Is voorlichting noodzakelijk? (2)
Vaterland der Vaterländer.
De door Ludo Simons in nummer 4 van de 11e jaargang geciteerde lezersbrieven uit het Duitse dagblad Die Welt zijn intussen nog voor aanvulling vatbaar gebleken. Eveneens zonder kommentaar volgt hier (met fouten en al) de volledige tekst van een nieuwe lezersbrief in dezelfde krant, dit keer van een Vlaming in Nederland, Prof. Dr. R. van Roosbroeck (Oosterhout, N.B.) gepubliceerd op 3 april 1968:
‘Es gibt weder eine “flämische” noch eine “holländische” Sprache; es gibt nur eine niederländische Sprache. Sie gilt als verbindliche Hochsprache sowohl in Flandern wie in den Niederlanden. Natürlich gibt es neben der gemeinsamen Hochsprache noch Mundarten und mundartliche Schattierungen in Holland und in Flandern genauso wie in Deutschland.
Die gemeinsame neue Orthographie wurde 1863 durch die niederländischen Philologen De Vries und Te Winkel festgelegt und bereits 1864 von der belgischen Regierung gesetzlich anerkannt. Seitdem gibt es auch eine gemeinsame niederländisch-flämische Sprachkommission. Von dieser Kommission festgelegte Änderungen in der Rechtschreibung werden von den Holländern und den Flamen gleichzeitig anerkannt.
Bei der Gründung Belgiens wurde das Französische Amtssprache, Französisch war auch bis 1930 die offizielle Sprache der Universitäten. Die sog. Oberschichten in Flandern bedienten sich nach 1830 vlelfach der französischen Sprache. Aber sowohl vor wie nach 1830 haben sich flämische Schriftsteller und Gelehrte der flämischen Sprache bedient. Lange vor der Jahrhundertwende war bereits eine reiche flämische wissenschaftliche und schöngeistige Literatur von Rang entstanden. Die auch in Deutschland gut bekannten Schriftsteller Felix Timmermans, Styn Streubels, Buyse und Verschaeve schrieben ausschlieszlich flämisch. Heute wird in Flandern fast ausschlieszlich flämisch gelehrt, geschrieben, gedichtet und gesprochen.’