Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde. Jaargang 17
(1898)– [tijdschrift] Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd
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Aus der Komburger Handschrift.I. Collation des Reinaert.Besonders deutsche philologen seien darauf aufmerksam gemacht, dass van Helten für seine Reinaertausgabe eine gründliche nachprüfung der Komburger hs. angestellt hat und ein in einzelheiten, auf die man zum teil früher weniger wert legte, zuverlässigeres bild derselben gibt als die ausgabe Martins, geschweige die Grimms. Nur um zu zeigen, was für merkwürdige dinge einem geschehn können, weise ich darauf hin dass sowohl Grimm, als auch Martin vs. 2757 rede statt tale haben drucken laesen. Es ist bei Grimm ein blosser lapsus, wie er ja sehr wohl begreiflich ist. Aber merkwürdig ist es, dass er einem zweiten an derselben stelle aus einer ähnlichen unbewusten combination unterläuft. Van Heltens verbesserungen haben das sehr unbequeme, dass sie nicht nur aus seinem text und den varianten sondern auch aus den zahlreichen versen zusammenzusuchen sind, die er unberechtigter weise unter den text statt in den text gesetzt hat, eine mühe die noch in folge seiner gründlich veränderten verszählung wesentlich erschwert wird. Trotzdem möchte ich die vielen einzelheiten, natürlich gröstenteils geringfügige dinge, nicht noch einmal unter Martins verszahlen wiederholen. Boekenoogen hat dann in dieser Zeitschrift, 11, 6-9 eine nachcollation zu v. Heltens ausgabe, natürlich mit deren verszahlen, geliefert. Immerhin bleibt auch jetzt noch ein ganz kleiner rest richtig zu stellen. Ich führe die verse nach M.'s zählung an. Zu vs. 1 habe ich mir angemerkt dass der raum der radierten stelle höchstens für fünf buchstaben der ursprünglichen schrift reichte. Ich befinde mich damit im gegensatz zu Jonckloet und v.H., s. dessen anm. s. 103. - auch 14 steht commen. - 66 eere - 242. 1287. 2287. 2409 ůwe - 519 māpertuus auf rasur | |
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(ebenso zorghen 516) - 802 eher abscale als abstale, jedoch nicht ganz sicher - 962 we'elt - 996 ob Gr.s hoeren oder v.H.s hoere richtig ist, kann ich nicht bestimmt behaupten - 1410 de - 1507 lese ich unzweifelhaft vnnbloys, wie Gr. angibt - 1637 nach meinen notizen fehlt daer wohl; vgl. Tijdschr. 12, 17 - 1640 steht, wie allen gegenteiligen annahmen gegenüber betont sei, in der hs. deutlich genau das was Gr. angibt voer dat vyuer gatGa naar voetnoot1) - 1747 Dae keerde si - 1871 wort - 2023 lijnen - 2045. Die hs. hat für ‘sie’ regelmässig so. Hier und 2921 ist ein e übergeschrieben, aber, wie es scheint, von späterer hand - 2385 merke di - 2465 über dem e von catte ein strich, aber mit blasserer tinte - 2540 gleichfalls Reynaert - 2609. Wegen der übereinstimmung von Grimms und Martins text sei bestätigend bemerkt dass daer steht - 2715. Gegen v.H. 2467 ist zu bemerken dass kein grund vorliegt prevende zu lesen statt provende; pro ist abgekürzt. - 2794 eher ronckeloes als rouckeloes - 3218 steht nach meinen notizen cuwaert, nicht cuaert. - An abkürzungen verdienen nach hervorgehoben zu werden: w't (vgl. Boeken. zu 866) 416. 2088. 2104Ga naar voetnoot2); w'uē 1007. 1023; gh'ne 1021; herb'ghe 1303; bē 671. 674. Da es in den ausgaben nicht geschehn ist, verzeichne ich hier die spaltenanfänge; zwischen spalte und spalte steht ein (,), zwischen seite und seite ein (❘): 21 (sp. 192d, also letzte spalte der rückseite) ❘ 63, 105 ❘ 147, 189 ❘ 231, 273 ❘ 315, 357 ❘ 399, 441 ❘ 483, 525 ❘ 567, 609 ❘ 651, 693 ❘ 735, 777 ❘ | |
