Arbeitssäle, hoch und hell.
Flammen lodern steil und grell:
Lichter rings und überall,
Wagenrollen, Hammerschall:
Neut hab ich Nachtschicht!
Traurige Töne klingen bei dem Metallarbeiter Tksczyk in Hindenburg (geb. 1907) auf:
Ein langer, trüber Abend ist mein Leben,
kein Strahl der Freude kann ins Dunkle dringen,
ein Sklave nur der Arbeit muss ich ringen
und doch vergebens scheint mein ganzes Streben.
Neben dieser jungen, vor allem aus der Arbeiterschaft kommenden Generation steht die Schar der alten Schriftsteller, die mehr dem Mittelstand angehören. Führer dieses oberschlesischen Schrifttums ist unzweifelhaft Kurpium, der als Lehrer seit beinahe 40 Jahren an der Bergschule zuerst in Tarnowitz, jetzt in Peiskretschau wirkt. Seine Romane und Novellen atmen eine grosse Liebe zum oberschlesischen Volk. Sie lassen in die Seele des Arbeiters und Bauers, des Angestellten und Beambten schauen. Sein Roman ‘Das schwarze Weib’, rollt die Geschichte der Grafen Schaffgotsch auf, die in der oberschlesischen Industrie eine ausschlaggebende Rolle spielen. ‘Der Mutter Erde’ sucht die inneren Gegensätze zu fassen, die sich aus dem Kampf zwischen Deutschen und Polen um die Gewinnung der Oberschlesiers in der Vorkriegszeit ergaben, als von polnisch-nationalistischer Seite aus die Propaganda einsetzte.
Aus dieser älteren Generation traten neben ihm stärker hervor W. Köhler, H. Domink, Elise Draub, Hans Pilot, A. Silbergleit, Graf Strachwitz. Von Köhler, dem Herausgeber der ‘schlesischen Blätter’, liegen eine Anzahl Novellen und Gedichte vor, deren eins hier folge:
Tod und Finsternisumdrohte
stossen ihren Feuershauch
keuchend durch die hohen Schlote
auf wie einen Opferrauch.