud habenn durch wieden muidt,
des hilff dir Godt froe unnd spaidt.
6 - 2 - 2
[10.]
Bis vroelich und wolgemoit,
dir isth vorkomen zeligh guit,
du wirst einen frundt uberkomen,
darnach dein hertz hait groißen fromen.
6 - 1 - 1
[11.]
Du tragest yn dinem hertzen vorborgen
vyll Narrischer sorgen,
woll umb ein sach,
die dir nith wolt uiß dem synne mach.
5 - 6 - 6
[12.]
Ich sage dir neuwe mher,
dich anfest groiße eher,
von frowen und heren
sall dir noch groiß gluck werdenn.
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5 - 4 - 4
[13.]
Du bist zum gluck geboren,
dogent hastu uißerkoren,
dir sal noch groiß gluck zufallen,
dyn gemaill wirt dir din hertz zurspalten,
du wirst by ime synn behaltenn.
5 - 3 - 3
[14.]
Ich weiß von dir kein qwaid,
du bist dinen frunden vyll zu guit,
werstu se loiß wie sie,
dir mecht vyll beßer guidt vonn inen gescheinn.
5 - 2 - 2
[15.]
Ein ander hait weß du begerest,
wie noide du des enberest,
keer anders wohin dinen synn,
sunst hastu klein gewin.
Ga naar margenoot+ 5 - 1 - 1
[16.]
Bis woll zufrieden und wollgemeith,
all din anslegh sullen noch werden guith,
du solt alle dinen liedt vorkemen,
das soltu gewislich vornemmen.
4 - 6 - 6
[17.]
Dar du langh nach hast gestanden,
das wirstu noch zum gluck erlangen,
und volgt dir dyn wille also,
se swych stille unnd sy froe.
4 - 5 - 5
[18.]
Du werest gern reich,
darumb wagestu es lichtlich,
wiltu dich des nith begeben,
so wirstu kurtzenn dyn leben.
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4 - 3 - 3
[19.]
Ich sage dir in truwen,
es wirth dich noch woll rouwen,
dastu etzligen leuten frundlich bist,
die dir kein truwe haben
noch ffruntschaft bewyst.
4 - 3 - 3
[20.]
Du wirst dyn lebent unnutzlichen zubringen
mit arbied und sorgen,
das nith blivet vorborgen,
das ist dyn eigen scholt,
dastu niemants hoeren wolth.
4 - 1 - 1
[21.]
Du kanst woll swigen und helen,
darumb mach man dir woll bevelen,
mit gantzer truw aine wanck,
des eigestu wairlich danck.
3 - 6 - 6
[22.]
Du hoirst gern von der liefsten sagen,
darinn hastu dyn guit behagen,
und bist darby gar unstete.
off dir schoin wher dyn lieff im hertzen,
so lebestu doch in smertzen.
3 - 5 - 5
[23.]
Man ist dir seer unholt,
des moistu haben gedult,
das ist dyn schult,
es wirt dich noch komen zum besten,
wannher er ist am lesten.
3 - 4 - 4Ga naar margenoot+
[24.]
Du solt Goth deinenn,
unnd denn mit truwen meinen,
und vorlaißen alle dine geckheit,
ader du kumpst kurtz in groiß hertze leidt.
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3 - 2 - 2
[25.]
Du hast ein hertzGa naar voetnoot1,
das lebet in leifte und schmertz,
wiltu das mit truwen herden,
so wirdt dir noch vyll gelucke werden.
3 - 1 - 1
[26.]
Du hast in dinen synnen,
und meinst dir soll erlingen,
und bist selten froe
geloub mir fry,
es wirth dir seltenn kommen zu.
2 - 6 - 6
[27.]
Du gloubest einer seher,
das laiß dir syn eyn nyemheer,
und laiß es dir nith zu hertzen gain,
dan leifheitt wirt dar volgen nha.
2 - 5 - 5
[28.]
Einer sach bistu von Gott begerenn,
deselb laiß achter wegenn,
dann Godt weiß deine zelicheitt,
dem biß alzyt bereitt.
2 - 4 - 4
[29.]
Du haist einen loißen syn,
der einer fluicht uiß der ander in,
geiner kan so behende werden,
der es mit dir kann geherdenn.
2 - 3 - 3
[30.]
Du kanst mit dinen loißen kallen,
dye lude betregen alle,
das se dich leif von hertzen gewinnen,
wie wienich truw se ann dyr fyndenn.
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2 - 1 - 1
[31.]
Du wilth ser hoge vlogenn,
das wirt dir noch betrogen,
dar holfft nith andreGa naar voetnoot2 legenn,
blyff tusschen bergh und daill,
so wirstu haben guith geffall.
1 - 6 - 6Ga naar margenoot+
[32.]
Dein druck unnd lieden,
will bald ein ende haben,
vortruw Godt allein,
der wirt bald gnad geben,
so manichvalt, als blomlyn im Walth.
