Verscheidenheden.
Bismarck in der deutschen Dichtung. - Zu dem also betitelten Aufsatz der Germania (April 1903) muss auch Fritz Reuter herangezogen werden, der grosse niederdeutsche Klassiker und Humorist, welche vom eisernen Kanzler gesungen und gesagt hat: er werde sich den prahlenden Franzosen schon holen, habe er doch Zähne zum Beissen; ja:
Du hest s' un wardst nich lid
Dat sünd jitzt ann're Tiden,
Un 't hett en annern Schick.
Un lat di dat nich beiden
Un bliwwt hei unbescheiden,
Prof. Dr. Karl Theodor Gaedertz hat in seiner Gedenkschrift: ‘Fürst Bismarck und Fritz Reuter’ (Wismar, Hinstorff's Verlag. 3 Tausend) die Beziehungen beider hervorragenden Zeitgenossen geschildert und dieselben noch eingehender gewürdigt in mehreren Kapiteln seines illustrirten Werkes: ‘Was ich am Wege fand’ (Leipzig Georg Wigand's Verlag); besonders interessant sind darin die Alschnitte: Bismarck und die niederdeutsche Sprache, Bismark und die Lauenburger Bauern, sowie die neuen Mitteilungen über Bismarck und Reuter.
Von hohem Interesse ist auch ein Distichon, welches Prof Gaedertz in seiner Biographie: ‘Emanuel Geibel. Sänger der Liebe, Herold des Reiches (Leipzig, Georg Wigand's Verlag in Faksimile mitteilt:
‘Wie aus Jupiters Stirn einst Pallas Athene, so sprang aus
Bismarcks Haupte das Reich waffengerüstet hervor.
Thu es der Göttin gleich, Germania! Pflanze den Oelbaum,
Sei dem Gedanken ein Hort, aber entwaffne dich nie!’