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819, 861 ❘ 903, 945 ❘ 987, 1039 ❘ 1072, 1112 ❘ 1154, 1195 ❘ 1237, 1279 ❘ 1321, 1363 ❘ 1405, 1447 ❘ 1489, 1531 ❘ 1573, 1615 ❘ 1657, 1700 ❘ 1743, 1785 ❘ 1827, 1868 ❘ 1910, 1952 ❘ 1995, 2037 ❘ 2079, 2121 ❘ 2163, 2205 ❘ 2247, 2293 ❘ 2335, 2377 ❘ 2419, 2461 ❘ 2503, 2545 ❘ 2587, 2629 ❘ 2675, 2717 ❘ 2759, 2802 ❘ 2844, 2886 ❘ 2928, 2970 ❘ 3012, 3054 ❘ 3096, 3138 ❘ 3180, 3222 ❘ 3264, 3306 ❘ 3348, 3390. Zum schlusse will ich noch bemerken, wo die hs. rote initialen, oder ein rotes zeichen vor der zeile hat, ohne dass dies aus den ausgaben M.s und v. H.s hervorgeht. Das erstere bei 170. 205. 247. 778 (nicht 777, von M. im druck richtig angedeutet), ebenso 1845 nicht 1844, (2039, nicht 2040); das letztere bei 375. 893. Nur dies rubrumzeichen, keine rote initiale steht bei 1108. 2207. 2502. 2813. 3397. | |
II. Collation des Wapene Rogier.Einige fälle, die bereits von Kausler selbst in den anmerkungen hinter den texten berichtigt sind, nehme ich mit auf unter hinzufügung eines (A). 171 Adaem 179 pinen (A) 203. das ausgekratzte wörtchen etwa elc 224. dass die buchstaben neuen von sneuen von anderer hand herrühren, kann man nicht sagen, wenn auch die schriftzüge von den gewöhnlichen abweichen. 225 di (A) 251. es steht sicher ghestel 343 maect 388 Ōmaete; ebenso 393 ōmaete 391 steht R (dies auf rasur) etene; auch hier ist schwerlich eine andere hand im spiel nach 400 ist nicht etwa raum in der hs. gelassen; die lücke könnte also an sich auch an einer anderen stelle der strophe zu suchen sein 423 troest ghestel 496 met 504 vīmen, aber 856 vimmē 536 ghenouch (s. die Anm. hinten) 556 eher bescaut 574 di 608 scoenhede 674 moeste 697 eist der ouerden 739 Lucifier 784 ghelike 797 lement 850 ne sal 859 Drroent 900 mi oder nu 907 wi (A) 911 Beroghise steht | |
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in der that ganz deutlich in der hs. Die bekannte conjectur beghinsel kann mich übrigens nicht überzeugen 941 gheuerigghe 980 hont 982 die 1043 Wanen quamen 1059 steht eigentlich soncoers 1103 acoort 1108 rode 1212 god 1240 selue 1279 gheenē 1358 eigentlich eher ghebryet 1400 versteken 1441. der anlaut von nootdorste sieht allerdings am ehesten wie ein u aus, aber sonst begegnet diese form in unserer hs. auch nicht für u 1471 Deen (A) 1508 oder becomē 1586 und 1615 das: in der hs. 1634 Haddi 1686 kent 1701 Om (A) 1768 di 1790 crocke 1799 Es die. | |
III. Beiträge zum Mnl. Wörterbuche.abisme fem. oder masc. ‘unterwelt’ hs. blatt 143d. Afrnz. abisme, it. abismo usw. S. Diez I unter abisse. aelmoghende: die aelmoghende god 160b. Vgl. aelmachtich 157b. acoer?: maer een arm man, wien die lieden eeren, dat verscoent hem lettel, want hine es daermede niet ghevoet, maer hi verteert zijn bloet, om dat hi niet mach vulbringhen sinen acoer te siere willen 140c. Auf grund des gebrauches, den das lehnwort accoort (daraus möglicherweise acoort, acoor) im Mnl. hat - s. Mnl. Wdb. 1,305 ff. - wäre es denkbar dass sinen acoer vulbringhen oder doen zu verstehn sei im sinne von ‘thun was in übereinstimmung mit dem willen ist’, wie sonst sinen wille doen. doen sinen acoor te siere willen wäre dann eine art pleonastischen ausdrucks. Doch ist höchst wahrscheinlich nicht acoor, sondern atoer zu lesen (s. Mnl. Wdb. s.v.) und ebenso atoer statt acoer an einer stelle des mnd. ‘Spegel der sonden’ (f. 94b): wi lesen van enen konnynck de solde festeeren syne maghen .... so moy dreef he zyn acoer, dat he solre, want und floer verdecken dede van de zale met pellen, purpre und met sindale. Das Mnd. Wtb. übersetzt fragender weise mit ‘zurüstuug zu einem feste’. anevilt ‘amboss’: up anevilten 165d. Ein wertvoller be- | |