1 - 5 - 5
[33.]
Du hast einen trorigen moidt,
sust werstu woll von hertzen guit,
alle de dich darumb willen schelten,
gibstu gehoir gar selten.
1 - 4 - 4
[34.]
Du bist kurtz in ein troricheit komen,
das hastu woll vornommen,
de dir nith wol bekommen isth,
laiß darvan, volge diner frunde Raidt,
ader du wirst komen zu spaidt.
1 - 3 - 3
[35.]
Dein lieb gelichet einem duiffhuiß,
der einer flugt in der ander uiß,
wiltu dißen nith affstain,
so wirstu mit der bulschafft gein gluck hain.
1 - 2 - 2
[36.]
Dir ist itzt woll mit etzligen sachen,
die dir weinich fruntschaft machen,
und zu letsten groißen weder moit,
Gott wirt es jegen dir vorgelten mit guit.
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6 - 5 - 4
[37.]
Du hast vonn dinenn frunden groißen schaden,
dar du schwair mit bist beladen,
du darffst woll guden raidt,
bidde Godt froe und spaidt.
3 - 6 - 4
[38.]
Du machst woll leben sunder sorgen,
dir ist noch ser vorborgenn,
dar du woll nit faren saltt,
es steitt noch in eines anderen gwaltt.
3 - 2 - 6
[39.]
Ich sage dir von hertzen zu,
du magst woll syn froe,
du hast in dynen synnen,
dar dir woll mit werth gelingen.
Ga naar margenoot+ 2 - 6 - 4
[40.]
Du hast der leute ein großen oiverlouf,
das machett dein hoge moidt,
enthGa naar voetnoot3 holt dy des by ziten doch,
ader du wirst betrogen noch.
1 - 6 - 4
[41.]
Wiltu diner geckheitt nith flehen,
so wirt dir nith vyll guits geschein,
laiß se achter wegen,
so wirth dir noch vyll glucks bejegen.
1 - 3 - 2
[42.]
Du bist in des scheffers hend,
und verest in das elend,
dair foirt dich hen dyn dummer moidt,
der doit dich selten guitt.
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1 - 4 - 2
[43.]
Dyn schoinheitt und gebeer,
wirdt dir in groißen smertzen brengen,
wie du etzlichen nach irem willen
willt gehengen.
1 - 6 - 2
[44.]
Dair kummer hait dich dazu gebracht,
das man nith vyll uff dich achtt,
wiltu dein oivermoidt nith begeben,
so wirstu im elend leben.
1 - 6 - 5
[45.]
Du bist mit sorgen ser begain,
es wirt dir noch zum gluck slain,
dein unfall wirdt sich nyder slain,
und dein unglucke mit freuden anfangen.
1 - 4 - 5
[46.]
Du bist loiß und licht,
was du redest meinestu nycht,
sich zu sie wirth dich noch betreigen,
dair wirt nith an helffen dyn legen.
1 - 5 - 3
[47.]
Gluck und heill
wirdt dir noch werden zutheill,
du wirst sehr reich,
dazu gehalten gantz erbarlich.
1 - 3 - 4
[48.]
Du kanst mit dinen loissen swancken
der luide hertze krencken,
das se moißen ßen dir gewagen,
dannoch werden se zu letst betragen.
6 - 5 - 3Ga naar margenoot+
[49.]
Mit schonen woirdten bistu betragen,
de dir sinth alle vorgelaigen,
de dir alle syn zu gesacht
und keiner im hertzen bedacht.
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3 - 6 - 5
[50.]
Du solt arbieten ser
und gewinnen guit und Ehr,
se sollen noch dinenthalber werden bedrevet,
de dir haben gedreuwet.
3 - 4 - 5
[51.]
Du wirst getruw, schoin und hubsch daby,
und eynen groißen moit,
und hoffest zubekomen groiß guit,
wiltu das nith vorlaßen,
se gecken se mit dir uff der straßen.
2 - 5 - 3
[52.]
Din synne syn also gethan
dastu mit eitelheit bist begain,
wiltu dich davan keren,
so kumpstu noch zu groißem gluck und Ehren.
1 - 6 - 3
[53.]
Du sparest dyn guit gegen dynen mundt,
du moist ein weinich milder werden,
sunst werstu es nith kunnen geherden.
2 - 4 - 3
[54.]
Du tragest in dinem hertzen zorn,
der sticht dich scherrfer dan ein Dorn,
es ist nith recht dastu begerst,
dynes guitz du offt darmit enberest.
5 - 4 - 2Ga naar voetnoot4
[55.]
Truw und innich
sinth by dir nith,
loigen und boisheittGa naar voetnoot5
syn alzyt by dir bereidt.
* * *
Dusse Kurtzwyle hait also ein ende
Godt wold unns sein gnade sendenn.
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