weise ich auf einige vorzügliche Photographien hin, die der Verlag Dr. F. Stoedtner, Berlin, herausgibt, und die an Schärfe wohl ihresgleichen suchen; schade, dass sie nur in ganz kleinem Formate, wie auch die im gleichen Institute hergestellten Lichtbilder, erschienen sind.
Eine neuerdings auch für die Nachbildung älterer Werke angewandte Reproduktionstechnik ist der Lichtdruck, der sich ganz besonders für Handzeichnungen eignet, weil er unbeschönigt genau das vom Künstler Gewollte in ruhigem Tone wiedergibt, ein Vorzug, der gerade bei Handzeichnungen so nötig ist, nach den Worten Morellis: ‘In den Handzeichnungen steht ein ganzer Mann sozusagen ohne Hilfe, ohne Affektion vor uns, und sein Genius mit seinen Vorzügen und seinen Gebrechen spricht unmittelbar zu unserem Geiste’. Die bei Ferd. Schenk in Wien erschienenen ‘Handzeichnungen alter Meister’ bieten nach dieser Richtung hin das Vollkommenste, was ich bis jetzt gesehen habe. Sowohl die ein- als auch die mehrfarbigen Blätter (meistens aus der ‘Albertina’ in Wien) sind mit seltener Naturtreue wiedergegeben.
In farbigen Bildern ist leider nicht viel Nennenswertes erschienen. Der Drei- oder Vierfarbendruck ist darin noch stets vorherrschend, und es ist erstaunlich, wie schlecht die Ausführung hierin manchmal ist. Eine sehr löbliche Ausnahme machen die Erzeugnisse des Verlages E.A. Seemann in Leipzig. Die günstige, sorgfältige Herstellung macht sich allerdings in erster Reihe in den Veröffentlichungen bemerkbar, die es mehr auf die neueren Gemälde abgesehen haben, so die ‘Hundert Meister der Gegenwart’ oder ‘Meister der Farbe’. Was die Technik leisten kann, ist geschehen, was man besonders den Lieferungen der ‘Alten Meister’ ansieht. Unter Glas und Rahmen machen sie einen wesentlich günstigeren Eindruck als früher und sind ganz entschieden zum Ankauf zu empfehlen.
Mit dieser Übersicht wäre der Zweck des Aufsatzes eigentlich erreicht, wenn ich nicht noch auf etwas aufmerksam machen möchte, nämlich auf die Frage des Einrahmens. Nicht jeder Glaser besitzt