| |
| |
| |
Kriegsglück.
Schauspiel in einem Aufzug
von Hans Lutz (Mainz).
Ort der Handlung: Ein mittelalterlicher Königshof.
Es treten auf:
Der König. |
Rodelinde } seine Kinder. |
Rodulf } seine Kinder. |
Rodelindens Amme. |
Der Seneschalk. |
Ein Edler an des Königs Hof. |
Wignand, ein Königssohn. |
Sein Knappe. |
Ein Krieger seines Gefolges. |
Gefolge und Gesinde. |
| |
Erster Auftritt.
Vorhalle des Frauenhauses.
Rodelinde und ihre Amme über eine Stickerei gebeugt.
(halblaut singend)
Heiser krächzt nach Raub der Rabe,
Auf der Walstatt heulen Wölfe,
Satt vom Blut siegloser Helden,
Denen Wurd auf heisser Heide
Wahllos warf das Todeslos.
Lass, Töchterchen, die Nadel endlich ruhn,
Die unermüdlich durchs Gewebe schlüpft
Und bunte Wunder auf die Leinwand zaubert.
| |
| |
(ohne aufzusehen)
Seltsam saust es in den Lüften,
Sind es Schwingen wilder Schwäne,
Ist's des Falken starker Fittich,
Oder rauscht des Himmels Regen
Nieder auf der Nome Saat?
Du trübst dir noch der Augen klaren Schein,
Beschwerst dein Herz mit solchem Klagelied.
Die Arbeit, Amme, kürzt den langen Tag,
Der Nächte Tränen röten meine Lider.
(Lässt seufzend die Arbeit sinken und blickt träumerisch ins Weite.)
Fahren übers Feld des Todes,
Und der Schildmaid scharfes Auge
Späht nach einem speerdurchbohrten
Helden, hilfreich ihm zu nahn.
Seht, sie schwingt sich aus dem Sattel,
Neiget sich zur Walstatt nieder,
Hebt ein Haupt aus Blut und Moder,
Starret in ein stilles Antlitz,
Noch im Tode trotzig schön.
Und sie küsst die kalten Lippen,
Streicht die Locken aus der Stirne,
Schlingt um ihn die schlanken Arme:
Leben sollst du, mein Geliebter,
Wonnevoll in Wodans Saal!
| |
| |
Wie gerne wollt' im trauten Brautgemach
Die Fackel ich, mein Täubchen, dir entzünden,
(mit einem Seufzer)
Doch such' den Liebsten unter Leichen nicht.
Verbannt ist Freud' und Lust von diesem Hof,
Seit jener grauenvollen Schlacht, in der
Mein Bruder fiel mit unsres Adels Blüte.
Wohl hat, ich weiss, mit herbem Leid, du Arme,
Ein blindes Schicksal grausam dich geschlagen,
Doch Weh und Wunden heilt die liebe Zeit.
Und du, so jung, so schön wie Freia selbst,
Du welkst dahin als unerschlossne Knospe,
Die Wänglein bleich von nimmermüdem Gram,
Die holden Augen trüb vom vielen Weinen.
Die Träne, sagt der Weise, trockne bald,
Doch still im Herzen heg' ein treu Gedenken.
(Man hört dreimaligen Hornesruf.)
Horch, hörst du nicht vom Tor des Wächters Horn?
Das kündet Gäste, Kind, dem Hause an,
Zum erstenmal nach langer Zeit; o wollten
Die hohen Götter, dass sie Gutes brächten!
Wer naht als Gastfreund dem verfehmten Haus?
Von Feinden sind umgeben wir, verachtet,
Seit unsern Waffen blieb der Sieg versagt.
(in die Ferne spähend)
Zwei Reiter seh' ich sprengen durch das Tor,
Der erste ist der Herr, das sieht man wohl -
| |
| |
Wie sitzt der Mann im Sattel, welche Haltung,
Welch edler Anstand bei so schlichter Tracht!
