gegeben. Die führende Redaktionsmitglieder waren Gallée, Kern, der Historiker Rogge und später auch J.W. Muller. Dieser Ausschuss war ernsthaft bestrebt, das ursprüngliche Ziel, nämlich eine Sammlung der alten Belege der Siedlungsnamen herzustellen, zu erfüllen und dieses ist ihm gelungen für die Provinzen Friesland, Drente, Overijsel und Gelderland. Leider ist die Qualität dieser Arbeiten sehr verschieden. Die Sammlung für Drente, obwohl unvollständig, und diese für Friesland sind ziemlich gut; sie wurden von den Archivaren der betreffenden Provinzen bearbeitet und diese waren sich davon bewusst, dass man die Überlieferung der Archivalien überprüfen musste und den gedruckten Ausgaben nicht ohne Weiteres trauen konnte. Letzteres haben die meisten an den N.G.N. beteiligten Sprachforscher nie eingesehen. Die Sammlung für Overijsel ist mässig, diese für Gelderland durchaus schlecht, und dieser Laienarbeit von Anspach werden sowohl im Ausland wie auch in unserem Lande noch immer die tollsten Fehler entnommen. H. Kuhn entnahm ihr z.B. den vermeintlichen -nd-Namen Sulvenda, heute Zilven, der aber in der ursprünglichen Urkunde Suluelda heisst. Naarding meinte in der angeblichen Schreibung Wichmoed für Wichmond einen -muiden-Namen zu erblicken, was natürlich in jeder Hinsicht unmöglich ist.
Es war übrigens in der Periode bis 1901 wohl sehr schwierig eine gute Materialsammlung bereitzustellen, da die wichtigste Voraussetzung: ein gutes Urkundenbuch, noch weitgehend fehlte. Nur für Groningen und Drente lag ein ziemlich zuverlässiges Urkundenbuch, erschienen 1896-1899, vor. Die viel früher erschienenen Urkundenbücher für Holland und Zeeland, sowie für Gelderland waren völlig veraltet und unzuverlässig. Erst ab 1920 erschien das ‘Oorkondenboek voor het Sticht Utrecht’, das 1959 abgeschlossen wurde. Ebenfalls während der fünfziger Jahre erschien ein Urkundenbuch für Overijsel, und die Drucklegung eines neuen, sehr gediegenen Urkundenbuches für Holland und Zeeland ist erst in diesem Jahre erfolgt. Neue Urkundenbücher für Gelderland und Noordbrabant sind jetzt auch in Vorbereitung, aber es wird noch lange dauern bis sie zur Verfügung stehen werden. Damals musste man mit den Namensammlungen fertig werden ohne die Glöcknerschen Ausgabe der Urkunden von Lorsch und ohne die Kötzschkeschen der Werdener Urbare. Vielleicht hat dieser Mangel an zuverlässigen Vorarbeiten wohl mit dazu geführt, dass man die Materialsammlung nach dem 5. Band der N.G.N. eingestellt hat.
Nach 1901 folgte eine Periode der Ruhe. Erst 1928 erschien der