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weis, dass die dem ags. anfilt genau entsprechende form, auch vom Limburgischen abgesehn, auf nl. boden bestanden hat. Vgl. Franck s.v. aanbeeld und Mnl. Wdb. unter aenbilt. aveléren? So moet metter hitten van den lichame alsoe die humueren beroert werden ende altoes aueleren, so wert dat let (nämlich der penis) wassende also voerseit es 165c. Das wort bedeutet wohl ‘absteigen’, von franz. avaler. bedîen: so bedien die roerende ademen al te nieuten; also die wint die huten blasene comt te nieuten bediet 135b. Das compositum bedien ist in dieser verbindung, sonst te nieute ghedien oder dien, im Mnl. Wdb. nicht belegt. In anderer bedeutung steht es bl. 155b: der schlechteste teil der verdauten speise daelt ten fondamente ende bediet te messe ende te linghene, s. Mnl. Wdb. und Stallaert, Gloss. bedijden. Sehr selten ist, soviel ich weiss, auch die form te nieuten, die auch 1395 und sonst oft in dieser hs. vorkommt. Sonst heisst es te niewete, te nie(u)te aus dem alten instr. niwihtiu oder dem dat. niwihti. Auch im Deutschen besteht eine form nichten in den verschiedensten praepositionalverbindungen, Deutsches Wtb. 7, 694 ff., auch in zu nichten, heute noch übrig in mit nichten. Man erklärt diese deutsche form als entstanden aus nihte und noch einmal folgendem nicht oder folgender negation ne, eine erklärung, die für viele fälle einleuchtend ist, aber in unserem fall nichts helfen kann. Denn in den verbindungen wie te nieuwete werden wird nur sehr selten auf das nomen niewete eine negation gefolgt sein, und das wort hat ja überhaupt in diesen verbindungen gar nicht den character einer negation. Ginge die form in alte zeit zurück, so müste man an einen plural, oder eher an eine instrumentalform auf ursprünglich m denken, wie sie von Cosijn, Tijdschr. 2, 247 und Kluge in Pauls Grundr.2 1, 455 erörtert ist und grade gerne bei consonantischen stämmen, wie auch wiht ursprünglich einer ist, vorkommt. In der that belegt auch Bosworth-Toller Anglo-Sax. dict. s. 709 aus einer noch ungedruckten hs. ein for nâhtum ‘pro nihilo’. Aber auch dies wird wohl nur eine analogiebildung | |
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nach dem adjectivum sein, wie mir auch unser te nieuten aufzufassen scheint. Nach der analogie von ausdrücken wie te goeden, met quaden neben te goede, met quade (Mnl. gr. § 211) konnte ja wohl leicht ein te nieuten neben te nieute entstehn. beroerde (sonst beroerte) des bloets ‘erregung des blutes’ 153c. bescoppen ‘scherzen’: 166c du bescops, wobei bescoppen synonym mit bespotten ‘scherzen’ ist. S. Ferg. Glossar bescoppen in der bedeutung ‘verspotten’. bughel ‘büffel’: dat vleesch van den osse of van den bughel es ganser den ghesonden mensche dan enich ander vleesch. Want hets harde machtich. Maer dat amelijn [= hamelijn] vleesch, dats te verstane wederijn, dat es ganser den zieken omme die ziechede. Want dat vleesch es crancker dan dat ander .... anders soudemen hem gheven ossenvleesch of rentvleesch 155a. Das sonst im Ndl. noch nicht nachgewiesene, aber offenbar nicht ungeläufig gewesene wort, entspricht dem afranz. bugle, engl. bugle, die man auf