Was gilt's, mein Herz, das ist ein landesflücht'ger,
Noch Schild, doch zeugt ein mächtig Schwert, das von
Der schlanken Hüfte niederhängt zum Sporn,
Ein adlig junges Blut. In reicher Fülle quellen
Die goldnen Locken vor ihm unterm Rand
Der schlichten Lederkappe und umwallen
Ein scharfgeschnitten, blühend Angesicht,
Aus dem zwei feurig kühne Augen strahlen -
Sieh selbst, da ist er schon.
Ihr edlen Fraun! Es naht schutzflehend euch
Ein reisemüder Mann. (Zu Rodelinde.) Vor dir, o Königin,
Beugt sich mein Knie, neigt sich mein Haupt in Ehrfurcht.
| |
| |
Zu sein, denn königlich ist dieses Blut
Fürwahr, das deine zarten Wangen rötet.
Gewähre Gastrecht mir an diesem Hofe,
Indem den Labetrunk dem Müden du
Von deiner Huld erhoff' ich doch Gewährung.
Du sollst mich kennen lernen.
(einen Becher bringend)
Der Gunst nicht unwert, Kind, erscheint der Mann.
(nach einigem Nachdenken mit schnellem Entschluss den Becher an die Lippen führend und dann dem Gaste darreichend)
So trinke, Fremdling, denn und finde Frieden
(den Becher leerend und der Amme zurückgebend)
Dank', Holde, für den Wein,
Gewürzt durch deine unverdiente Güte,
Geweiht durch deiner roten Lippen Schmelz,
Der mich erquickt mit feurig süsser Labe
Und doch mein Herz aufs neue dürsten macht.
(Streicht ihr mit der Rechten leicht über den Scheitel und wendet sich rasch zum Gehen.)
| |
| |
Weh, was erfrecht er sich!
Wär's nicht von hohem, altem Heldenstamm
Ein edles Reis, er hätt' es nicht gewagt.
| |
Zweiter Auftritt.
Offener Laubengang.
Der König mit Rodulf und wenigen Begleitern.
So führt den Mann herbei, ich will ihn hören.
(gefolgt von seinem Knappen tritt auf und grüsst den König mit Haupt und Hand)
Des Vaters brüderlichen Gruss entbietet,
Erlauchter König, reich und hochgebietend...
(bei Seite)
Wie, er bei uns, welch' Übermass von Frechheit!
Verruchter Bube mit der Eiseristirn,
Du wagst zu grüssen dies ehrwürd'ge Haupt?
Ha, Schimpf und Schande, blut'ger Spott und Holm!
Ein Schüler noch im Waffenwerk, in dem
Du Meister bist, in schuld'ger Ehrfurcht dir.
Den Namen nennst du nicht?
| |
| |
Schon nah genug, in heisser Männerschlacht,
Hast du, o König, mein Gesicht geschaut.
Zu wahr, nur allzuwahr dein stolzes Wort!
Im Traum und Wachen sah ich diese Züge,
Die sich gegraben in mein blutend Herz
An jenem Unglückstag, der mir den Sohn,
Den Stolz, die Hoffnung meines Alters raubte.
(Verhüllt sein Angesicht.)
Dein Haupt noch einmal zu erblicken, war
Mein heisser Wunsch, ich leugn' es nicht, doch anders,
Fürwahr ganz anders, ja, vom Rumpf gehauen,
Auf einen Speer gespiesst, von Blute triefend,
Des Siegs ersehntes Zeichen und der Rache.
Dich ehrt dein Schmerz, wie ich ihn ehre, König.
(Nach einer Weile.)
Ja, ich erschlug den Helden, deinen Sohn,
Doch war's in ehrlich offnem Streit, der mich,
So gut wie ihn, hinstrecken konnte auf
Den blut'gen Rasen nach der Götter Ratschluss.
(auf ein kleines Goldkreuz deutend, das Wignand auf der Brust trägt)
Doch sollt ich zürnen jenen Hohen, die
Mein Volk geführt auf weiten Wanderwegen,
In hundert Schlachten ihm den Sieg verliehn?
| |
| |
Wir schwatzen - was ist dein Begehr?
