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Das neue Südafrika.
Unter dieser Überschrift ist bei C.A. Schwetschke & Sohn, Berlin, ein Buch aus der Feder des südafrikanischen Mitarbeiters genannter Zeitung erschienen, das zum erstenmale in der deutschen Presse eine zusammenhängende Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Zustände Südafrikas gibt, wie sie durch die Umwälzungen des Burenkrieges auf den Trümmern der einstigen Freistaaten und deren Nachbarkolonien hervorgerufen wurden. Andere Umwälzungen sind inzwischen mit dröhnender Wucht auf der Weltbühne vorübergezogen, aber kein noch so grosses Ereignis wird in der deutschen Brust die Erinnerung an die grosse nationale Erhebung auslöschen können, die um die Jahrhundertwende durch unser Volk ging und allen Deutschen des Erdenrundes zum erstenmale wieder seit 1871 und vielleicht stärker noch als damals ihre Zugehörigkeit zu einer grossen Volkseinheit zum Bewusstsein brachte. So wenig auch damals die blosse, bekanntlich nicht nur in Worten bekundete Burenbegeisterung entscheidend in die Wagschale des Krieges fallen und das Gesetz vom Rechte des Stärkeren umstossen, das Geschick der Freistaaten aufhalten konnte, nutzlos verraucht ist sie darum keineswegs. Der leidenschaftlichen Aufwallung menschlicher und nationaler Empfindungen, deren wir uns niemals zu schämen haben, ist zunächst eine gewisse Ernüchterung, dann aber die kühl wägende Kritik gefolgt, die nicht der schlechteste Teil des deutschen Geistes ist. Wurde durch diese wissenschaftliche Kritik des südafrikanischen Problems zunächst die Richtigkeit des nationalen Instinkts, der in der Burennot einen Lebensnerv der deutschen Weltmacht berührt sah, vollauf bestätigt, so hat inzwischen das Schicksal durch einen neuen noch deutlicheren Wink in Gestalt unseres eigenen Kolonialkrieges dafür gesorgt, dass wir die
weitere Entwicklung Südafrikas vor- | |
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aussichtlich nie mehr aus dem Auge verlieren werden. So gering die militärische Ausbeute an Erfahrungen aus dem Burenkriege war, so reich sind seine national-politischen Lehren, und in diesem Sinne glauben wir uns berechtigt, die Arbeit Prof. Samassas, die jetzt in Buchform an weitere Kreise herantritt, die vor allem ein neues Band des gegenseitigen Verständnisses zwischen uns Deutschen und der werdenden Afrikandernation webt, als eine der besten Früchte der deutschen Burenbewegung anzusprechen.
Eine eingehende Besprechung des Buches, dem ja der Verfasser selbst durch seine mit grossem Beifall aufgenommenen Berichte in obengenannter Zeitung den besten Geleitbrief mit auf den Weg gegeben hat, erübrigt für uns aus eben diesem Grunde. Aber gerade weil auch wir der fachmännischen Kritik aller geborenen und erfahrenen Afrikaner unterliegen, die Prof. Samassa oft genug herausfordert, glauben wir seiner Beobachtungs- und Darstellungsweise einige Worte schuldig zu sein, die ihn u. E. ganz besonders und vielleicht mehr noch als geborene Afrikaner zu einem sicheren Urteile über die Zukunft Südafrikas ganz hervorragend befähigt. Prof. Paul Samassa, z. Zt. Schriftleiter der Alld. Blätter, des Organs des Alldeutschen Verbandes, ist von Geburt Deutsch-Österreicher. Aufgewachsen und politisch geschult im Mittelpunkt der europäischen Rassenkämpfe, dabei ausgestattet mit dem Rüstzeug der die historische Betrachtung immer mehr durchdringenden naturwissenschaftlichen