als Enblem der Wappenschilde, sowie als Helmkleinod und Schildhalter dargestellt wurde und dem man schon in alter Zeit den Familiennamen Greif (Cryp) entlehnte’. Demgegenüber möchte ich bemerken, dass Grifo ein altgermanischer, besonders bei den Franken beliebter Mannsname ist - ein Bruder Pippins des Kurzen und Oheim Karls des Grossen hiess beispielsweise so - und die Bildung Gripinghoven die Ableitung von einem Eigennamen ausser Zweifel setzt. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes hat uns, wie in manchen anderen Fällen (vgl. mein Buch ‘Die Germanen’ auf S. 108), die keltische Wurzel ‘grip’ mit der Bedeutung ‘superbus’ überliefert. Dadurch findet auch der öfter vorkommende Burgname ‘Greifenstein’ sowie der Seename ‘Greifensee’ (Grifensee, Gryffensee) seine einfache Erklärung. Später war freilich die eigentliche Bedeutung in Vergessenheit geraten und die ritterlichen, auf einem der Greifensteine hausenden Geschlechter führten als ‘redendes Wappen’ das sagenhafte Ungeheuer, dessen Name dem griechisch-lateinischen gryphus entweder urverwandt oder nachgebildet ist, im Schilde. Wie nun aus rheinischen und Greifswalder Ratsurkunden hervorgeht, ist ein Teil des niederdeutschen Geschlechts nach Pommern ausgewandert und hat dorthin auch den Namen seines Besitztums am Unterrhein übertragen. In ähnlicher Weise lässt sich dieser Nachweis für verschiedene andere rügisch-pommerische Adelsgeschlechter führen, z. B. für die Apeldorn, Behr, Berg, Bohlen, Borck, Clot, Dorne, Esbeck, Flemming, Flotow, Hagen, Lottum, Osten, Raden, Schack, Stade, Weiher, Wenthusen, Woosten u.a. Diese aus der Übereinstimmung vieler, auch bürgerlicher Namen zu erschliessende Einwanderung vom Niederrhein, bezw. aus den Niederlanden, setzte sich auch noch in späterer
Zeit, besonders infolge der Religionskriege, fort und bildet einen schlagenden Beweis für die Ausdehnungskraft des gesittungverbreitenden germanischen Stammes.