Mit einer grossen nah' ich, König, dir,
Vertrauend auf den hochgemuten Sinn,
Auf deine Treue und Gerechtigkeit,
Von der die Sänger sagen in den Hallen
Und deren Ruhm bis zu den fernsten Völkern
Gedrungen, die mit unsrer Zunge reden.
Es steht bei dir, Gewähren wie Versagen.
Vor allem hab' um Gastrecht ich
Für mich zu bitten und für mein Gefolge,
Das ausserhalb des Rings zurückgeblieben.
Es ist gewährt. Gehorchend heil'ger Sitte,
Die von den Göttern uns ins Herz gelegt,
Hab' nie, in meinem langen Leben nie,
Ich einen Menschen, der um Gastrecht flehte,
Von meines Hauses Schwelle fortgestossen.
So magst auch du, der mir das schwerste Leid,
Wenn auch in offner Fehde, angetan,
An meinem Herd in Frieden aus dich ruhen.
Ich wusst' es wohl, ich kannte deine Grossmut.
| |
| |
Nichts von Dank, ich tu's
Nicht dir zuliebe und mit schwerem Herzen.
Was sonst du wünschest, magst du sagen, wann
Es dir beliebt; nicht ziemt's den Gast zu drängen.
Was mein, ist dein. Lass, bitte, dir genügen.
Nicht hab' ich Grund, der Bitte mich zu schämen,
So gross sie ist; drum lass mich unumwunden
Und frei gestehn, warum ich in den Stegreif
Getreten und an deinen Hof geritten.
Ist dir's genehm zu hören, Herr?
So wisse denn, dass mich die Waffenbrüder
Beim festlich frohen Mahle oft verspotten,
Weil mir der Sitz an meines Vaters Seite
Trotz mancher Waffentat noch ist versagt.
Nicht brechen will er mit uraltem Brauch:
Nur wer von fremdem König wert geachtet,
Als Waffensohn die Rüstung zu empfahn,
Geniesst am eignen Hof des Sohnes Ehre!
Um nichts Geringres flehe ich, o König;
Und hat mich auch der Waffen wechselnd Glück
Dir leid gemacht, aus keiner andern Hand
Als aus der deinen möcht' das Schwert ich nehmen.
(vorspringend)
Genug der Frechheit, treib' es nicht zu weit!
Zum Fluche warst und wirst du unserm Hause,
Dein kecker Fuss besudelt diesen Flur,
| |
| |
Von dem mit Streichen man, wie einen Hund,
Zu wahren weiss ich selbst des Hauses Ehre,
Dem sichres Unheil brächte die Verletzung
Der heil'gen Sitte und des Gastes Kränkung.
Der Götter Zorn kann einen Mann zerschmettern,
Der Ehre Schild beflecken, nur er selbst.
Für meinen Gast sei Wind des Knaben Wort.
Dein Hochsinn, Held, rechtfertigt meine Wahl.
Verweigerst du die Waffenweihe mir,
Ehrwürd'ger König, halt' ich unwert mich
Des Sitzes an des hohen Vaters Seite.
Lass' deine Mannen reiten in den Ring
Und heiss' sie schmücken sich; ihr seid geladen
Zu festlichem Gelag' in meinen Saal.
Mit Dank, o König, folg' ich dem Geheiss.
(allein zurückbleibend)
Weh mir, dass ich zu jung, zu schwach bin, um
Zu greifen in des Schicksals rollend Rad,
Das mit Zermalmung mein Geschlecht bedroht!
| |
| |
Ein neues Unheil steigt, ich ahn's, herauf,
Und fressend Feuer legt an dieses Haus
Die blut'ge Hand, die meinen Bruder schlug.
| |
Dritter Auftritt.
Königshalle, reich mit Waffen, Decken, Jagdbeute geschmückt.
Im Hintergrund ein querstehender Tisch mit dem Hochsitz des Königs, zu beiden Seiten andere Tische. Rechts vom Zuschauer steht Rodulf mit den Königsmannen, links Wignand mit seinem Gefolge. Rodelinde tritt ein mit einigen Begleiterinnen.
