schlummern allmählich auch die Verbindungen mit der Heimat ein, und wichtige Beziehungen gehen verloren.
Kann man so den deutschen Schulen im Ausland die Existenzberechtigung nicht absprechen, ja, muss man ihren hohen Wert und ihre notwendige Aufgabe anerkennen, so fehlt es nicht an einem anderen Vorwurf, der immer wieder erhoben wird. Man sagt, der Aufwand an Mühe und Arbeit sei viel zu gross, und auch die pekuniären Opfer, die einer solchen deutschen Kolonie auferlegt würden, seien im letzten Grunde viel zu hoch, die deutschen Auslandschulen seien eigentlich nur bequeme Stätten für solche, die auf leichte Art und Weise sich die immer wichtiger werdende Sprache anzueignen wünschten. Neben der Heimatsprache - an der Brüsseler Schule sind 5 nur französisch unterrichtende Lehrkräfte tätig - erlernten sie gewissermassen von selbst die deutsche Sprache, und seien sie bewandert genug darin, dann kehrten sie ihr den Rücken, und der positive Gewinn des ganzen Unterrichts vom nationalen Standpunkt aus sei gleich Null. - Diese Ansicht mag bei einigen Auslandschulen zu Recht bestehen, für Brüssel trifft sie nicht zu. Unter den 232 Kindern, die am 1. Juli die Schule besuchten, waren 144 Deutsche und 60 Belgier (neben 7 Engländern, 6 Schweizern, 5 Niederländern, 2 Oesterreichern, 2 Russen, 2 Franzosen, 2 Nordamerikanern, 2 Chilenen); in 96 Familien war Deutsch die Familiensprache, in 57 sprach man deutsch und französisch und nur in 26 französisch; daneben wird als Familiensprache noch angeführt: vlamisch, holländisch, schweizer-deutsch, englisch; deutsch und englisch, deutsch französisch und vlamisch, deutsch, französisch und englisch, französisch und vlamisch, französisch und englisch. Das mag eine bunte Musterkarte sein, sieht man aber näher zu, dann erhellt schon an diesen Ziffern, dass der Vorwurf, die Schule sei eine bequeme Durchgangsstätte für Belgier, hinfällig ist, dass sie
vielmehr im Gegenteil eine