lat. buculus zurückführt; s. Diez II unter beugler, Müller, Etym. wtb. der engl. spr. unter bugle 1. darnenlike ‘heimlich’: so sal god commen bi nachte darnenlike als een dief 218b (‘Dat sente Pauwels bescrijft van Antekerste’). Analogische umbildung von *darnelike, oder vom verbum *darnen (*dernen) abgeleitet; mit anderen endungen im As. adverb darno, darnungo, ags. dearninga, ahd. tarningun, tarnigo, zu as. (bi)dernian ags. dyrnan und as. derni adj. usw.; s. Schade 2 923 und Kluge unter tarnkappe. distorbanche: orloghe ende menichfoude distorbanche die in die werelt es 150c. Afranz. destorbance, engl. disturbance. droyen, normalmnl. droeien ‘wachsen, gedeihen’: want neghene vrucht soude moghen wassen no droyen 169d. Das bisher nicht belegte wort entspricht genau dem älteren nhd. drühen ‘zunehmen, gedeihen’, schweiz. trüehen, trüjen, woneben, ohne den umlaut druhen, truhen, türing. drôen, zu mhd. druo ‘ertrag, frucht’, an. thrôask ‘zunehmen, wachsen’; s. Schade2 1, 113. Ein gleichlautendes wort, ahd. drôa, *druoa engl. throw, throe bedeutet ‘leiden, geburtsschmerz, todesangst’. Ob | |
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sie etymolohisch zusammengehören, und wie sie dann begrifflich zu vereinigen sind (die gemeinsame bedeutung ‘gedrängt sein, schwellen’?) ist nicht ausgemacht. gaen mit einem objectsaccusativ: indien datmen die zee mochte gaen also wel alse tslichte lant 142d. Bei Stoet, Syntaxis § 59 kommt dieser gebrauch nicht gehörig zur geltung. Vgl. aber Sp. hist. 2. Paertie, s. 518; meine Anm. zu Alex. 4, 1659; ferner auch Haupt zu Erec 3106 und Paul, Mhd. gr.4 § 245. Das vorliegende beispiel scheint mir besonders interessant, weil hier der accus. ganz ausgeprägt den character eines objects hat. generéren (= lat. generare) in praegnanter bedeutung: ende also waren die helighe vaders met haren wiuen met groter vreesen; in dien tijt dat si ghenereerden so waren si vervaert vander zonden, die in luxurien wesen mochte, ende waren met groeter vreesen met haren wiuen, omme vrucht te winnen gode te danke 147d. ghestapelt ‘gesetzt, ernst, beständig’: ende ne wes niet vandel van ghedochten, want dat ne sit niemen goeders wale; want wise lieden zijn ghestapelt ende ghestade in al haren dinghen 167a. Kil. ghestaepelt, ghestaepeleert ‘stabilis, constans, firmus, gravis’; gestaepeltheit ‘stabilitas, constantia’, Stallaert, Gloss. ghestapeleert; mein Etym. wdb. unter stapel. ghetemmer; in dieser form, wie es scheint, sonst nicht flämisch bezeugt (Mnl. Wdb. 2, 1747): ende gaet staen up een hoghe ghetemmer, dat hi daer toe heuet ghedaen doen maken 136a. gheware ‘gesichert’: ende daer wert men gheware vander vromicheit 166d. Die bedeutung ist dem zusammenhange nach ‘gesichert durch die vromicheit’. S. Mnl. Wdb. unter gheware no 3. Die formen und bedeutungen des wortes bedürften indes noch einer genaueren untersuchung. inscriberen? Die dat volc leeren ende hem toeghen die wet ende daer of inscriberen ende oppenbaren met haren sciencien die wet ende dat ghelove 150d. Das wort ist wohl nur verschrieben oder verlesen aus instrueren, das 151c und sonst oft in verbindung mit leren vorkommt. | |