(leicht an ihren Mantel rührend, halblaut)
Dich, deren Frauenehre heilig mir
Gab nicht der Becher, dessen Rand
| |
| |
Sich deine Lippen vor den meinen nahten,
Uraltes Sinnbild auf die höchste Huld.
Verschliess' die keuschen Ohren diesem Raunen,
Es birgt ein süss, doch tödlich wirkend Gift.
(rufend)
Gebt Raum, ihr Männer, für des Königs Hoheit!
(eintretend)
Des Gastes Sitz, ihr Helden, lasst euch nieder
Und nehmt vorlieb mit meines Hauses Gaben.
(Während sich die Gäste niederlassen und das Gesinde Speisen und Getränke aufträgt, herrscht in der Halle lautes, fröhliches Getöse)
Der Willkomm sei nach alter Vätersitte
Von schöner Hand dem Gaste dargebracht.
(Rodelinde, zur Linken des Königs sitzend, nimmt aus der Hand des Mundschenken ein reichgeschmücktes Trinkhorn, berührt es mit den Lippen und reicht es dem Gast)
| |
| |
Bewegten Herzens, edle Jungfrau und
Erhabner König, dank' ich eurer Güte.
(Zum König)
Wenn jetzt das Horn ich deiner Hoheit bringe,
Geschieht es mit dem Wunsch, es mög' in Zukunft
Freundschaft und Friede unsre Häuser einen.
(bei Seite)
Verflucht die glatte Zunge! Niemals, nie!
Genug des edlen Blutes ist geflossen,
In Weisheit waltend mögen gnädig denn
Die guten Götter deinen Wunsch gewähren.
(Nach kurzem Schweigen)
In wilder Zeit, in Wehr und Waffen bin
Ich gross geworden, meines Rosses Huf
Hat mancher Walstatt blut'gen Grund gestampft
Und unterm Helm ist mir das Haar ergraut.
Gekühlt hat sich der Jugend heisses Blut,
Die Hand ist hart vom Schwertesgriff und auch
Des alten Kriegers Herz sehnt sich nach Frieden. -
Und dennoch, seh' ich auf dem Ehrensitz
Des lieben Sohnes den, der ihn erschlug,
So walk, ich schäm' mich dessen nicht,
Mein Blut in Schlachtenzorn, und es erwacht
Aufs neu in mir ein heisser Durst nach Rache!
(ist bei den letzten Worten ihres Vaters aufgesprungen und sinkt erbleichend in die Arme ihrer Amme)
| |
| |
(sich mühsam, aber stolz aufrichtend)
Ich brauch' der Hilfe nicht,
Doch schwer ertrag' ich wilder Männer Toben,
Verzeiht, wenn in des Frauenhauses Frieden
Ob mir dein Segen frommt?
(Ab)
(den Stab aufstossend und laut rufend)
Ihr Männer, hört, die Hand vom Schwert, der König
Den Stachel ich aus wunder Brust gebrochen,
So könnt ihrs auch. Erfreuet euch des Mahls,
Und Pfeilen gleich, die nicht verwunden, fliege
Die muntre Wechselrede hin und her.
Wer weiss, in welchem Land die grössten Toren sind?
Wo man am meisten fragt, das sagt dir jedes Kind.
| |
| |
Wer sagt mir, welcher Fuchs die meisten Hasen fängt?
Der, statt zu bellen, beisst und nicht im Eisen hängt.
Ist wohl ein kleiner Mann mehr als drei grosse wert?
Ja, wenn die drei er schlägt mit seinem guten Schwert.
Von je war Kleinheit meines Volkes Stolz,
Und zog zur Schlacht das Häuflein unsrer Krieger,
Hat mancher es verlacht, doch nachher nie.
Im Kriege zählt der Mann und nicht die Menge.
Wie wirbst du Streiter dir, willst ziehen du zu Feld?
Den Knecht setz' auf 'nen Gaul, so ist's ein stolzer Held.
Sagt an, wer auf dem Mist am kecksten morgens kräht?
Ein Hähnchen, dem vor Nacht der Koch den Hals umdreht.
