De taal van het opstel.
.... Ich lasse meine Schüler reden, wie sie wollen. Sie wissen, dass sie nicht unterbrochen werden. Zwischen ihnen und dem Gegenstand, über den sie reden, steht niemand als ihr Sprachvermögen und ihr Sprachgefühl. Folglich ist ihre Sprache ein sprachschöpferischer Akt, das Wort in seiner bescheidensten Bedentung gesprochen. Spräche ich ihnen dagegen die Sätze, die sie reden sollen, in elegantem Buchdeutsch vor, dann riefe ich statt eines sprachschöpferischen Aktes einen Gedächtnisakt hervor. Was besser ist, ist keine Frage.
Ebenso gibt es zwei Arten von Aufsatzdeutsch. Sprechsprache und Schriftsprache. Schriftsprache wird mit Hülfe des Gedächtnisses hervorgebracht, Sprechsprache ist ein Akt des Sprachvermögens und des Sprachgefühls......
Sprache is durchaus Sache des Ohrs und nicht Sache des Auges, vom Standpunkte der angeredeten Person aus. Ein Aufsatz muss mehr mit dem inneren Ohr gehört als mit dem äusseren Auge gelesen werden. Und dann muss er sich anhören wie die natürliche Sprache eines redlichen Mannes, der nur an die Sache denkt, die er vorzutragen hat.
Prof. Dr. Edmund Sträter (in het Berthold Otto nummer van Der Heilige Garten, Sept. 1909).