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issuë ‘ausgang’: dat water hout bet zine stede alst ghene yssue heuet 136d. S. Mnl. Wdb. 3, 970. confucie: ter confucien ende ter scanden 165a. Kaum schreibfehler für confutacie, sondern = confusie; s. dies wort im Mnl. Wdb. und vergleiche wegen der schreibung c für scharfes s zb. in unserer hs. hercinen 164b. 165a. 165b. u. ö. langhen ‘hinhalten, verzögern, aufschieben’, wahrscheinlich in folge neuanlehnung an lanc für *lenghen; mnd. und mhd. lengen in gleider bedeutung: doe seide hem zijn raet dat Pylatus hadde verbuert zijn hoeft. Doe so bepeinsde hem die coninc ende senden te Rome in ghiselscepe, omme te langhene die doot van Pylaten ende omme den tribuut die hi was sculdich den keyser alle jare 214b (‘van Pylatus gheborte ende sine doot’). meitenieren: hem m. ‘sich betragen, sich halten’ 137b. 137d. 139a. 150c. 166c (zweimal). S. Mnl. Wdb. 4, 1027. te nieuten; s. oben bedien. purrenen, wie porrenen, porren: werden si gepurrent te gramscepen 152a; so wert hi ghepurrent met groeten nide ibidem. quic: Welc es dat edelste voghelkijn? Die bie es dat edelste quic datmen vint; ende oec es die bie dat subtijlste quic datmen vint; ende dat scijnt wel in sine woenste 171c; s. auch Stall. Gloss. Gewöhnlich wird dagegen mnl. quic, quec, wie auch fries. kwic und mnd. quic, in dem engeren sinne von ‘vieh’ gebraucht. sachede? die hem also vele sacheden heuet ghedaen 152a, indem er ihm nämlich die geliebte abspenstig gemacht hat. Das wort ist wohl verschrieben, vielleicht für scalcheden. sedebare: zedebare jonghelinghe 175a. Dieser weitere beleg für das bei Oudemans verzeichnete aber meines wissens in keiner anderen sprache vorkommende compositum - *sidubâri - ist vielleicht willkommen. Nach de Bo lebt es noch heute im Fläm. in der form zeegbaar weiter. Andere beispiele von seebaer: Boëth. 268b; C. Everaert IX, 261; Goedthals 121; von sedebaricheit: Hs. II te Part. 236a, von seebarecheit: Exc. Cron. 17b. siccle (auch ziccle): eene siccle scaerp ende te beeden enden | |
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enen hicht 136b. Die dem nnl. sikkel (bis auf dem anlaut) genau entsprechende form, neben mnl. sēkel (zēkel). stap in dem ausdruck buten sinen stappe gaen: ende es gheene beeste die gheladen mach gaen buten haren stappe sonder dat paert. Ende alst gheladen es, eest also snel als eene beeste die niet gheladen es 171b. Dem zusammenhange nach scheint der ausdruck buten sinen stappe gaen zu bedeuten ‘anders als schrittweise gehn’. Das ist auch ganz richtig, denn stap ist der terminus für den schrittgang des pferdes. Konrad Gesner zwar scheint es eher für den ‘zeltgang’ zu gebrauchen, wenn er, Hist. Animalium, Tiguri 1551, Tom. I, p. 464, ambulatio ‘cum simul in eodem latere anteriorem et posteriorem levat pedem’ mit stapf umschreibt. Aber in der deutschen bearbeitung, Thierbuch, Heidelb. bey Lancellot 1606, s. 133 werden als gangarten aufgezählt der stapff, der trab, der zält, als dreischlag, hacken und dergleichen. Das possessivum hat an unserer stelle wohl den sinn von ‘sein gewöhnlicher’. Das gegenteil von buten sinen stappe wird wohl gewesen sein up sinen stap, und an diese redensart haben wir wohl zu denken Rein. 766 doe quam up haren stap ghespronghen
sulke quene, die van ouden
cume enen tant hadde behouden
‘da kamen verschiedene alte weiber angesprungen, flink wie sie waren.’ Das stap ‘baculus’, worauf Muller De oudere en jongere bewerk s. 37 und Jonckbloet sich berufen ist mir etwas verdächtig, und weder Reinaerts historie noch die lat. überzetzung haben hier etwas von einem stabe oder einer krücke. In der ersteren heisst es vielmehr, was eher für die hier vorgetragene auffassung sprechen dürfte sicque ruunt vetule, que vix dentes habuere
queque movere pedes vix valuere suos.