Methode in der Behandlung der Völkerfragen, ist er von den Mängeln der ausschliesslich reichspolitischen ebenso wie der rückblickend-historischen Auffassung gegenwärtiger Dinge völlig frei. Die österreichische Schule deutscher Nationalpolitiker hat unter dem Drucke übermächtiger Verhältnisse gelernt und gelehrt, den Volksbegriff in seiner ethnologischen Reinheit, losgelöst von allen Staats- und dynastischen Vorstellungen zu erlassen, welche z. B. das Urteil selbst der besten Patrioten im Deutschen Reiche heute noch trüben, weil sie auf Grund der geschichtlichen Entwicklung die Begriffe Kaiser und Reich nicht
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vom Deutschtum zu trennen vermögen. Kaiserliche Beamte, Reichskommissäre u.s.w. vollends werden den grossen Völkerund Rassenfragen der Zeit, in denen Dynastien gar keine, Staaten nur eine untergeordnete, dagegen die in den Völkern lebendigen Kräfte die ausschlaggebende Rolle spielen, nie ganz unbefangen entgegentreten können. Und nun gar Südafrika, wo wir es schon heute nicht mehr mit dem Gegensatz Buren und Engländer, sondern ersichtlich mit der Bildung einer neuen Nation, mit den Anhängern eines anglobritischen Afrikandertums zu tun haben, über dessen nächste Stufen sich die mitten in der Entwicklung stehenden Beteiligten selbst am allerwenigsten Rechenschaft geben können! Da bedarf es in der Tat eines Kritikers, dessen eigenes Volkstum sich von allen geschichtlichen und heraldischen Hoheitsbegriffen losgemacht hat, der da weiss und auch den Mut hat, es auszusprechen, wie wenig sich gerade die stärksten und lebensvollsten Völker, die, wie der Engländer, das Bewusstsein ihrer Zusammengehörigkeit in sich tragen, im Grunde darum kümmern, welches ‘bunte Fähnchen’ zu ihren Häupten weht.
Samassa hat seinem Studium einen Autenhalt von vier Monaten in allen Teilen Südafrikas gewidmet, gewiss eine sehr kurze Zeit für den Reichtum seiner Beobachtungen; aber mit Recht warnt er davor, sein Werk etwa blos auf das Vorrecht eines längeren Aufenhaltes hin mit überlegenen Mienen zu beurteilen. Denn erstens hat er den Vorzug, mit den wirtschaftlichen Fragen, die für jeden Afrikander naturgemäss den Mittelpunkt der Betrachtung bilden, nicht beschwert zu sein, und zweitens bewahrt zweifellos ein kürzerer Aufenhalt sicherer die Frische und Unmittelbarkeit der Auffassung, die bei längerem Verweilen in einer ganz unwillkürlichen Anpassung an die neuen Verhältnisse unterginge. Neben dem Vertrauen auf die Tüchtigkeit des holländisch-deutsch-hugenottischen Burenvolks, das mit dem akklimatisierten britischen Afrikandertum auf dem Wege gleich starken Selbstbewusstseins und gegenseitiger sprachlicher und religiöser Duldung
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einst zu einem unabhängigen Südafrika gelangen dürfte, hat Samassa auch einen starken Glauben an den Fortbestand des Deutschtums, wenn auch in der Gestalt eines Deutsch-Afrikandertums gewonnen, d.h. ‘wenn wir wollen hüben und drüben’. Wir können die Möglichkeit, dass ein solches ernstes Wollen auch zum Ziele führt, nicht besser erweisen, als durch die auszugsweise Wiedergabe des letzten Kapitels über ‘Deutschtum und deutsche Arbeit", welches eine Fülle der wertvollsten Nutzanwendungen auf unsere eigene Kolonialpolitik in Deutsch-Südwestafrika enthält:
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Deutsch-Afrikandertum und Südwestafrika.