Was ist's, dem in der Not man nie vertrauen kann?
Ein weissgefesselt Ross und ein rothar'ger Mann.
| |
| |
(aufspringend, höhnisch)
Du sagst es selbst, mit euren Strümpfen gleichet
Den schlechten Stuten ihr, die man verschmäht.
Zum Anger geh' hinaus, zum Leichenfeld,
Wo unbestattet die Gebeine liegen
Des eig'nen Bruders wie von schlechtem Vieh,
So kannst du sehn, wie diese Stuten schlagen!
(sein Schwert aus der Scheide reissend.)
Nur Blut tilgt solchen Schimpf! Die Frechen, haut
Blut will sehn der Knabe, gut!
(Zieht gleichfalls blank und eilt Rodulf entgegen. Auch andere fechten, es entsteht das wildeste Getümmel.)
(sich dazwischen werfend und mit der blossen Hand die blanken Schwerter zurückschlagend)
Zurück, Wahnwitz'ge, bergt das blanke Eisen!
(ihm zu Hilfe eilend)
Die Waffen nieder vor des Königs Hoheit!
Seid ihr von Sinnen, dass ihr frevelhaft
Mit Gästeblut wollt meinen Herd besudeln
Und auf dies Dach der Götter Strafgericht,
Den heissen Donnerstrahl herniederziehn?
Mit meinem Leib deck' ich des Gastfreunds Leben;
Soll Blut hier fliessen, meines dann zuerst.
| |
| |
Wer hebt die Hand noch wider seinen König?
(Es tritt allmälig Beruhigung ein.)
Sich selbst bezwingen ist der schönste Sieg,
Ist höchstes Heldentum. So höret denn:
Den Sohn zu rächen, treibt mein Herz mich an,
Doch bin ich auch der Vater meines Volkes,
Das, rings von Feinden hart bedrängt, in blut'ger,
Endloser Fehde seine Kraft verzehrt.
Soll dauern sein berühmter Name, soll
Sich neu begrünen der entlaubte Stamm,
Bedarf's des Friedens. Drum als gutes Zeichen
Nahm ich die Botschaft dieses Königsohns
Und bin gewillt zu tun, wie er begehrt.
(Grosse Bewegung.)
(bei Seite)
Verblendet rast er gegen sein Geschlecht!
Reicht mir die Rüstung, deren Anblick täglich
Auf's neue bluten liess die alte Wunde;
Kann sie den leiblichen nicht schirmen mehr,
Mag schmücken sie den edlen Waffensohn.
(sich vor den König aufs Knie niederlassend)
Vor solcher Heldengrösse beugt mein Knie
(bei Seite)
Du niederträcht'ger Heuchler,
Der heimlich du den alten Mann verhöhnst!
| |
| |
Nimm hin den Helm von feuerhartem Stahl,
Ein Wunderwerk des Waffenschmieds, an dem
So manche Klinge gellend schon geborsten.
Umgürte dich mit diesem guten Schwert,
Mit Gold und edlen Steinen reich geziert,
Das beissend durch die beste Brünne schneidet.
(sich hoch aufrichtend, den Helm auf dem Haupt, das Prunkschwert an der Seite)
Voll freud'gen Stolzes trag' ich diese Waffen.
Der heut' errung'ne Sieg dünkt herrlicher
Als alle mir, die ich mit Blut erstritten.
Des Tags an deinem Hof, ehrwürd'ger König
Und leuchtend Vorbild aller Heldentugend,
Werd' ich gedenken bis zum letzten Hauch.
(ihm halblaut zuraunend)
Mit Grausen wirst, Verwegner, du gedenken
An diese Tat masslosen Uebermuts.
Zum Fluch soil sie dir werden, schmachvoll enden
Wirst du, betrogen und verraten, wie
Ein Hund von feilen Knechtes Hand erschlagen!
Was frag' ich nach des Raben Kruächzen?
(Einen Becher ergreifend)
Dir, edler König, in den fernsten Tagen,
So lang noch Menschen unsre Sprache reden,
Wird lauschen man dem Lied von deiner Treue!
|
|