Roeping. Jaargang 32(1956-1957)– [tijdschrift] Roeping– Auteursrechtelijk beschermd Vorige Volgende [pagina 28] [p. 28] Paul Celan Nachtlich geschurzt für Hannah und Herman Lenz. Nächtlich geschürzt die Lippen der Blumen, gekreuzt und verschränkt die Schäfte der Fichten, ergraut das Moos, erschüttert der Stein, erwacht zum unendlichen Fluge die Dohlen über dem Gletscher: dies ist die Gegend, wo rasten, die wir ereilt: sie werden die Stunde nicht nennen, die Flocken nicht zählen, den Wassern nicht folgen ans Wehr. Sie stehen getrennt in der Welt, ein jeglicher bei seiner Nacht, ein jechlicher bei seinem Tode, unwirsch, barhaupt, bereift von Nahem und Fernem. Sie tragen die Schuld ab, die ihren Ursprung beseelte, sie tragen sie ab an ein Wort, das zu Unrecht besteht, wie der Sommer. Ein Wort - du weisst: eine Leiche. Lass uns sie waschen, lass uns sie kämmen, lass uns ihr Aug himmelwärts wenden. Vorige Volgende