Niederrheinische Liederhandschrift von 1574
(1574-1591)–Anoniem Niederrheinische Liederhandschrift von 1574– Auteursrechtvrij
[Folio 49v]
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[Folio 50r]
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[Folio 50v]
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3. Do er an das ende
da er die Jůngfraw hat bescheidenn
Got grůes eůch in dem Gardenn,
vnnd plůckt ir ab die Roeselein, blaeder,
oder wardet ir vf desen roesenn gardenn?
4. Jch plůcken nicht ab die roesen blader
Jch wardt nicht vf diesen Roesen gartenn,
Jn desem Roesenn gartenn
wil ich meines liebgens wartenn.
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[Folio 51r]
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5. Was wilt ir im entbiedenn
Was wilt ir ihm nhů schreibenn
Zů hoeff so můes ich reitenn,
Jch sagh in nechten abendt,
Gahen vůr groener awenn
Spacieren mit andern Jůngkfrawenn.
6. Jch weiß im nit zů binden
Jch weis im nit zů schreiben,
Der liebe Gott wol sein verwahrer seinn
Dem liebsten magh ich nit gram sein.
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[Folio 51v]
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7. Sei zoech heraůß ein schleuwer
Ein schleůwer war weiss gewaeschenn,
Den wilt meinem boelen schenckenn,
Das er meiner wolt gedencken.
8. Er thed ab seinenn Eiserenn hoedt
Er empfingk die Jůngkfrawe die schoene,
Jr seidt die schoenste boůen allen,
mit schoenen Jůngfrawen ist mir mein hertz vmbfangen.
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[Folio 52r]
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[Folio 52v]
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11. Sei singet aůch keinen sangk so sůes
Sey drinck sich aůch keinen dranck so klaer
Sey drůefft in mit ihren foessenn,
reich Gott wie ist die liebe so sůes.
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