Genaue Angaben über die zahlenmässige Stärke des südafrikanischen Deutschtums zu machen, ist kaum möglich. Die Volkszählung von 1891 weist für die Kapkolonie 6500 in Deutschland Geborene aus. Die Konfessionsstatistik gibt hier auch einige Anhaltspunkte, insofern von den Lutheranern nur ein kleiner Teil für Skandinavier und Holländer abzurechnen ist; die Volkszählung von 1891 gibt deren Zahl auf 10 400, die von 1904 auf 13 089 an. Wie viele dieser Lutheraner zwar deutscher Abstammung, tatsächlich aber bereits entnationalisiert sind, lässt sich schwer schätzen; da aber bisher in allen deutsch-lutherischen Gemeinden an der deutschen Kirchensprache festgehalten wird, dürfte bei völliger Entnationalisierung wohl meist auch ein Ausscheiden aus der Kirchengemeinde erfolgen. Neben der lutherischen Kirche kommt noch die Baptistenkirche, deren Bekennerzahl auf 9940 angegeben wird, in Betracht; vielleicht darf man 4000 davon als Deutsche ansprechen. So ergibt sich für die Kapkolonie eine Gesamtzahl von etwa 17000 Deutschen; rechnet man für Transvaal 12 000, für den Freistaat 1000, Natal 2500-3000, so kommen wir auf eine Gesamtzahl von 30-35000 Deutschen in Englisch-Südafrika.
An sich ist dies natürlich eine geringfügige Zahl und auch im Verhältnis zur weissen Gesamtbevölkerung macht sie noch nicht
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ganz 3 Prozent aus. Immerhin bilden neben Buren und Engländern die Deutschen das einzige Volkselement in Südafrika das seinen nationalen Zusammenhang bis zu einem gewissen Grade wahrt und auch nach aussen hin als solches in Erscheinung treten lässt.
Nach einer eingehenden Schilderung der Schwierigkeiten, mit denen das Deutschtum um seine Erhaltung zu kämpfen hat, sagt Samassa: Diese Schwierigkeiten zu überwinden, muss Aufgabe der Schule und Kirche sein und eines Nationalgefühls, das weder der Liebe zur südafrikanischen Heimat noch der Betätigung auf allen Gebieten ihres geschäftlichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens im Wege stehen darf, eines Nationalgefühls im Sinne eines ausgeprägten Deutschafrikandertums.
Ein frischer Zug geht gegenwärtig durch das südafrikanische Deutschtum, und dies ist eine Folge des Burenkrieges. In dem politischen Kampf der Buren und Engländer empfiehlt sich ihnen fast überall eine gewisse neutrale Zurückhaltung; etwas Neues keimt in ihnen auf, das Gefühl Deutschafrikander zu sein, die sich gleichberechtigt neben holländische und englische Afrikander stellen dürfen. Ob dieses Deutschafrikandertum sich auch politisch organisieren wird, um als besondere Partei in das Getriebe des öffentlichen Lebens einzugreifen, wie ihm von mancher Seite empfohlen wird, ist heute noch eine offene Frage. Ein Deutschtum, das lediglich auf die deutsche Reichsangehörigkeit begründet ist, kann in Südafrika niemals eine irgend erhebliche Rolle spielen. Natürlich sind auch dort infolge der bekannten Mängel des Gesetzes über die deutsche Reichsangehörigkeit viele Deutsche aus dem deutschen Staatsbürgerverbande ausgeschieden. In manchen Fällen mag das ihre Entnationalisierung befördert haben; aber es wäre völlig verkehrt, diesem Umstände einen erheblichen Einfluss auf die Schicksale des Deutschtums in Südafrika zuzugestehen. Keine Änderung dieses Gesetzes wird so weit gehen können, die deutschen Reichsangehörigen von der allgemeinen Dienstpflicht zu entbinden. Aber selbst wenn sich gerade für
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Südafrika eine besonders bequeme Form ihrer Ableistung in unserer südafrikanischen Kolonie finden Hesse und eine Bahnverbindung das Reisen dahin erleichterte, so darf man doch nicht übersehen, dass das in Südafrika geborene Geschlecht in einem Gedankenkreise aufwächst, dem nur ein längerer Aufenthalt in den für Eindrücke empfänglichsten Jugendjahren in Deutschland ein Gegengewicht bieten könnte. Es ist möglich, dieser Jugend den Gedanken klar zu machen, dass die Deutschen als Deutsche ihrer südafrikanischen Heimat viel geben können und dass sie sich deshalb ihr deutsches Volkstum bewahren müssen; jungen Leuten aber reichsdeutschen Patriotismus einimpfen zu wollen und das Gefühl aufzuzwingen, dass sie ihr Leben lang in dem Lande, in dem sie geboren und aufgewachsen sind, doch nur Fremdlinge bleiben, wäre ebenso grausam wie nutzlos. Das Endergebnis der jetzigen politischen Kämpfe in Südafrika wird zweifellos die gegenseitige Duldung zwischen dem holländischen und englischen Bevölkerungsteil sein. Neben und zwischen beiden muss sich auch Raum finden für eine ruhige Entwicklung des südafrikanischen Deutschtums.
