Ein vergessener romantiker von Elisabeth von Machui.
Eine kleine, verstreute Gemeinde in deutschen Landen (und wie ich unlängst erfahren muszte, sogar weit über deutsche Grenzen hinaus) hält das Andenken an den liebenswürdigen, se jung verstebenen Dichter Moritz Graf Strachwitz aufrecht. Die Romantik seines Lebens und seines Schaffens hat manch einen Dichter und Komponisten Anregung gegeben. Fontane, Felix Dahn, Detlev von Lilieneren und Gustav Falke standen ebenso wie Börries von Münchhausen und lulu von Strausz-Terney in seinem Bann. Die Musik seiner Verse aber fesseite Carl Löwe und Robert Schumann, Brahms und Rubinstein, um nur einige zu nennen.
Das alte Schlosz Peterwitz in Schlesien, in dem Moritz Strachwitz seine Jugend verlebte, muszte mit dem Ausblick auf das nahe Eulengebirge, mit seinen Festen Türmen und dem groszen Park mit den herrlichen alten Bäumen und den vielen verschwiegennen Fleckchen, den geheimnisvollen Erzählungen über die ‘Weisze Frau’, die im Schlosze spuke, die Fanatsie des aufgeweckten Knaben anregen. Diese romantischen Jugendeindrücke waren von richtunggebendem Einflusz auf das Schaffen des jungen Dichters. Die Studienzeit sah ihn im Banne der Burschenschaften, die damals Deutschlands akademische Jugend beherrschten.
In Breslau und Berlin war der lustige Student der Liebling der Frauen. Der ‘Tunnel über der Spree’, literarischer Treffpunkt des verrevolutionären Berlins, zählte ihn als treues Mitglied. Im Kreise Menzels, Heyses, Storms, H. Seidels - und wie sie alle hieszen, die dort Anregung gaben und nahmen fand er seinen besten Freund Felix von Behr. Ihm erschloss sich auch die chaotische Stimmung des Dichters, der bald in