dichterischen ‘Ausdrucks’ zur Bedingung macht, schließt sich Van Alphen einigen deutschen Theoretikern an, kritischen Rezipienten von Batteux, darunter auch J.A. Schlegel und J.G. Sulzer.
Daß jemand vor einem niederländischsprachigen Publikum der Literaturtheorie derart ausführliche und systematische Darlegungen widmete, war ein Novum in der Republik. Alleine schon dadurch erhielt vor allem die Riedel-Bearbeitung viel Aufmerksamkeit. Außerdem waren die hier formulierten Auffassungen in den Augen eines niederländischen Publikums ziemlich revolutionär, und man war nicht sonderlich glücklich darüber, daß Van Alphen ein so ungünstiges Urteil über die niederländische Poesie seiner Zeit fällte. In einer Zeit, in der man allerlei vorsichtige Versuche unternahm, die nationale Kultur zu stärken, war das Anpreisen von ausländischen Autoren und Philosophen problematisch. Bemerkenswert ist dabei, daß man vor allem die deutsch/englische Gefühlspoetik als ‘fremd’ ansieht, während die französische Theoriebildung viel eher zur eigenen Kultur gerechnet wird.
Mit W.E. de Perponcher, einem Exponenten der Kunstauffassung von Batteux, führte Van Alphen eine höfliche Polemik, die sich auf einem höheren Niveau abspielt als die meisten anderen kritischen Reaktionen. De Perponcher und Van Alphen standen sich auch insoweit in nichts nach, als sich ihrer beider Betrachtungen der internationalen Debatte über Literaturtheorie und Ästhetik anschließen. Wenn De Perponcher in die Diskussion mit Van Alphen tritt, greift auch er auf ausländische Theorien über Kunst und Literatur zurück.
Die ‘Digtkundige verhandelingen’ haben längst nicht so viel Staub aufgewirbelt wie die Riedel-Bearbeitung. Man kann wohl eher von einer unauffälligen, aber konstanten Würdigung der ‘Digtkundige verhandelingen’ sprechen. Es sind aus diesen Jahren kaum niederländische Betrachtungen über die Dichtung überliefert, in der diese Abhandlungen nicht mit Zustimmung genannt werden. Vor allem die ‘Inleidende verhandeling’ wurde als ein Gradus ad Parnassum gelesen.
Die Einführung und die Verarbeitung der ausländischen Theoriebildung über Kunst und Kultur ist ein wichtiger Punkt in seinen poetologischen Schriften. Van Alphen hat vor allem außerordentlich viele Zitate und Literaturverweise in seine Betrachtungen einbezogen. Aus der Erforschung der Quellen für diese Schriften ist deutlich geworden, auf welche Autoren sich Van Alphen in den einzelnen Teilen des Textes gestützt hat und auch wie er mit diesen verschiedenen Quellen umgegangen ist.
Die Ergebnisse der Quellenforschung führen in erster Linie zu dem Schluß, daß Van Alphen sehr eklektisch verfährt, aber auch seine Zitierweise ist ziemlich eklektisch. Er greift sich die Aussagen heraus, die