Auf unser werdendes Afrikanertum in Deuisch-Südwestafrika übergehend schreibt Prof. Samassa: Ich glaube, dass das wirtschaftliche Heil Deutsch-Südwestafrikas nur im Zusammenhange mit den englischen Kolonien gesucht werden kann, und dass uns hier eine Aufgabe bevorsteht, die besonders viel politisches Geschick erfordert: diesen Zusammenhang in geeigneter Weise herbeizuführen und doch dabei den deutschen Vorteil zu wahren. Anderseits müssen wir aber auch klar der politischen Zukunft ins Auge sehen. Derselbe Geist der Unabhängigkeit, den das südafrikanische ‘Veldt’ im britischen Südafrika erzeugt, wird auch unserem Schutzgebiet nicht fremd bleiben, wenn es erst einmal eine stärkere weisse Bevölkerung besitzt. Nehmen wir an, dass sich einmal in unserem Schutzgebiet eine Misstimmung gegen die deutsche Regierung herausbildet, die etwa derjenigen gleicht, die jetzt im englischen Südafrika gegen England herrscht, nehmen
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wir an, dass diese Unzufriedenheit bei uns die moralische Unterstützung der Bewohner des übrigen Südafrika, sei es nun unabhängig oder englisch, findet, dass auch bei uns ein Afrikandertum sich gegen die Bevormundung des Mutterlandes sträubt, dann gibt uns wohl der jetzige Aufstand in Deutsch-Südwestafrika eine annähernde Vorstellung davon, was die Behauptung des Schutzgebietes gegen eine aufständische, vom übrigen Südafrika aus unterstützte Bewegung uns kosten könnte. Ja, ich glaube, dass wir gegen den ausgesprochenen Willen der weissen Bevölkerung Südafrikas es überhaupt nicht behaupten können, wobei England selbst noch nicht ein Schiff in Bewegung zu setzen braucht.
Deutsch - Südwestafrika ist heute ein starker weltpolitischer Trumpf in unseren Händen. Besonders in der letzten Zeit ist von englischer Seite wiederholt darauf hingewiesen worden, wie zweckmässig es vonseiten Englands wäre, unsere Flotte zu vernichten, bevor sie eine Stärke erlangt, die England gefährlich werden könnte. Es wäre gut, wenn man von unserer Seite, gerade um diese englischen Heissporne etwas abzukühlen und die Stellung der friedlichen Kreise in England zu stärken, mehr betonen wollte, dass, was immer für Verluste ein derartiger Krieg auch für uns im Gefolge haben mag, England dabei doch die eine grosse Gefahr läuft, Südafrika zu verlieren. Wir haben heute etwa 12000 Truppen in Deutsch-Südwestafrika, von denen die Hälfte wohl noch geraume Zeit dort wird verbleiben müssen. Bei einem Kriege zwischen Deutschland und England würde die südafrikanische Küste natürlich von England blockiert werden, und unseren Truppen bliebe gar nichts anderes übrig, als sich der Kapkolonie zuzuwenden und dort ihren Lebensunterhalt zu suchen. Ich glaube nun zwar nicht, dass einem solchen Einfall sofort eine Erhebung der Buren im Lande folgen würde, aber das scheint mir ganz zweifellos, dass Tausende von Buren, die heute nichts zu verlieren haben, sich den deutschen Streitkräften anschliessen würden, ohne dass die englischen Behörden dies bei der Natur des Landes hindern könnten. Und wenn ich hier
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neuerdings daran erinnere, dass es nur 14 000 Buren waren, die zum Schluss gegen England im Felde standen, dass es damals vonseiten der burischen Verräter eine Unterstützung fand, auf die es heute keinesfalls mehr rechnen kann, wenn man ferner in Betracht zieht, dass die ständige englische Garnison Südafrikas nicht mehr beträgt als 20000 Mann, dann mag man sich in England sehr wohl überlegen, welch ein unabsehbares Abenteuer ein deutsch-englischer Krieg trotz der überlegenheit der englischen Flotte für England ist und bleibt.
