Gründtlicher Bericht, ob Zauberey die argste vnd grewlichste sünd auff Erden sey
(1597)–Franciscus Agricola– AuteursrechtvrijDer sechste Tractat, Von lob vnd preisz, auch grosser vnd stattlicher ja ewiger belonung, so der frommen Gottliebenden obrigkeit, welche die gerechtigkeit handhabet, vnd die böse, insonderheit die allergrewlichste sünd der Zauberi wissentlich nit geduldt, sonder mit Göttlichem eiffer vnd ernst der gepür straffet, von Gott verheissen vnd bereit ist.Das Erste Capitel.
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auch nicht erfunden werden, die nicht glauben das teuffel seyn, ja keine Helle, keine Verdamnusz glauben wöllen: alles derhalben, dieweil sie mehr ihren verblenten, viehischen fantaseyen, als Gottes wort, ja mehr dem teuffel, als Gott glauben: oder aber, das sie Gottes wort nicht nach der lehr vnnd erklerung des H. Geists, durch die H. Catholische Kirch, sondern nach verfelschung der newen Secten, vnd teuffelsgesanten Ga naar margenoot+ zu irer eigener verderbnusz (durch Gottes gerecht Vrtheil, dieweil sie die erkantnusz der warheit nicht annemen, sondern die lügen lieben) verstehn vnd auszlegen. Die aber also gesinnet seyn, dieselbe begern vnd gedencken auch die Zauberer vnd Zauberinnen nicht zustraffen, sonder vnderstehn sich vil mehr dieselb zu entschuldigen vnd zuuerthedigen, vnnd offenbaren also, zu ihrer zeitlicher vnd ewiger schanden vnnd schaden (da sie also bleiben) das sie Gott vnnd seinem Wort nicht glauben. Welche aber ausz Göttlichem eiffer, vnnd pflicht auffligenden ampts die zauberer vnnd zauberinnen wissentlich nicht gedulden, sonder als vil sie deren finden vnd nach gepürlicher erkündigung, wissen, mit schuldigem ernst, Gott zu ehren, vnd andern zum Exempel, auch ihren vnschuldigen Vnderthanen zu beschützung, der gepür straffen: dieselbe beweisen im werck vnd mit der that, das sie Gott vnd seinem wort das zauberey vnnd zauberer seyn, vnnd das sie | |
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auch mit andern ja vber ander Vbelthätern zu straffen) festen glauben zutragen. |
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