Pseudo-Dionysius. Sie hat ein lebendiges Bewusstsein von der Gemeinschaft der Heiligen, der streitenden, leidenden und triumphierenden Kirche, an der sie einen starken persönlichen Anteil nimmt.
Der lateinische Text des Liber specialis gratiae ist in zahlreichen Handschriften erhalten geblieben, die in 3 Gruppen eingeteilt werden können:
Gruppe A: | der vollständige Text, mit 5, 6 oder 7 ‘Büchern’; |
Gruppe B: | eine verkürzte Fassung (5 Bücher); |
Gruppe C: | Florilegien, die auf B zurückgehen. |
In Gruppe B kann man 2 Textfamilien unterscheiden, wobei die 2. durch spezifische Abweichungen gekennzeichnet wird und in den Handschriften zu Cambray, Köln und Utrecht (No. 246) erhalten ist.
Die mittelniederländischen Handschriften sind alle auf eine einzige Urübersetzung zurückzuführen, deren erstes Buch nach einem Vertreter der 1. Familie der Gruppe B übersetzt wurde, während die Bücher II-V auf einen Text der 2. Familie fussen.
Diese Urübersetzung hat sich in drei verschiedene Richtungen abgezweigt. In einer dieser Abzweigungen entstand eine eigene, stark verkürzte Textgestalt (Textform II), ein Florilegium, das sich durch eine ganz eigene, jedoch nicht willkürliche Reihenfolge der einzelnen Kapitel, und zwar ohne Bucheinteilung, auszeichnet.
Es ist diese Textgestalt II, die hier als 2. Teil dieser Untersuchung nach einer Nimweger Handschrift mit Anmerkungen versehen veröffentlicht wird.