Germania. Jaargang 5(1902-1903)– [tijdschrift] Germania– Gedeeltelijk auteursrechtelijk beschermd Vorige Volgende Herbstliche Meerfahrt von Fritz Lienhard (aus Deutsche Zeitschr.) Wohl weiss ich einen fernen Teich, Da raschelt nun das gelbe Rohr. Der Herbstmond wandelt gross und bleich, Und Nebel wagen sich hervor. Die weben, weben übers Thal, Wo an dem Waldsteg bretterschmal Der Schäfer steht und kummervoll Zuschaut des Wildbachs Nachtgeroll. Wie wolkengrau die Wasserwelt! Wie fahl der alte Ozean! Der Wind, der schräg vom Himmel fällt, Jagt schwere, blasse Tropfen an. Nun Luken fest und Segel gleich - Behüt dich Gott, mein gelber Teich! Südwester vor und Mantel zu Und gute Nacht, mein Waldhaus du! Und nun allein, mit mir allein, Mit Gott allein in Lust und Weh! Dumpfschwirrend braust mein Kutter ein In dass Metall der harten See! Oh, glaubt mir's oder glaubt mir's nicht! Ein Knirschen und ein Jubel bricht Aus meinem Herzen himmelan - Ich liebe dich, mein Ozean! Zehntausend Stimmen, Klang an Klang, Zehntausend Wogen, Mund an Mund! Die Töne, die das Meer verschlang, Wirft wieder aus der Wirbelschlund. Als schrie urn Hilfe Leib um Leib, Die niederzwang das Riesenweib, Gefeit vor Mord und Mannespeer, Das Riesenweib, das wilde Meer! Schön hallt das Hifthorn hügelan Im roten Hain, im Blätterfall - Doch schön auch hallt im Ozean Auf Wand und Bug ein Wogenprall! Das ist wie Jagd mit Brackenlaut: Die Meute kläfft und springt und haut, Und durchs Gewimmel stampft der Bär - Mein Kutter kämpft durchs wilde Meer. Nun harre du im kühlen Glanz, Mein Waldhaus am gefärbten Hain! Lass in der Luft den Schrei der Gans Und Herbstwind dir Gesellen sein! Ich fahre durch den Bass-Akkord Der rauhen, alten See zum Port, Zum Port - falls mich und meinen Kahn Nicht niederzwingt der Ozean! Vorige Volgende