Niederrheinische Liederhandschrift von 1574(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij Vorige Volgende [Folio 114r] [fol. 114r] [Jch schweigh vnnd můes gedenckenn] 1. Jch schweigh vnnd můes gedenckenn Hertzallerliebste mein, Groes Ellen[d] thoidt mich krenckenn, Wahn ich nicht bey eůch mag sein, Ach m[ů]cht ich zů eůch kohmmen, vnnd spechenn eůch freůndtlich zů Dů hast meinn Jůnges hertzenn vmbfangehn, hertz moet vnnd aůch meinn sinn. 2. Das kan noch mag mir niemandts annder sein, So lieb als dů mir bist Die Kleffer doent vnns meldenn, das dů mir so freůntlich bist Noch will ich bey dir thůen vnd laessenn, Als was zů der ehrenn gehoert Dů bist feins lieb mein eigenn, Kein mahn vns das verziert. [Folio 114v] [fol. 114v] 3. Feins lieb halt mir die trawe, die dů mir geredt hast das sal dich nimmer nimmer rawenn, das redt ich dir vůrwahr, Jch hab mich dir selbs gegebenn, Jn rechter stedicheit, Dů geliebst mir boůen allen, boůen allen Jůngling rein. 4. Ach mogt es sůnder den toedt geschehenn, Hertzallerliebster mein, Mein hertz wol ich dir vfschneidenn, vnnd lassens von binnen bsehn, Dů solt dich in traenen kehren, gantz frůntlich zů mir, nhů schwengk dich her, in meinen blancken arm, so bleibstů stedig bey mir. Vorige Volgende