sterken: niemen soudene moghen doemen no vonnesse up hem stercken 142b. Den ausdruck dat vonnesse sterken kann ich weiter nicht belegen, aber nach dem gebrauch den sterken sonst hat, ‘etwas verordnetes oder vereinbartes bestätigen’, lässt es | |
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sich wohl begreifen; vgl. zb. Teuthon. gelaiften of ghyfte sterken (oder vesten), Richthofen, Gloss. sterka, sterkia, zb. mit disse tioghen dat aeft to sterkien und besonders dat wil ick also sterkia, als di aesga to londriuhta deelt. Vgl. R.v. Utr. 1, 363: ‘(Doe) sloten ende overdroegen scepenen, raide ende oudermans, om die slitinge (den ratsschluss) te stercken, die bij scepenen ende raide geschiet is, ...alze dat die appelcopers meetgelt geven zellen,’ Dat vonnesse sterken ist also vielleicht die thätigkeit einer höheren instanz als das doemen. Oder bedeutet es ‘das urteil vollstrecken?’ steven, versteven: als dat wijf kint drahget, ende het in haren lichame sterft, of dat so daer of steuet, so ghevallet dat also wel die ziele des kints ute gaet tes wijfs monde, als of dat wijf zelue sterue. Es folgt: want altoes es die mensche versteeft beneden in die been ende oec inde handen, alsoe die ziele upwaert trect, die emmer ten monde hute trect 160c. Die erste stelle ist nicht ganz klar, aber es ist doch durchaus wahrscheinlich dass stevet ‘steif wird’ bedeutet, wie das folgende es versteeft ‘ist steif geworden’, und jedesfalls ist ein zu stijf gehöriges verbum mit ablaut stĭb (neben stijven) ‘steif werden’ (auch ‘steif machen’?) gesichert. S. mein Etym. wdb. unter stijf und stevig. Beispiele von versteeft: Rincl. 721; Ovl. Ged. 2, 68, 203; Wap. Rog. 956; Hild. 228, 194; von versteven: Sp. II, 83, 90; Haagsche Bijbel 1, 257a (Habak. 3, 12: in toorne saltu die heydene versteven, lat. obstupefacies Gentes); von versteefde: D. Bibel (1477), Jesaia 21, 4: mijn herte versteefde, lat. emarcuit cor meum). stoppen in der allgemeinen bedeutung ‘(heilen,) kräftigen, stärken’: want so (die warme speise) des menschen sin verwaermt ende therte conforteert ende stopt die hersinen 137d. Vorher heisst es die hersinen maect so claer. Stopt die hersine parallel zu conforteert die herte auch 155b. tendéren ‘streben, neigen’: daer toe tenderen 158a. triviléren ‘befreien’, eine lautlich sehr interessante umformung. Ende alse hi weet dat so (seine frau) bezwaert es, sone | |
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sal hi haren lichame niet ghenaken vleeschelike voer so es ghetriuileert. Ende daer naer XL daghen ‘Fragen des Königs Bottus’ 134b. Ende stappans wert sine (eines menschen oder eines tieres das die hundswut hat) pine ghehent ende sal sterven, ende so es men ghetriuileert vanden quaden dat hi doen mochte met ziere beete 134d. Ende dus wert die voghel ghetriuileert 138b. Die merkwürdige auch sonst nicht unbekannte form - sie findet sich Vlaamsche Rijmkr. 7612, 7980 und öfter im St. Amand - ist meines wissens noch nicht genauer besprochen. Sie geht zunächst auf telivereréren zurück, eine umbildung von deliveréren (Mnl. Wdb. 1, 118) mit heimischen praefix, der art wie tebarenteren, vercoveren. Aus telivereren wurde tlivereren und dann, mit einer eigenartigen metathesis, die durch die ungewohntheit der anlautenden verbindung tl veranlasst ist, triveleren, trivileren. Unter einfluss des fr. wortes findet sich die neue zusammensetzung detrivileren Cron. van Vl. (uitg. der Biblioph.) 