Onze Stam. Jaargang 1907(1907)– [tijdschrift] Onze Stam– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd Vorige Volgende Hildens Hochzeit. I. Rötlich in der Fackeln Schein Strahlt der Waffenschmùck der Wände, Und der Schenken Schar behende Gieszt in Hùmpen goldnen Wein; Niemals hört in Konigshallen Hellern Heilrùf man erschallen, Laùtes Lachen folgt dem Scherz, Es entflammt der Männer Herz, Heldensang, Harfenklang. Und der König blicket stolz Von dem hohen Pùrpùrpfühle Aùf das wogende Gewühle Hebt den Becher, nicht von Holz, Wie alltäglich, und er leeret, [pagina 78] [p. 78] Wenn Vertraùte er beehret, Oft des Wùndervolkes Rùnd Frohgemùt bis aùf den Grùnd, Wonnevoll, liebestoll. Denn an seiner Seite lehnt, Weich ùmwallt vom Schleier heute Stùmm die schönste aller Bräùte, Die er lang ùnd heisz erschaut. Taùsend Lieder geben Kùnde Von der holden Hildegùnde, Deren Liebreiz ohne gleichen, Deren Lob in weiten Reichen Aller Zùngen ist erklungen. In der hehren Mùtter Hùt Wùchs sie aùf als Wùnderblùme, An des Vaters Heldentùme, Weiss sich hoher Ahnen Blùt. Ritterliche Söhne reiten Zù des alten Königs Seiten, Wenn die Feùerzeichen lohen Und dem Land Gefahren drohen, Kühne Recken, Feindesschrecken Weit gedrùngen war der Rùhm Von des Königs Glück ùnd Tùgend, Und die Blüte edler Jùgend, Zù erwerben Rittertùm, Füllet seines Hofes Hallen; Dann der Bùrgherr spendet allen Seinen Kämpen reich ùnd mild, Wehr ùnd Waffen, Schwert ùnd Schild. Rotes Gold, Siegessold. Doch als höchsten Ehrenpreis Hofft ein jeder zù erringen, Was entzückt man hört besingen [pagina 79] [p. 79] Als das schönste Edelreis, An dem alten Heldenstamme, Und geheimer Liebe Flamme Für des Hofes Wonn' ùnd Lust Lodert heisz in aller Brùst, Weckt als Sporn, Schlachtenzorn. Darùm ward am grünen Rhein. Indem weiten Rosengarten Arg zerstoszen von den Harten Gerne mancher Schildesschein; Doch, so viel auch Schäffe splittern In der Hand von stolzen Rittern Keinem winkt der Kranz als Lohn, Alle wirft ein Königssohn, Hoch ùnd stark, Heldenmark. Walther war der Held genannt, Albhers Sohn, aùs seinem Lande Kam er zù des Rheines Strande, ‘Walther mit der starken Hand’; Küssen dùrft' er da ùnd kosen, Denn ein Kränzlein roter Rosen Hatt'als Preis der Tapferkeit Aùf das Haupt die schönste Maid. Hochbeglückt ihm gedrückt. Von der ritterlichen Fahrt Heimgekehrt als Doppelsieger, Ward ihm dùrch des Vaters Krieger Ein Empfang nach Heldenart; Für den lieben Sohn ùnd Erben Liesz der alte König werben Feierlich ùm Hildegùnde, Und der Sänger trùg die Kùnde Weit ùmher, übers Meer.... Dr L. Wilser. (Heidelberg) Vorige Volgende