Die Darfelder Liederhandschrift 1546-1565

Nr. 6aant.

I.
Ich scheiden mit leidt,⁺
all uff min eydt,
von hertzen geschach mir nu soe leidt,
daß ich moeiß laessen die leiffste min,
die zue mir sprach:
‘ade, ich faer dar hin’.
daß selffste wordt gifft mir groeß moet
und doet mich foell zue leiden,
daß ich nit en kan

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uff Gadeß gewan

 

mit suchten und weinnen.

 

 

 

II.

 

Daß gifft mir luist,

 

bruist an bruist,

 

mundlin an mundlin mocht ruirren,

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und wer eß all die kleffer leidt,

 

die dar oeir zonghen doint roeirren;

 

sy machgen gar leidt

 

daß hertze myn,

 

wan ich an ir gedenken,

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ir weisser gruint,

 

oer falsscher munt,

 

die konnen foill loesser zuuenken.

 

 

 

III.

 

Noch waiß ich eynner,

 

der nemantz en weiß,

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und wer eß all der kleffer leidt;

 

wen ich se angesein

 

so erfroeidt se mir,

 

wie troeirich, daß ich von ir scheidt.

 

se hat hertz moet und all myn syn,

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se geleifft mich boeven all,

 

ir mundlin roet,

 

daß se mir boet,

 

se geleifft mich oeiß der maessen woell.

 

 

 

IV.

 

Se iß soewaer,

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freiß und klaer,

 

sy gheit recht allß eyn uff erden;

 

dar zue hat se zwey bruin oeiglin klaer,

 

die luichten wie eyn steirn.

 

sy kan woll syngen,

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dar zue spreingen,

 

sy kan woll frouden machghen;

 

dar leifft gein man,

 

der mach offt kan

 

ir loeff zue hoigh oeiß sprechgen.

* _* *

Wer haet gedult

Joest von Bronchorst und von Batenborgh