Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde. Jaargang 10
(1891)– [tijdschrift] Tijdschrift voor Nederlandse Taal- en Letterkunde– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd
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Zu Hoofts Granida.Man weiss, dass Hooft sein Schäferspiel Granida (1605) nach seiner italienischen Reise, angeregt durch den Pastor fido GuarinisGa naar voetnoot1) und die spanische CelestinaGa naar voetnoot2), dichtete. Vielleicht ist die folgende Mitteilung geeignet, einen Beitrag zu der Quellenfrage zu liefern. Der Londoner Buchhändler Francis Kirkman veröffentlichte 1672 eine zweibändige Sammlung von kurzen Theaterstücken oder vielmehr Einzelscenen aus beliebten Dramen, betitelt ‘The Wits, or Sport upon Sport.’ Die excerpierten Autoren sind, wie in Bakers Biographia dramatica 1812 Bd. 3, 414 f. und 1, 154 f. nachgewiesen wird, vor allen Beaumont und Fletcher, sodann Shakespeare, Ben Jonson, Cooke, Shirley, Robert Cox, Duke of Newcastle und einige unbekannt gebliebene. Unter den anonymen Stücken des ersten Bandes befinden sich die Gesangspossen ‘The Black Man’ und ‘Singing Simpkin’, von denen auch holländische BearbeitungenGa naar voetnoot3) existieren, unter denen des zweiten Bandes, den man meist ganz Robert Cox zuschreibt, die Pastorale ‘Diphilo and Granida.’ Nicht nur die Namen des Liebespaares weisen auf einen Zusammenhang des englischen Dialoges mit Hoofts Granida hin, sondern auch die Situation ist ziemlich dieselbe wie im ersten Akte des höllandischen Stückes. Dort hat sich ein Schäfer edler abkunft in die Einsamkeit geflüchtet, um seinem Grame zu leben; eine verirrte Prinzessin bittet ihn um einen Trunk Wasser und fühlt sich von seinem edlen Anstande ebenso hin- | |||
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gerissen, wie er von ihrer Schönheit. Bei Hooft trifft die auf der Jagd verirrte persische Prinzessin Granida den Schäfer Daifilo in einem Liebesgespräch mit Dorilea; sie spricht ihn um Wasser an und bewundert sein adliges Wesen. Doch erfolgt die Verlobung beider nicht sofort, sondern der Schäfer muss sich die Hand der Königstochter erst durch ritterliche Thaten verdienen. Es entsteht un die Frage: Benutzte der holländische Dichter den englischen, oder umgekehrt der englische den holländischen, oder endlich beide eine gemeinsame Quelle? Von diesen drei Möglichkeiten ist die erste, selbst wenn man das englische Stück nicht Cox zuschreiben, sondern noch vor 1605 ansetzen will, mir am wenigsten wahrscheinlich. Im zweiten Falle würde zwar das Verfahren des Uebersetzers dem bei den übrigen aus grösseren Dramen entlehnten Einzelscenen beobachteten Verhältnisse analog sein, aber es würde dadurch auch eine Verbreitung des holländischen Dramas in England vorausgesetzt, von dem wir sonst nichts wissenGa naar voetnoot1). Am meisten hat noch die Annahme für sich, dass beide Dichter aus einem beliebten italienischen (oder englischen) Schäferromane schöpften. Da mir jedoch keine entscheidenden Gründe für eine dieser Möglichkeiten zu Gebote stehen, muss ich mich begnügen, die Sachlage klarzustellen und den englischen Text durch einen Abdruck zugänglich zu machen. Herr Dr. Victor Michels hat die Freundlichkeit gehabt, ihn aus dem im Britischen Museum befindlichen Exemplare von Kirkmans Sammlung (Bd. 2, S. 24-25) für mich abzuschreiben, wofür ich ihm auch an dieser Stelle bestens danke.
(g.k.) | |||
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[24] Diphilo and Granida.The Actors Names.
Enter Diphilo a shepherd.
Diphilo.
I once a shepherd was upon the plains,
Courting my shepherdess among the swains.
But now that courtly life I bid adieu
And here a melancholy life pursue.
This shade's my covering, this bank my bed,
These flowers my pillow, where I lay my head,
My food the fruit, which grows about the field,
My drink those tears, my eyes with sorrows yield.
Though I was once a shepherd princely born,
Yet now I take this course, and live forlorn.
(Espies Granida.)
But ha, what's here? What shining beauty's this,
Which equally desires my shady bliss?
Granida.
I'm lost in this dark wilderness of care,
Where I find nothing to prevent despair,
No harmless damsel wandring, no, nor man:
I am afraid, I shall'tGa naar voetnoot1) be found again.
[25] I am so thirsty, that I scarce can speak.
Diphilo.
Can she grieve thus, and not my heartstrings break?
Miracle of beauty, for you are no less,
Water is waiting on such hapiness.
It is as clear as crystal, and as pure.
Granida.
O bless me, heavens, are you a christian sure?
Diphilo.
Madam, I am no less; pray, quench your thirst.
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Granida.
Kind Sir, I will; but let me thank you first. (Drinks.)
Indeed 't is good; but you must better be,
In being so courteous, as to give it me.
Diphilo.
Praise it not, sweetest Madam; for you know,
On commun creatures this we oft bestow.
If I had any worthy thing call'd mine,
I should be proud to offer't to your shrine.
Granida.
Thou hast enough; for love hath shot his dart,
And to thy weeds I'll yield my princely heart.
Diphilo.
Your beauty, Princess, I confess it, may
Challenge an empire, or a greater sway,
Much more then is my worth, yet so much here
I am for more than what I do appear.
Granida.
What e're thou art, believ't, I'll not repine
If I am any thing, I'm surely thine.
Diphilo.
Then heav'n, receive my vows: the palmsGa naar voetnoot1) shall move,
When I'm inconstant, or exchange my love;
Nay, if I was but cold in my desire,
Think, heaven hath motion left, and heat the fire.
And to close all, take this: I love true,
(Gives her a ring.)
By heav'n I swear to love none else but you.
Granida.
Then lead on forwards to my fathers court,
We'l grace our nuptials with some princely sport.
Berlin. johannes bolte. |
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