2, 93. Derselbe text 1, 113 bietet triveleren auch in der bedeut. ‘liefern’ (= fr. delivrer). ten utersten ‘höchstens, allenfalls’ 141c. verbehendeghen ‘kunstvoller machen, ausbilden’: ende so lanc so meer waest verbehendecht (nämlich das weben und nähen) 156a. vernaemt ‘berühmt, ausgezeichnet, vornehm’: Welc es die beste varwe van cleederen, die men vint? Die meeste vernaemde varwe van cleedinghe, die men vint, dats roode cleedinghe 169b. Das hervorgehobene wort ist nicht ganz deutlich, es sieht etwa wie v'nttemde aus, es wird aber wohl nichts anderes dahinter stecken. veroudert. Nicht sowohl wegen des wortes an sich, als wegen der in unserer ausgabe leider übersehnen beziehung der stelle zu Wap. Mart. I, 547 ff., 576 ff. sei angeführt. Edelhede es machtechede van volke ende verouderde rijchede .... Want wi sijn alle comen van Adame ende van Yeven, daeromme so es hi allene edel, die reyne es van seden ‘Fragen des kön. Bottus’ 132a. Veroudert hat auch die hs. A des Wap. Mart., unser text veroudt. | |
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versteven, s. steven. vertieren. Als een mensche es in eene stede, daer hi wel es, sal hi die vertieren, omme betere te soukene 167a. Aus Kil. vertieren ‘permutare, commutare’ - vgl. auch Oudemans - ergibt sich, dass zu lesen ist die niet vertieren. verswaerlike ‘mit mühe’ 149c. weemoedichede ‘empfindlichkeit, gekränktheit’: want weemoedichede van wiuen es harde groet 148a. Kil. weemoedigh, weenmoedigh ‘lugubris, lachrymabundus, ad lachrymas pronus, pusillanimis’, mnd. wêmôdich ‘tief betrübt, kleinmütig, verzagt, schwach’; mnl. auch weemoedelike und weemoet. woenste ‘wohnung, wohnstätte’; s. die anführung oben bei quic. S. Oudemans wonste, De Bo woonste, weunste. De Bo hat schwerlich recht, dies wort mit anderen femininis auf-ste wie junste, komste, oder wie bakste ‘so viel man auf einmal bäckt’ zusammenzustellen (s. 416 unter junste); es enthält gewis nicht ein secundär herausgebildetes feminisuffix -ste, sondern ist eine zusammenziehung von woonstede mit tonlos gewordenem zweiten compositionsteil. wonachtich ‘bewohnt, bewohnbar’: someghe sijn si (die eilande) wonachtich, someghe woeste 135d. Auch mhd. wonhaft, mnd. wonaftich in derselben bedeutung. Zum schluss sei noch der superlativ von vrienthout angemerkt in die vrienthoutste (auch vrienthouste) beeste 134a. | |
IV. Aus den Texten.Des inhalts wegen veröffentliche ich hier zwei stellen aus den prosatexten der handschrift. Der kurze tractat, der zunächst folgt (hs. 178a-c), hat keine überschrift. Ich muss vorläufig darauf verzichten, dem genaueren geistigen zusammenhange nachzuspüren in den das interessante stück zu setzen ist. In welcher richtung ungefähr er zu suchen sein wird, ist ja deutlichGa naar voetnoot1). | |
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Een goet mensche begheerde te wetene an onsen heere, waeran dat hi hem best oefenen mochte. Doe wertGa naar voetnoot1) hem gheantwort van den heleghen gheest: up neghen pointen. Dat eerste point es: ghef eenen penninc doer gods wille ende doer minen wille in dien tijt dattune selve orboren moghes. Dat es mi liever ende di nutter, dan oftu na dine doot gaves eenen berch gouds van der aerden tote an den hemel. Tander point es: weene ene dropel om dine zonden of om mine passie. Dat es mi liever ende di nutter, dan oftu weenes eene gheheele zee