Der Fortschritt des englischen Südafrika zu grösserer Freiheit und Selbstbestimmung ist gar nicht aufzuhalten. Spinnen wir dieselbe Nummer des Fadens, wie England jetzt, dann überträgt sich die Abneigung gegen England nicht nur in unserem eigenen Gebiet, sondern in ganz Südafrika auf uns. Wenn wir aber der Bevölkerung unserer Kolonien nicht nur widerstrebend Anteil an der Verwaltung geben, um deren Drängen nachzugeben, sondern sie zu Selbstverwaltung erziehen und mehr und mehr die Rolle des beratenden und helfenden Freundes übernehmen, der doch seinen starken Einfluss übt, ohne ihn äusserlich stets zur Schau zu stellen, dann werden wir durch die Tat zeigen, dass die Freiheit, die der Bewohner des Koloniallandes mit Recht für sich in Anspruch nimmt, nicht unvereinbar ist mit der Ausübung der Hoheitsrechte seitens des Mutterlandes. Wissen wir dies zu erreichen, dann ist uns der ungestörte Besitz unserer Kolonie nicht nur für alle Zeiten sicher, wir werden auch ohne Aufwendung irgend welcher Machtmittel ein einflussreicher Faktor in der Entwicklung von ganz Südafrika. Hier liegt der Wert unserer Kolonie, den ich viel höher veranschlage als ihren wirtschaftlichen Wert an sich.
Gelingt es uns, solches Ziel zu erreichen, dann wird unser Schutzgebiet von einer deutschen und burischen Bevölkerung in dem Masse besiedelt sein, wie es die Beschaffenheit des Landes überhaupt zulässt. Die Buren werden deutsch und burisch sprechen, sowie im englischen Gebiet englisch und burisch. Eine
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Transversalbahn wird unser Gebiet mit Transvaal verbinden, ein lebhafter Verkehr wird herüber und hinüber stattfinden. Die Deutschen Johannesburgs können dann zur Erholung nach ‘Deutschland’ fahren, wie jetzt etwa nach Kapstadt. Mancher Deutsche aber, der den Anpassungsprozess an Südafrika in unserem Gebiet glücklich überstanden hat, wird wohl auch nach dem englischen Gebiet ziehen, um sein Glück zu versuchen und wird dadurch die Reihen des Deutschtums dort verstärken. Wenn wir die überlegenen Kräfte unserer Wissenschaft in den Dienst der Viehseuchenbekämpfung in unserem Schutzgebiet stellen, können wir uns nicht nur materiellen Vorteil dadurch sichern, sondern auch die Viehzüchter der englischen Kolonien veranlassen, zu uns in die Schule zu gehen; und wenn ich meine Phantasie weiter schweifen lasse, so sehe ich in Windhuk eine Hochschule entstehen, die sich in ihrer Eigenart südafrikanischen Verhältnissen anpasst, und wo die südafrikanische Jugend der Weisheit lauscht, die sie nicht mehr in London und Edinburgh zu holen braucht. Wie sehr dies alles die Stellung des Deutschtums in ganz Südafrika stärken würde, brauche ich kaum zu betonen.
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