Beiträge aus Schleswig-Holstein zu der Wortliste ‘van de Hooge Veluwe.’ s I. 247.
Balstoerig, ditm. ballstürig, ballstüri, hochd. widerspenstig, schlecht
zu regieren. |
Bluisteren, ditm. bleustern, nur von einer aufflammenden Röthe in den
Backen gebräuchlich. |
Brillen, ditm. brüllen, brüll'n, von Vieh und Menschen gebräuchlich;
hulen, hul'n, hu'ln, vom Winde und von Thieren gebraucht, auch von Menschen, wenn sie laut
weinen; balken, bä̊lken laut weinen und rufen, nordfriesisch balken, laut rufen. |
Bèren, ditm. bîren, vorwenden; nur so thun, als wenn es so ist. Bsp.:
he bîrt man so. |
Beun, ditm. hüpen, hüp'n; hochd. Häufeln, Häufen über die Kartoffeln
machen. |
Deken, ditm. dekken, dekk'n, hochd. Decken. |
Darrel, ditm. drôn, droun, hochd. Drohne. |
Eileuver, ditm. addebâr, haddbâr, hâbât; stapelholmisch haddjebâr,
hochd. Storch. |
Fobes, ditm. pofiss (Ton auf die erste Silbe), puffer, windpuffer,
Plural puffers, windpuffers; in Angeln ûlefîs, hochd. Bovist (Lycoperdon). |
Gastig, ditm. gallsterig, gallsteri, von Speck, Butter u. dgl. m.
gebräuchlich, wenn es alt (ranzig) schmeckt. |
Grīpstüver, ditm. grîpsch, grëpsch, diebisch. |
Groefbidder, ditm. lîkenfrû, hochd. Leichenfrau. |
Heisteren, ditm. in anhaistern. d.i. schlecht, zu flüchtig nähen. |
Haveluinig, dit. pulterjân, pulterjoghen, pulthings, auch pultenhauer,
paltenhauer, slundenhauer, pragher, nordfr.: pragher, prakker, prâker, hannoverisch pracher,
westfälisch pracher, Bettler. |
Hakketakken, ditm. krükkhakken, zanken, streiten, kippeln, (Siehe auch
Richey, Hamburg. Idiotiken S. 4). |
Heujen, ditm. höden, höid'n, hochd. hüten. |
Hennekleed, ditm. dôdenhemd, doud'nhemd, hochd. Todtenhemd. |
| |
Immen, ditm. im Singular îf, Plural immen, imm, hochd. Biene. |
Inkenappels, ditm. gallappel, Plural gallappeln. |
Kórt, ditm. hakkelsch, hochd. Häckerling. |
Kuus, ditm. kwën, kwênkalf, weibl. Kalb; stapelholm. kwî, kwîkalf;
Bullkalf, männliches Kalb; tittkalf, saugendes Kalb, ein groszes Kind, das noch nicht entwöhnt
ist; spônkalf, spounkalf, Kalb, das noch süsze Milch erhält. |
Kroplap, ditm. snürlîfen, snürlîf'n, hochd. Schnürleib. |
Kantert, ditm. kämkês, kämkeis, hochd. Kümmelkäse. |
Kemmen, ditm. Kamm, Plural Kämms, hochd. Kamm. |
Līkenveul, ditm. glîkgüllig, glîkgülli, hochd. gleichgültig. |
Lepeier, ditm. sünnspatten, sünnspatt'n, hochd. Sommersprossen. |
Pógge, ditm. farken, Plural farkens, hochd. Ferkel. |
Ril, ditm. rill, hochd. Rille. |
Smeu, ditm. smîdig, smîdi, hochd. geschmeidig; unser smön, smöin gehört
auch wohl dahin. Wenn man nämlich nach einer heftigen Erkältung etwas einnimmt, das den Husten
löset und die Brust freier macht, so sagt man: datt smö̂d de boss, d.h. doch
wohl, es macht die Brust geschmeidig (?) |
Sturm, ditm. stormflôt, hochd. Sturmflut. |
Schadden, ditm. schôl = schoultorf (Siehe Korrespondenzblatt des
niederdeutschen Sprachvereins, Jahrgang VII, Seite 35 unter schol plögen). |
Schafanter, ditm. Schaffer, Helfer bei einer Hochzeit. |
Schēven, ditm. schäf, hochd. Scheve. |
Teisteren, gehört hierher das taister unseres Reimes: Antje Naister Tom
un Taister? |
Túffen, ditm. spü̂n, hochd. speien, erbrechen; auch brä̂ken genannt. |
Vurrevoeten, ditm. sökk, Plur. sökken, sökk'n, hasökk'n, hochd. Socke. |
Zeik, ditm. piss, netten, hochd. Harn, Urin. |
Zwēvel, ditm. swä̂wel, hochd. Schwefel. |
|
|