Ontmoeting. Jaargang 10

[p. 140]

Frank Daen
Elegie der Evolution

täglich wird es trüber
Zukunft will nicht kommen.
(Konfuzius)

Was suchen wir zu erreichen in der Wissenschaft
das Gute zu wirken
ist unserem Wesen fremd
wir fallen ins Unendliche
umhoch wie Tiefseefische.

Dunkler wird die Aussicht
nachdem wir uns Lichtquellen erwerben
wer sieht noch im Nachtschwarz
Millionen Denkeinheiten fern
die Lichtzeichen göttlicher Ueberlegung?

Warum beruhrt die Meisten
das Ringen um die Wahrheit nicht?
in Gedanken umfassen sie die Vergangenheit
in Gedanken erleben sie die Zukunft
indem alle Ereignisse stattfinden
im Tatsachenbericht der Zeit
dem nicht zu leugnenden Lichtbild
ausserhalb der Organe.

Ist es Teufel, Aberglaube, Gott?
aber die Furcht vor dem Raum
wird einst jeden angreifen
und der Kampf wird furchtbar sein
nur denen ist das Glück
die vor dem Bindegewebe
das Unabwendbare annehmen
die aus der Vorbestimmung leben
und auf der blanko Geburt
einen Glauben errungen haben
die sich wissen im Kosmos
ein schwaches wohllautendes Instrument.

[p. 141]

 

Entsetzlich ist der Stand der Wissenschaft

 

für uns Eintagsfliegen

 

aber die Zeit im Garten der Erfahrung

 

reicht kaum Gott zu begegnen

 

wir flattern ein wenig in der Sonne

 

und fallen sterbend aus dem Kreislauf.