Germania. Jaargang 6

Die Urheimat der Buren
Von Paul Langhans.

Die Karte beabsichtigt, die Geburtsorte der burischen Stammväter und damit die Urheimat der Buren zu veranschaulichen. Die Colenbranderschen Listen gestatten bei einer Anzahl von Geburtsorten nicht unbedingt sichere Festlegung aus Mangel an genaueren Angaben; daher sind Geburtsorte wie Neuburg, Nordheim u.a. der Sammelbezeichnung ‘Deutschland’ zugezählt worden, ebenso unauffindbare Orte. Besonders häufig findet sich als Geburtsort nur ‘Nederland’ angegeben. Schwierigkeiten in Bezug auf die Auffindung der Orte bietet auch häufig die holländische Schreibweise, nicht alle Hessen sich so einfach auflösen wie Tweebruggen = Zweibrücken, Swijnaerde = Schweinert u.a. Die Zuteilung der Stammväter seitens Colenbranders an die verschiedenen Nationalitäten ist häufig anfechtbar. So werden eine ganze Anzahl von gebürtigen Husumern und Rendsburgern der dänischen, in Hadersleben Gravenstein, Tondern, Apenrade, Angeln Gebürtige der deutschen Nationalität zugezählt. Die in niederländischen Kolonien Geborenen sind durchweg Niederländer. Interessant ist es, an der Hand der Liste das viel umstrittene Heimatland der angesehensten Burenfamilien endgiltig feststellen und damit viele bisherige, nur auf Vermutungen gegründete Angaben berichtigen zu können. Niederländischen (votn sprachlichen Standpunkte), d.h. fränkischen Ursprungs sind die Familien Pretorius (Goeree), Olivier (Oudekerk, Mecheln), Smuts (Middelburg), de la Rey (Utrecht). Botha (Oud Beijerland), Scheepers (Rotterdam), v. Aswegen (Leiden), Botes (Enkhuizen) Prinsloo (Gouda), de Wet(Amsterdam) de Kock (Middelburg), (Lokeren O. Fl.?) Reitz (Utrecht), Uijs (Leiden), Landman (Amsterdam). Dem friesischen Teil der Niederlande entstammt ein Teil der Familien Steijn (Leeuwarden). Ohne Ortsangabe sind in den Niederlanden noch beheimatet die Bezuidenhout, Burger, Grobbelaar, Erasmus, Wessels und ein Teil der Beijer und Beijers. Französischen Ursprungs (Hugenotten) sind die Familien Viljoen (eig. Villion) aus Clermont, Cellier aus Orleans, du Toit aus Rijssel, du Plessis aus Poitiers, de Villiers aus La Rochelle, Marais aus Plessis, Minnaar (eig. Mesnard) aus der Provence, Lombard aus der Dauphiné, Theron

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(eig. Therond) aus Nimes, ferner die Cronjé (eig. Crosnier), Pienaar (eig. Pinard), Fouché, Fourie (eig. Fourié), Retief, Malan Aus den Grenzen des Deutschen Reiches stammen die Kruger (Berlin, Holstein, Köln, Stralsund), Eloff (Gandershein), Kritzinger (Besigheim), Hofmeijer (Eppenbüren), Kock (Waldeck, Friedrichstadt a. Eiber), Joosten (Lippstadt, Galen), Schoeman (Mecklenburg, Friedrichstadt a. Eider), Maritz (Grafsch. Lippe), v. Rensburg (Rendsburg), Potgieter (Nordhorn), Scholtz (Bielefeld, Altmark), Wolmarans (Strassburgh), Basson (Wesel), Rautenbach (Dillingen), Kotze (Königstein), Bester (Magdeburg), Liebenberg (Liebenwerda), Breitenbach (Würzburg), Opperman (Krossen, Badenhorst (Lüneburg), ferner ein Teil der Familien Steijn (Darmstadt, Königsberg), der Beijer (Erfurt, Greifswald) und der Schutte (Bremen, Holstein). Aus Lissabon sind die Ferreira, aus Christiania die Brand, aus Bergen (Norwegen) die Fürstenberg. Jedenfalls scheint die Karte geeignet, den bisher unterschätzten Anteil der Reichsdeutschen an der Bildung des Burenvolkes deutlich erkennen zu lassen.