vul om verganghelike dinc. Terde es: verdrach een hart woort om minen wille, ende dat vriendelike. Dat es mi liever ende di nutter, dan du also vele roeden over dinen lichamen versloughes in penitencien, als up een breet velt mochte gheligghen. Dat vierde es: brec dinen slaep om minen wille. Dat es mi liever ende die nutter, dan oftu twelef rudders na dine doot zendes over zee met dinen goede jeghen die Zarrazine te vechtene om minen wille. Dat vijfste point es: herberghe den allendeghen mensche ende doe goet den armen. Dat es mi liver ende di nutter, dan oftu vijftich jaer vastes, in elke weeke drie daghe te watre ende te broede. Dat seste es: met achterspraken ne lette niemen no scade. Dat es mi liever ende di nutter, dan du also vele bervoet ghinghes, dat men telken voetspore dijn bloet mochte sien. Dat sevende es: brinct alle dinc ten besten. Dat es mi liever ende di nutter, dan du also goet waers, dattu daghelijcs waers ghevoert in den derden hemel. Dat achtende point es: so wat dattu begheers om lijf, om ziele, om goet, om eere of om eenighe dinghe, dies bid mi selve. Dat es mi liever ende di nutter, dan dat Maria, mijn moeder, ende alle heleghen ende alle mine inghele over di baden. Noch liever es mi dattu zelve bids mi. Dat negende point es: minne mi ende hebt mi lief. Dat es mi liever ende die nutter, dan oftu eene columbe ghinghes van der aerden tote in den hemel, ende die columbe an beeden ziden sneede als een scheers ende du daghelijcs daer | |
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up ghinghes op ende neder. Noch es mi liever, dattu mi minnes ende lief hebbes, ja boven allen dinghen lief. Die coninc vraghet, of een man vint eenen anderen man up sijn wijf, wat sal hi doen? Sydrac antwoort: Eist dat een man vint eenen anderen man up sijn wijf, al vergraemt hi hem, dat en es gheen wonder. Nochtan sal hi hem selven dwinghen ende den anderen castien hovesschelike. Want die schult es al des wijfs. Want gheen man mochte wijf hebben jeghen haren danc te sinen wille, of hine woutse doeden. Ende de wise ne sal sinen wive sulc fait verwiten leelike nemmermeer. Bedi so soude souken tijt ende stede te achtervolghene dat fait. Maer een man zal zwighen ende tecken (sic!) sine gramscap ende helen die onghetrouwichede zijns wijfs. Want al vint een man sijn wijf met eenen anderen man, hi sal peinsen, soene es gheene hoereGa naar voetnoot3) alleene, diet doet alleene. Ende om dat ongheval, dat hem so groet dinct van sinen wive, so nes hi niet doot. Want die boeme en sullen daer omme niet hare vrucht laten, noch die watren en zullen daer bi niet verdroeghen, noch daer omme en sal god niet die weerelt destrueeren. Ende daer omme en sal die man niet te groten rouwe laden | |
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om die onghetrouwichede sijns wijfs; wiste hijs niet, hi sout lichte verdraghen. Ende die man en sal hem selven niet verslaen no verderven om eens quaets wijfs wille. Want so ghelijct den vulen croengen, die stinken, ende alsoe doen die ghene, die antieren andre wiven dan hare ghetrouwede. Ende daer omme ne saltu di niet verslaen om so ondiere eene dinc. Maer du salse draghen heymelike ende goedertierlike die onghetrouwichede dijns wijfs. Dat sal di vromen an ziele ende an live, ende so doestu gode lieve ende den duvel leede. Bonn, august 1898. j. franck. |
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