Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565
(1976)–Katharina van Bronckhorst en Batenborch– Auteursrechtelijk beschermdNr. 14aant.Geyn leyb on leydt
swer ichs eyn eydt
yst nye erfundenn worden.
Dye lyeb ist blyndt,
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gar nichts besynt,
und macht eynen sweren orden.
kompst du dar yn,
du leydts groiss peyn
und darffst das nyemant klagen.
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Du krenckst dich sehr
und machst dyr swer,
deyn hertz mocht dyr vertzagen.
II.
Leyb hayt keyn maiss,
bryngt neydt und haiss
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und macht vyll swern gedancken.
Geyt ehr von ir,
er meynt gar schyr
er werd zu eyner andern wancken.
Dergleichen er thut
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20[regelnummer]
yn seynem muydt
so sehr sey meyndt yn trauwen;
er suydt yr nach
ym ist gar gach,
groiss lyeb thut sich verneuwen.
III.
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Lyeb bryngt lyedt
nach grosser freud
wer sych daryn thuit geben;
vor lieb und gunst
ist gar geyn kunst
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und brengt manchen umb sein leben.
Der sich spar
yn sorgen swar
dye leibde zu uberwynden,
ehr hat geyn rhu
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spayt noch fru,
vor leyd mecht ehr verswyndenn.
* * * Lyeb ist farne hab,
hyeudt lyeb, morgen schabab.
Leybde wyl nit verborgen seyn,
das lehrt uns der Ovidius feyn.
Quis enim celaverit ignem,
lumine qui semper prodititur ipse suo.
Wen gedanken jonfferen druncken machden,
Man solt sy selden nuchtern rachen.
D. Hal |
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