Reisernte, so dass die Transporte von dort einen erheblichen Rückgang zu verzeichnen hatten.
In Australien war es die anhaltende Dürre, welche den Volkswohlstand bedeutend geschädigt und sich naturgemäss im ganzen Frachtenverkehr dorthin geltend gemacht hat.
Auch der südamerikanische Verkehr war nicht befriedigend, indem es dem La Plata-Verkehr an genügender Rückladung und dem Brasilverkehr an hinreichender ausgehender Fracht fehlte.
Diese bedeutenden Ausfälle an Fracht konnten auch nicht durch einen gesteigerten Passagierverkehr und durch teilweise Erhöhung der Preise für die Ueberfahrten ausgeglichen werden. Der Unterschied zwischen den stark angewachsenen Flotten und dem derzeitigen Bedarf des Frachtenmarktes ist eben ein zu grosser, um ohne einschneidenden Einfluss auf die zu erzielenden Gewinne bleiben zu können.
So kann es denn auch nicht wundernehmen, dass die Kauffahrteischiffahrt in keinem Lande während des Jahres 1902 gute oder normale Gewinne gebracht hat. Wenn einige englische Reedereien hiervon eine Ausnahme machen, so ist das nur dem Umstande zu verdanken, dass sie in der Lage waren, den Ausfall der Frachten durch lohnende Rücktransporte von Truppen und Materialien vom südafrikanischen Kriegsschauplatze auszugleichen.
Die deutsche Handelsschiffahrt hatte es sich in den letzten Jahren zur Aufgabe gemacht, hinsichtlich der Verstärkung ihrer Flotte gleichen Schritt mit den Konkurrenten zu halten, teilweise war sie diesen sogar nicht unerheblich vorausgeeilt. Die Gründe, welche sie zu diesem Vorgehen veranlasst hatten, vermag man nur zu billigen.
An dem Aufschwunge des internationalen Wirtschaftslebens gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte Deutschland einen hervorragenden Anteil gehabt. Die deutsche Ausfuhr hatte