Toekomst-opvoeding.
Die Gegenwart aber stellt vor allem eine Aufgabe: die Stellung auf dem Weltmarkte zu behaupten und weiter zu befestigen. Eine Nation kann sich ja nicht aus dem Getriebe der Weltwirtschaft lösen, sie kann nicht, dem Hange zur Beschaulichkeit folgend, beiseite treten vom Schauplatze der Völker; das kann wohl der einzelne thun im Volke, wenn er selbst die nötigen Mittel hat oder wenn andere ihm diese gewähren; aber in der Gegenwart ist kein Volk im stande, sich allein für sich zu erhalten, und noch nie hat ein Volk dem anderen freiwillig gegeben, was dieses zu seinem Unterhalte bedarf. Darum muss jede Nation in den Kampf um den Weltmarkt eintreten, wenn sie sich behaupten will und in ihm zu siegen versuchen; denn die Nation, welche in jenem Kampf unterliegt, vermag auch nicht auf die Dauer einzelnen ihrer Glieder die freie Musse zu gewähren, welche Kunst und Wissenschaft und das Patenkind beider, die Philosophie, für sich fordern.
Diese Überzeugung zu wecken und lebendig zu erhalten, ist die vornehmste Aufgabe der Gegenwart, über der freilich die Vergangenheit nicht vergessen werden darf.
Die Thatsache der Weltwirtschaft zwingt uns zur Nationalerziehung, d.h. zu einer planmässigen Einwirkung auf die Glieder unserer Nation, soweit sie einheitlich zum Staate des neuen Reiches verbunden sind, zu einer Einwirkung, bei welcher das Wohl der Nation, das äussere und das innere, das gegebene Ziel ist.
Diese Nationalerziehung steht im Gegensatz zu dem kosmopolitischen Humanismus, von dem man einstens geträumt hat; sie steht aber auch im Gegensatze zu jedem nationalen Chauvinismus, ihr letztes Ziel ist die Erzeugung eines nationalen Humanismus, die Spiegelung des Allgemein-Menschlichen in dem Grunde eines lebensvollen Volkes.
Was heisst Idealismus? Hier scheue ich mich nicht, eine Definition zu versuchen: Ideal ist nur Eines in der Welt, nämlich die selbstlose Arbeit im Dienste einer Idee. Finden wir mehr Idealismus bei den Specialisten der Wissenschaft oder bei den Vertretern des Wirtschaftslebens? Ich glaube, die Wage steht ein! Zieht man auf der Seite der reinen Wissenschaft alle Arbeit ab, die nicht lediglich um der Sache selbst willen geschieht, d.h. alles Strebertum und alle Eitelkelt u.s.w., so ist vieles zu streichen, es bleibt aber glüchlicherweise auch recht vieles übrig. Genau so steht es aber auch auf der anderen Seite. Dass der Ingenieur z.B. gelegentlich eine Riesenarbeit unternimmt, nicht um Geld zu verdienen, sondern weil ihn das Problem an sich lockt und nicht mehr frei giebt, bis er ihm genug gethan hat, wird oft nicht beachtet. Oder etwas anderes! Unter den Wissenschaften, welche bei der Entwickelung unseres kaufmännischen Unterrichtswesens